Sniper Elite V2 - Warum es auch in der Remastered-Version eines der besten Sniper-Spiele ist

Sniper Elite V2 ist eines von Tobis absoluten Lieblingsspielen. Das ändert sich auch mit der Remastered-Version nicht. Was den Titel auszeichnet, verrät er euch hier.

Sniper Elite V2 Remastered ist für Tobi immer noch eines der besten Sniper-Spiele überhaupt. Sniper Elite V2 Remastered ist für Tobi immer noch eines der besten Sniper-Spiele überhaupt.

Das hier wird kein klassischer Test zu Sniper Elite V2 Remastered. Sondern eine Empfehlung für dieses Spiel, basierend auf der persönlichen Vorliebe von jemandem, der die Serie generell ziemlich gut leiden kann.

Meine Liebesbeziehung mit Sniper Elite V2 beginnt tatsächlich schon 2012, damals erschien das Spiel für die PlayStation 3 und die Xbox 360. Als jemand, der generell ein Interesse für das Thema "Scharfschützen" hat, spielte ich das Spiel anfangs ohne große Erwartungen, wurde davon dann aber komplett umgehauen. So sehr, dass ich von da an ein Fan der ganzen Reihe wurde, also auch von Sniper Elite 3, Sniper Elite 4 und insbesondere auch von Zombie Army Trilogy.

Aber auch wenn alle diese Spiele nach einem ähnlichen Schema funktionieren und an bestimmten Kriterien gemessen auch besser sind, hatte keins dieser Spiele später wieder den gleichen Impact auf mich wie Sniper Elite V2.

Kein Wunder also, dass ich mich wie ein Schnitzel auf die Veröffentlichung der Remastered-Version für PS4, Xbox One, Nintendo Switch und PC gefreut habe. Und nachdem ich jetzt knapp 3 Stunden auf der Xbox One X gespielt habe, muss ich sagen: Es ist fast so wie früher. Und damit für mich weiterhin eines der besten Sniper-Spiele überhaupt.

Als Karl Fairburne seid ihr Ende des Zweiten Weltkriges hinter feindlichen Linien unterwegs. Als Karl Fairburne seid ihr Ende des Zweiten Weltkriges hinter feindlichen Linien unterwegs.

Bevor ich dazu komme, was Sniper Elite V2 meiner Meinung nach auszeichnet, erstmal ein paar Sachen, die mir nicht gefallen - und das trifft so auch für die Remastered-Version zu.

  • Doofe aber trotzdem treffsichere KI: Zwar sind die Gegner recht treffsicher (teilweise sogar zu gut), verhalten sich aber trotzdem regelmäßig nicht sonderlich clever, zum Beispiel beim Deckung suchen.
  • Statisch wirkende Level: Auch wenn ich die Atmosphäre in den insgesamt 15 Levels extrem gut finde, wirken sie insgesamt etwas leblos.
  • Etwas repetitives Gameplay: Zugegeben, man macht immer dasselbe. WAS man allerdings macht, ist super.

Über diese Kritikpunkte kann ich allerdings auch bei der Remastered-Version hinwegsehen, insbesondere weil mir bestimmte Elemente des Spiels nach wie vor sehr gut gefallen. Und das sind die folgenden:

Atmosphäre

Als Scharfschütze Karl Fairburne ist es eure Aufgabe, in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs die Mitglieder eines geheimen Raketenprogramm der Nazis auszuschalten und arbeitet euch dafür durch insgesamt 11 Level (mit DLCs 15).

Simple Ziele, tolle Stimmung: Die Ziele sind zwar immer relativ simpel (meist "töte X" oder "zerstöre Y"), trotzdem kommt beim Spielen eine unheimlich gute Atmosphäre auf. Das liegt zum einen an den Schauplätzen.

Gegner könnt ihr auf Knopfdruck markieren und seht sie dann leichter. Gegner könnt ihr auf Knopfdruck markieren und seht sie dann leichter.

In zerbombten Hausruinen könnt ihr euch beispielsweise verschanzen und den Gegnern auflauern, in einer Raketen-Testanlage tastet ihr euch durch düstere Wartungsgänge und am Berliner Tiergarten schaltet ihr eine riesige Flak auf. Die zwar etwas leblos wirkenden aber dennoch detaillierten Gebiete vermitteln eine bedrückende Stimmung, und schaffen das meiner Meinung sogar noch besser als Areale des Nachfolgers.

Außerdem erzeugt Sniper Elite V2 beim spielen einen sehr angenehmen Druck. Ihr könnt euch zwar wahlweise wild durch die Levels ballern, allerdings ist das nicht zu empfehlen, denn wenn ihr entdeckt werdet, rückt meist Verstärkung an und selbst auf dem normalen Schwierigkeitsgrad schluckt Karl nur maximal zwei Gewehrsalven, bevor es zurück zum letzten Checkpoint geht.

