Seite 2: Tales of Xillia 2 im Test - Mehr als nur ein Final-Fantasy-Klon

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Raus aus den Schulden!

Wir bewegen uns in einer grundsätzlich offenen Welt, die indes zu Beginn noch ihre Begrenzungen hat. Als im System eingetragener Schuldner sind unsere Reiseprivilegien nämlich beschränkt. Wenn wir uns gut verhalten, also unseren Kredit abbezahlen, werden die Reisebeschränkungen nach und nach aufgehoben. Eine ebenso logische wie elegante Lösung.

Bevor wir also durch die Welt streifen können, heißt es zunächst einmal Geld verdienen. Dazu holen wir uns in den Handelsbezirken der einzelnen Städte diverse Aufträge ab. Von einer verlorenen Katze über ein Ei für eine Omelette bis zu den Federn eines riesigen Monsters ist alles dabei, was das JRPG-Genre zu bieten hat.

Im Kampf sind Attacken und Spezialangriffe zwar begrenzt, man kann sich aber die gesamte Zeit frei bewegen, blocken und ausweichen. Im Kampf sind Attacken und Spezialangriffe zwar begrenzt, man kann sich aber die gesamte Zeit frei bewegen, blocken und ausweichen.

Und während die Kochzutaten meist innerhalb der Stadtmauern zu finden sind, sind die freiheitsliebenden Miezekatzen quer durch die Welt verstreut, die Monster finden wir logischerweise nur außerhalb der Stadt in einsamen Canyons oder lauschigen Tälern. Selbstverständlich hinterlässt uns das Vogelvieh sein Gefieder nicht einfach so.

Wenn wir die Federn haben wollen, müssen wir sie schon im Kampf erbeuten. Hier bleibt Tales of Xillia 2 seiner Linie treu und präsentiert sein Echtzeit-Kampfsystem gewohnt dynamisch. Zwar haben wir immer nur eine bestimmte Anzahl an Schlägen, bevor uns die Puste ausgeht, wir können uns aber während des gesamten Kampfes frei bewegen.

Auch unsere Spezialfähigkeiten sind begrenzt, lassen sich jedoch durch ausgeteilten Schaden oder Items wieder aufladen. Dadurch gewinnt das Spiel an Anspruch, denn mit simplem Draufdreschen kommen wir wegen der Schlagbegrenzungen nicht weit. Im Laufe des Spiels erhalten wir zusätzlich noch weitere Waffen, die ebenfalls besonders effektiv gegen bestimmte Feindtypen sind.

Tales of Xillia 2 - Cutscene-Trailer zum Anime-Rollenspiel Video starten 2:11 Tales of Xillia 2 - Cutscene-Trailer zum Anime-Rollenspiel

Während des Kampfes lassen die Waffen sich bequem per Knopfdruck wechseln. Wir verfügen über bis zu vier verschiedene Spezialattacken, die jeweils einem der sechs Elemente Wind, Wasser, Feuer, Erde, Licht und Dunkelheit zugeordnet sind. Unsere Fähigkeiten verbessern wir durch Elementerze, die wir überall verstreut in der Welt finden – meist so platziert, dass wir das blinkende Metall kaum übersehen können.

Die Erze verstärken automatisch immer das momentan ausgewählte Element. Hier können wir unsere Helden ebenso spezialisieren wie bei den Levelaufstiegen, bei denen wir bis zu drei Punkte frei auf Charakterwerte wie Geschicklichkeit oder Ausdauer verteilen. Damit wird Tales of Xillia 2 zwar nicht zum Komplexitätsmonster, erlaubt uns dennoch mehr Gestaltungsmöglichkeiten als viele Genre-Kollegen.

Im Verlauf der Story bekommt Ludger ein weitere Sonderfähigkeit hinzu: die Chromatus-Transformation. Die Verwandlungssequenz erinnert uns mit ihrem goldenen Licht und jeder Menge Glitzerzeug frappierend an eine Art Steampunk-Sailor Moon. Während wir verwandelt sind, verstärken sich nämlich für ein paar Sekunden nicht nur unsere Attacken, sondern wir werden auch unverwundbar.

Zusammen ist man weniger allein

Wie im Vorgänger verbinden wir uns mit einem Mitglied unserer Party, um stärkere Attacken, die sogenannten Artes, auszuführen. Die aktivieren wir während unserer Spezialangriffe per Quicktime-Event. Je nachdem, mit wem wir zusammenarbeiten, unterscheiden sich sowohl der Typ als auch die Stärke unseres Angriffs. Mit Alvin sind Attacken mit Schusswaffen am effektivsten, Jyde verstärkt im Unterschied dazu unsere Klingen.

Wenn wir uns mit unseren Partnern verbinden, können wir per Quicktime-Event besonders starke Angriffe auslösen. Wenn wir uns mit unseren Partnern verbinden, können wir per Quicktime-Event besonders starke Angriffe auslösen.

