Speedrunner stellen ihre NES-Konsole auf eine Heizplatte, um schneller zu sein und ja, das stimmt wirklich

Definitiv nicht zur Nachahmung empfohlen: Um einen ganz bestimmten Glitch in Dragon Quest 3 auszunutzen, packen Speedrunner ihre NES-Geräte auf Heizplatten. Klingt komisch, ist aber so.

Hier seht ihr einen NES auf der Heizplatte (Bild: youtube.comwatch?v=UPFyMA4WtYI). Hier seht ihr einen NES auf der Heizplatte (Bild: youtube.com/watch?v=UPFyMA4WtYI).

Normalerweise solltet ihr peinlich genau darauf achten, dass eure Geräte wie PS5 und Co. nicht überhitzen. Sie auf eine Heizplatte zu stellen, ist also so ziemlich das genaue Gegenteil davon, was wir euch raten würden. Es sei denn, ihr spielt Dragon Quest 3 auf dem NES und wollt einen neuen Speedrun-Rekord aufstellen.

Speedrunner kühlen oder erhitzen ihre NES-Konsolen, um noch schneller Dragon Quest 3 durchzuspielen

Die Story ist an sich schon wahnwitzig genug: Ein ganz bestimmter Charakter-Glitch im mittlerweile gefühlt uralten Dragon Quest 3 für den NES ist das erste Mal in Erscheinung getreten, weil der kleine Bruder eines Spielers aus Versehen gegen die Konsole getreten hatte.

30 Jahre später konnte der Glitch tatsächlich rekonstruiert werden, und zwar sogar mit dem älteren Bruder, der damals den Fehler vielleicht als erstes bemerkt hatte. Aber das ist noch gar nicht das Unglaublichste an dieser Geschichte.

Es gibt eine extrem komplexe und langwierige Anleitung dazu, wie in Dragon Quest 3 die zufällig generierten Werte manipuliert werden können und wie es möglich ist, sich mit einer sehr mächtigen Party kurz vor den letzten Endboss zu glitchen. Das umfasst unter anderem, dem Spiel vorzugaukeln, gar keine Party-Mitglieder zu haben. Aber es wird noch wilder.

Das Chipset innerhalb der NES-Module ist unterschiedlich aufgebaut. In der japanischen Version sind grob vereinfacht gesagt mehr technische Spielereien möglich, die bei den verbesserten US-Versionen schon nicht mehr funktionieren.

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Die Temperatur macht den Unterschied: Weil das Timing für diesen einen, bestimmten Glitch so präzise ist und ihr zu einem ganz genauen Zeitpunkt exakte Eingaben machen müsst, dürften viele damit noch größere Schwierigkeiten haben. Aber zum Glück lässt sich mit Hilfe der Temperatur die Leitfähigkeit von Metallen beeinflussen.

Das heißt im Klartext: Dadurch, dass die Konsole auf ganze spezifische Temperaturen erwärmt wird, verringert sich die Leitfähigkeit bestimmter elektronischer Komponenten. Was wiederum bedeutet, dass andere Outputs registriert werden. So kann sichergestellt werden, dass der Glitch deutlich konsistenter funktioniert.

Hier könnt ihr euch die sehr ausführliche und technische Erklärung des ganzen Prozesses zu Gemüte führen:

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Es funktioniert übrigens auch mit Kühlpads: Deutlich weniger gefährlich und wohl auch gesünder für die Konsolen dürdte die umgekehrte Methode sein. Dabei wird der NES mit Hilfe von Kühlpads auf bestimmte Temperaturen heruntergekühlt, was offenbar genau denselben Effekt hat.

Komplett auf die Spitze getrieben wird das Ganze dann mit einem Rennen zwischen vier Speedrunnern. Sie nutzen allesamt die Temperatur-Manipulation, um den Glitch ideal performen zu können.

Bleibt nur die Frage, wie mit solchen technischen Hilfsmitteln in der Speedrun-Community umgegangen wird. Normalerweise sind bei den klassischen Any%-Kategorien nämlich keine Hilfsmittel erlaubt, die die Hardware beeinflussen.

Was haltet ihr davon und versteht ihr die ganzen technischen Details?

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