PS5 Pro: Sony entwickelt wohl mit PSSR eine exklusive Funktion für mehr Schärfe

Einem Leaker wurde offenbar eine geheime Präsentation von Sony zugespielt, die interessante Details über die PS5 Pro verrät.

Kratos gehört zwar nicht zu den 720p-Sündern, könnte aber auch von einem neuen Hardware-Detail profitieren. Kratos gehört zwar nicht zu den 720p-Sündern, könnte aber auch von einem neuen Hardware-Detail profitieren.

Niedrige Auflösungen sind aktuell ein Problem von vielen PS5-Spielen. Bisherige Skalierungsverfahren – die eigentlich ein scharfes 4K-Bild erzeugen sollen – können nicht wirklich dagegenhalten. Ein offenbar internes Sony-Dokument beschreibt jedoch eine PS5 Pro-exklusive Technik, die auf speziell optimierte Hardware zurückgreift und viel bessere Resultate liefert.

Deutlich höhere Bildschärfe dank neuartiger Skalierungstechnik

Darum geht's: In einem Video hat der Technik-Youtuber Moore's Law is Dead laut eigenen Aussagen Auszüge aus einem zuvor Sony-internen Dokument veröffentlicht, in dem die Hardware-Spezifikationen der PS5 Pro zusammengefasst werden.

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Im Video spricht er über die Leistungsfähigkeit der Mid-Gen-Konsole unter Berücksichtigung verschiedener Rendering-Methoden. Hier findet ihr eine Zusammenfassung und Einordnung der Leistungsdaten:

Gleich mehrere Seiten sind zudem der bisher unbekannten Technologie PlayStation Spectral Super Resolution (kurz PSSR) gewidmet und die hat es in sich!

Es soll sich im Grunde um eine Skalierungstechnologie handeln, die im Gegensatz zum mittlerweile häufig verwendeten FidelityFX Super Resolution (FSR) von AMD auf KI-beschleunigende Spezial-Hardware setzt.

Spiele sollen also wie bei Deep Learning Super Sampling (DLSS) von Nvidia mithilfe von KI-Modellen und dafür optimierten Recheneinheiten von niedrigen Auflösungen auf 4K gebracht werden – inklusive massivem Schärfegewinn. In der Zukunft soll sogar 8K möglich sein.

Mehr über DLSS bei der GameStar:

Als Beispiel für die Leistungsfähigkeit von PSSR wird bei Minute 11:25 im Moore's Law is Dead-Video ein Vergleich in Ratchet & Clank: Rift Apart gezeigt. Darin liefert PlayStation Spectral Super Resolution ähnlich gute Ergebnisse wie die aktuelle Version von DLSS und liegt damit weit vor FSR2 – zumindest laut dem Youtuber.

Der 'Fußabdruck' von PSSR soll sehr klein sein

Zwei Millisekunden Render-Zeit werden angeblich beim Skalieren von 1080p auf 2160p (4K) mit PSSR benötigt. Zur Einordung: Ein Frame bei einer Framerate von 60 fps darf maximal 16,7 Millisekunden beim Rendern in Anspruch nehmen.

Mit einer entsprechend niedrigen Auflösung stünde Spielen also jede Menge Zeit für sämtliche weitere Rendering-Vorgänge und damit aufwendige Grafikeffekte zur Verfügung.

Und auch an die Kompatibilität hat Sony scheinbar gedacht: Die Instruktionen für PSSR sollen DLSS und FSR gleichen, weswegen es sofort als "Ersatz" für andere Upscaler in Spiele integriert werden kann.

Moore's Law is Dead merkt allerdings an, dass unter Entwickler*innen kein klarer Konsens herrscht, ob das wirklich so einfach umzusetzen ist, wie im Dokument suggeriert wird.

Wie könnte PSSR funktionieren?

Grundsätzlich soll die Funktionsweise von PSSR der von DLSS sowie FSR2 gleichen. Dafür spricht auch die Beschreibung im Dokument, die temporale Pixelrekonstruktion erwähnt, sprich: Es werden Informationen aus zuvor gerenderten Frames verwendet, um bessere Ergebnisse zu erzielen.

Namentlich wird dabei das von Epic für die Unreal Engine 4 und 5 entwickelte Temporal Anti Aliasing Upsampling (TAAU) genannt, nur dass dieses um eine KI-Komponente erweitert wurde. Sogar Kantenglättung soll ein fester Bestandteil von PSSR sein.

TAAU sorgt bei aktuellen Unreal Engine-Spielen wie Callisto Protocol für treppchenfreie Kanten und eine ansehliche Bildschärfe. TAAU sorgt bei aktuellen Unreal Engine-Spielen wie Callisto Protocol für treppchenfreie Kanten und eine ansehliche Bildschärfe.

Die Tech-Experten von Digital Foundry haben zudem erst kürzlich ein Sony-Patent entdeckt, das die Prinzipien vom von der PS4 Pro bekannten Checkerboard Rendering mit temporaler KI-Skalierung kombiniert:

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Es wird also nur jeder zweite Pixel vom KI-Algorithmus verarbeitet und der Rest mit Farbwerten aus vorherigen Frames aufgefüllt. Bei PlayStation Spectral Super Resolution ist eine Implementierung des Konzepts aus dem Patent durchaus denkbar.

Ist der Leak glaubwürdig?

Moore's Law is Dead ist ein bekannter Tech-Insider, vor allem im Hinblick auf PC-Hardware. Seine Trefferrate ist allerdings nur durchschnittlich: Bei AMD-Technik lag er in der Vergangenheit zu 50 Prozent richtig, bei Intel-Prozessoren zu 66 Prozent.

Ein weiterer, weitaus zuverlässigerer Leaker sieht den Dokument-Leak jedoch als "echt" an:

Und auch der äußerst treffsichere Sony-Insider Tom Henderson schreibt auf seiner Plattform Insider Gaming, dass das Dokument in der Tat von einem internen Portal stammt, das für PlayStation-Entwickler*innen bestimmt ist.

Wie bei allen Gerüchten raten wir jedoch zu grundsätzlicher Skepsis, da die Quellen von Leakern nicht unabhängig verifiziert werden können und sich Pläne bei großen Tech-Konzernen rasch ändern können.

PSSR wäre ein immens wichtiger Schritt

Da immer mehr Spiele – etwa Alan Wake 2 oder Final Fantasy 16 – Probleme haben, ihre Framerates und Auflösungen oben zu halten, ist eine potente Skalierungsmethode ein gewaltiger Schritt in die Richtung.

Zumal FSR2 bislang leider hinter seinen Erwartungen zurückbleibt, auch wenn es immer noch besser ist als der "Matsch" früher Verfahren. Mit seiner KI-gestützten Hardware-Basis könnte PSSR aber weitaus schärfere Ergebnisse als AMDs Software-Lösung liefern.

Welche Technik findet ihr bei der PS5 Pro am spannendsten?

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