Puddle im Test - Feuchtfröhliche Physikrätsel

Den Kaffee zu verschütten ist meist eine ärgerliche Angelegenheit: Die Hand ist verbrüht oder das Hemd eingesaut. In Puddle ist das anders: Wenn ihr die Kaffeetasse umhaut, geht der Spaß erst los.

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Wie die Flüssigkeiten im Spiel, so hat auch Puddleeinen etwas längeren Weg hinter sich. Als kostenfreies PC-Studentenprojekt gewann Puddle im Jahr 2010 das Student Showcase auf der Game Developers Conference. Danach haben sich Entwickler Neko Entertainment und Hersteller Konami dem Spiel angenommen und nach knapp zwei Jahren sickert Puddle (nun kostenpflichtig) in die Downloadmarktplätze. Bleibt es ein Puzzlegame unter vielen oder kann sich die Physik-Spielerei mit allerlei Flüssigkeiten gegen die Konkurrenz behaupten?

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Puddles Spielprinzip ist simpel: Indem ihr per Schultertrigger den Level nach links und rechts kippt, manövriert ihr Wasser, Säure, Lava, Nitroglyzerin und anderen flüssigen Kram durch kreative Röhrensysteme ins jeweilige Ziel. Weil auf dem Weg zum Ziel aber allerhand Windungen, Fallen und Schalterrätsel auf eure flinken Finger warten, braucht es trotzdem eine Menge Geschick. Puddle beginnt aber gemütlich. Als Erstes verschüttet ihr eine Tasse Kaffee und leitet den schnell über glühende Rohre (damit nicht zu viel verdampft) und öffnet Ventile, indem ihr die Physikengine möglichst gut ausnützt. So beschleunigt ihr die Brühe etwa, damit sie wie eine Welle über eine Rampe schlägt und den entfernten Schalter erwischt.

Kreative Pfützen

Puddle wird aber schnell viel kreativer. So lenkt ihr bald flüssigen Dünger an Pflanzen vorbei, damit der nicht gleich absorbiert wird, oder müsst mit dem genannten Nitroglyzerin aufpassen, dass eure Pfütze nicht in die Luft geht.

Heiß, heiß, heiß! Feuer solltet ihr vermeiden, sonst verdampft euer Wasser. Heiß, heiß, heiß! Feuer solltet ihr vermeiden, sonst verdampft euer Wasser.

Ein andermal muss etwa ein menschlicher Körper als Level herhalten. Oder ihr müsst die Zusammensetzung eurer Flüssigkeiten verändern, indem ihr Chemikalien absorbiert. Oder ihr kämpft im All gegen die Schwerelosigkeit. Das Leveldesign der 48 Herausforderungen ist abwechslungsreich, außerordentlich clever und fordernd. Spätere Abschnitte verlangen selbst Geschicklichkeits-Profis alles ab, besonders wenn ihr versucht, Goldmedaillen zu erreichen. Die kriegt ihr klarerweise, wenn ihr genug Flüssigkeit möglichst schnell ins Ziel bringt.

Millimeterarbeit

Bei jeder Herausforderung braucht ihr nicht nur ein helles Köpfchen sondern auch die nötige Ruhe in den Fingern. Eure Flüssigkeiten sind nämlich verflixt störrische Pfützen. Rinnt es zu schnell, spritzt ihr die Brühe oft in eine zerstörerische Falle. Seid ihr zu langsam, plätschert die Pfütze oft in ihren Tod. Oft ist auch viel Feinarbeit und manchmal sogar etwas Glück gefragt, damit ihr eure Säfte überhaupt zusammen haltet. Allzu oft teilt sich eure Flüssigkeit in viele kleine Tropfen und dann wird Puddle schnell sehr frustig. Da die Fallen und Rätsel meist schnell aufeinander folgen und die Kamera zudem nicht immer alle Tropfen im Bild hält, verliert ihr oft ungewollt einen Großteil eurer Flüssigkeit und die gute Wertung am Levelende ist dahin.

Kreativ: Hier seid ihr als Flüssigdünger unterwegs. Kreativ: Hier seid ihr als Flüssigdünger unterwegs.

Der Editor: ein schlechter Witz

Auch der Umfang von Puddle drückt etwas auf die Wertung: Es gibt nämlich nur einen Spielmodus. Der ist mit seinen 48 abwechslungsreichen Levels zwar schön umfangreich, habt ihr die aber einmal durch (geschickte Zocker schaffen das locker an einem Nachmittag) bleibt nur mehr der Leveleditor als Unterhaltung.

Auch ein Ausflug in den menschlichen Körper erwartet euch in Puddle. Auch ein Ausflug in den menschlichen Körper erwartet euch in Puddle.

Dieses »Laboratory« verfehlt aber den Sinn eines Editors. Ihr könnt Bausteine freischalten und die zu einem schönen Kurs anordnen, den dürft ihr jedoch weder teilen noch spielen. Ihr könnt lediglich einen kontinuierlichen Wasserstrom durch euren Level fließen lassen und das war’s. Schaden, denn mit seinen vielen kreativen Elementen hätte ein mächtiger Editor viele Zocker-Baumeister inspiriert und der Spielzeit und dem Spielspaß von Puddle sicher gut getan.

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