Alterssperren im Netz sind ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite ist es extrem sinnvoll, Minderjährige im Internet vor bestimmten Inhalten zu schützen. Für Erwachsene machen sie den Alltag im Netz aber oft ein wenig komplizierter – das ist quasi die andere Seite der Medaille. Und sie lassen sich zudem erstaunlich leicht umgehen – wie das folgende Beispiel zeigt.
Was ist der Online Safety Act?
Seit dem 25. Juli gilt in Großbritannien der "Online Safety Act". Dieser verpflichtet Webseiten dazu, Kinder und Jugendliche von bestimmten Inhalten fernzuhalten.
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Death Stranding 2 - Unser Testvideo zum neuen Open-World-Hit für PS5
Dazu zählen nicht nur Pornografie, sondern auch Themen wie Suizid, Selbstverletzung und Essstörungen. Zusätzlich müssen Plattformen die Verbreitung gefährlicher Inhalte einschränken – etwa riskante Stunts (wie TikTok-Challenges), Drogenkonsum oder Mobbing.
Um auf solche Inhalte zugreifen zu können, müssen Nutzer*innen ihr Alter nachweisen. Eine der Methoden dafür ist die Gesichtserkennung. Und genau hier wird es kreativ.
Sams Face ist einfach zu real
Die Grafik von Death Stranding 2 ist beeindruckend. Vor allem die Gesichter wirken dank starker Animationen und Fotomodus extrem lebensecht.
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Das nutzen frustrierte britische User nun aus. Denn die Software zur Gesichtserkennung verlangt teils mehrere Bilder – mit unterschiedlichen Ausdrücken oder aus verschiedenen Perspektiven.
All das lässt sich problemlos mit Sams Gesicht auch im Spiel erzeugen. Der Fotomodus liefert hochauflösende Screenshots, die realistisch genug sind, um die KI zu täuschen. So lassen sich viele Schutzmechanismen austricksen. (via dexerto.com)
Kein Wunder also, dass online inzwischen unzählige Sam-Bilder kursieren, die exakt auf die Anforderungen der Software abgestimmt sind.
Die Kritik am Gesetz nimmt zu
Sams Gesicht ist übrigens nicht der einzige Weg, den Schutzmechanismus zu umgehen. Auch einfache HTML-Zeilen oder ein VPN können viele Sperren aushebeln. Und das ist mitunter nötig, denn die Beschränkungen treffen teilweise auch vergleichsweise harmlose Seiten.
So berichten britische Nutzer etwa, dass auch Angebote für Suizidprävention oder Hilfen bei Essstörungen geblockt werden. Die Kritik am neuen Gesetz wächst entsprechend.
Wir behalten die Entwicklung im Blick. Und bis dahin stellen wir uns vor, wie die Regierungsserver im Vereinigten Königreich von Norman Reedus' Gesicht überflutet werden.
Was sagt ihr zu dem Gesetz – und dieser kuriosen Methode, es zu umgehen?
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