Gameplay

Deswegen ist vorsichtiges Vorgehen oberstes Gebot, insbesondere beim Gameplay. Schaut euch also die Laufwege der Gegner an, legt Stolperfallen, lenkt sie mit Steinen ab oder - super cool und thematisch - lasst eure Schüsse mit lauten Geräuschen wie Bombeneinschlägen oder Lautsprecherdurchsagen überdecken. Und da ihr mit eurem Fernglas Gegner markieren könnt und somit nicht aus den Augen verliert, macht dieses "Aufklären und Abarbeiten" eines Levels viel Spaß.

Das Kern-Gameplay selbst ist so fluffig und eingängig wie bei kaum einem anderen Sniper-Spiel, hat aber natürlich mit dem Vorgehen eines "echten" Scharfschützen wenig zu tun. Auf Knopfdruck hebt ihr euch das Zielfernrohr vor die Augen, zielt und könnt für besonders präzise Schüsse sogar die Luft anhalten und das Spielgeschehen in Zeitlupe versetzen.

Die X-Ray-Kamera lässt sich auf Wunsch auch ausschalten. Die X-Ray-Kamera lässt sich auf Wunsch auch ausschalten.

Blutiges Schauspiel: Dann zeigt euch auf den niedrigeren Schwierigkeitsgraden ein kleines Kästchen an, wo die Kugel genau landen wird, denn ihr müsst natürlich auch die Distanz miteinbeziehen. Trefft ihr das Ziel, wird das bei regelmäßig durch eine ziemlich morbide X-Ray Kill-Cam angezeigt, in der der Weg der Kugel durch den Körper genau gezeigt wird. Und ja, das ist einerseits natürlich ziemlich grausam, gleichzeitig aber auch auf eine sehr seltsame Art und Weise befriedigend.

Eigentlich sind alle Level in Sniper Elite V2 Remastered im Vergleich zu aktuellen Spielen ziemlich klein und überschaubar, haben meiner Meinung nach aber genau die richtige Größe. Obwohl die Missionen relativ linear verlaufen, habt ihr oft mehrere Möglichkeiten, an einen Gegner heranzukommen oder Positionen einzunehmen. Und mit den Gadgets wie der Drahtmine lassen sich alternative Wege prima absichern, damit euch Gegner nicht in die Flanke fallen.

Herausforderungen und Wiederspielwert

Für jede Mission dürftet ihr beim ersten Spielen jeweils eine knappe halbe Stunde einplanen. Ihr bekommt allerdings für jeden Abschuss Punkte - je nachdem wie gut ihr trefft - sodass es mir zumindest so ging, dass ich die Level immer wieder und wieder spielte, um möglichst hohe Punktzahlen und möglichst wenig Fehlschüsse zu erreichen.

Auch der höchste Schwierigkeitsgrad ist eine knackige Herausforderung, denn hier gibt es keine Hilfen mehr und ihr beißt schneller ins Gras. Wegen der nicht perfekt gesetzten Checkpoints kann das hin und wieder etwas frustig werden, die Motivation habe ich persönlich dadurch aber nie verloren.

Wer geduldig ist, kann teilweise sogar richtige Kunstschüsse ausführen. Wer geduldig ist, kann teilweise sogar richtige Kunstschüsse ausführen.

Collectibles dabei: Und auch der Wiederspielwert ist mit einem gelungenen Koop-Modus, in dem ihr zu zweit auf Nazijagd geht, sowie versteckten Goldbarren und Flaschen in den Levels meiner Meinung nach für ein Spiel dieses Kalibers mehr als ausreichend.

Eine Warnung zum Schluss

Ihr merkt also, ich kann euch Sniper Elite V2 Remastered wärmstens ans Herz legen, zumindest wenn ihr Lust auf einen Action-Stealth-Mix im Weltkriegsetting habt. Der Titel ist zudem für alle Konsolen zum Budget-Preis zu haben.

Achtung: Erwartet hier kein Spiel auf dem Niveau aktueller Triple-A-Produktionen! Sniper Elite V2 ist ein 7 Jahre altes Spiel und das das merkt man dem Titel auch in der Remastered-Variante sehr deutlich an. An der Qualität des eigentlichen Spiels ändert das meiner Meinung nach aber nichts.

Die Remastered-Verbesserungen sind übrigens:

  • Grafik-Updates: Höhere Auflösung, verbesserte Effekte und mehr Details
  • Alle DLCs im Paket
  • Photo-Modus
  • Sieben neue spielbare Charaktere aus Zombie Army Trilogy
  • Erweiterter Multiplayer für 16 Spieler (8 auf der Switch)

Sniper Elite V2 Remastered ist für die PS4, die Xbox One, Nintendo Switch und den PC erhältlich.

Sniper Elite V2 Remastered - Grafikvergleich zwischen Original und Neuauflage - Grafikvergleich zwischen Original und Neuauflage Video starten 1:38 Sniper Elite V2 Remastered - Grafikvergleich zwischen Original und Neuauflage - Grafikvergleich zwischen Original und Neuauflage

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