Im verbundenen Zustand arbeitet unser Partner mit uns zusammen: Zum Beispiel heilt er uns, wenn wir verwundet sind, oder nimmt den Feind mit uns in die Zange. Zu Spielbeginn sind die Kämpfe noch sehr einfach, die Aufträge schnell erledigt, und wir können unsere Kreditraten bequem abbezahlen. Was anfangs noch motiviert, wird später zum Balancing-Problem.

Denn im späteren Spielverlauf schicken uns die Aufträge immer mal wieder zurück in die Startgegenden, wodurch der Jagdausflug zum stumpfen Knöpfchendrücken verkommt. Gut, dass ab dem zweiten Spieldrittel härtere Kaliber hinzukommen. Dann sind viele Feinde plötzlich gegen bestimmte Elemente oder Waffen immun, ändern gern mitten im Kampf ihre Angriffsmuster und haben erheblich mehr Standhaftigkeit als das anfängliche Kanonenfutter.

Wenn wir unser Team unvorbereitet in einen Kampf mit einem Minendrachen schicken, der sich gern mal in der Erde vergräbt, um uns dann aus dem Nichts anzugreifen, haben wir ohne die passende Taktik keine Chance.

Im Menü können wir entscheiden, ob oder wie unsere Party-Mitglieder angreifen, z.B. - ob sie ohne Rücksicht auf die eigenen Lebenspunkte draufschlagen oder sich schonen - und in welchen Situationen sie welche Items benutzen. Und sollte auch unser Masterplan fehlschlagen, sind es dank der fair gesetzten Speicherpunkte meist nur wenige Meter bis zum Ort des Scheiterns.

Rock oder Hose?

Die in Kämpfen erbeuteten Items können wir ganz klassisch in der Stadt verkaufen, um uns so den Zaster für bessere Ausrüstung zu verdienen. Weit effizienter ist es jedoch, sie zu horten, bis wir die nötigen Materialien für besonders mächtige Waffen oder Rüstungen beisammen haben, die wir dann beim nächstbesten Händlerbesuch herstellen lassen.

Abseits vom Jagd- und Heldenalltag können wir uns auch mit unseren Gefährten unterhalten. Die optionalen Plaudereien der Charaktere geben uns die Möglichkeit, die anderen besser kennenzulernen und so echte Freundschaften aufzubauen. Außerdem werden wir immer wieder mitten im Gespräch nach unserer Meinung gefragt, die sich dann auf unsere Beziehung zu den einzelnen Figuren auswirken.

Das können tiefgründige Fragen zum Thema Politik oder Ethik sein oder nur, ob man Schuluniformen mit Rock oder Hose besser findet. Nach einer Entscheidung wird uns angezeigt, bei wem wir gerade Bonuspunkte gesammelt haben. Oft ist es einfach zu erahnen, wer welche Antwort hören will, manchmal überrascht es uns aber.

Tales of Xillia 2 - Charakter-Trailer: Alvin Video starten 1:13 Tales of Xillia 2 - Charakter-Trailer: Alvin

Negative Auswirkungen haben unsere Äußerungen zwar nie, wenn wir allerdings gut mit jemandem befreundet sind, schenkt er oder sie uns Bücher, mit denen wir unsere Fähigkeiten verbessern können. In bestimmten Situationen werden wir mit zusätzlichen Cutscenes belohnt.

Abseits der Plaudereien hat jeder Charakter seine eigene Nebengeschichte. Wenn wir sie dort unterstützen, stärkt das unsere Freundschaft weiter. Leia helfen wir zum Beispiel auf dem Weg zur Star-Reporterin und steigen damit in ihrer Achtung.

19 Jahre RPG: Der Erfolg der Tales-Reihe: Erfolg kommt nicht von ungefähr: Mit über 35 veröffentlichten Titeln in den letzten 19 Jahren stellen die Macher der Tales-Reihe quasi die Arbeitsbienen unter den Rollenspiel-Entwicklern. Doch was hebt die Tales-Reihe von den anderen Japan-Rollenspielen auf dem Markt ab? Als Tales of Symphonia 2004 für den GameCube herauskam, stand neben der gehaltvollen Story vor allem das Kampfsystem im Vordergrund.

Statt den für Japan-Rollenspiele üblichen rundenbasierten Kämpfen spielte sich das Geschehen zwar auf einem Kampfbildschirm, aber in Echtzeit ab. Das so genannte Dual Raid Linear Motion Battle System wurde seit dem ersten Tales of Symphonia weiterentwickelt und beinhaltet mittlerweile neben dem Schlagabtausch in Echtzeit auch elementspezifische Angriffe, Kombos und diverse Fusionsangriffe zweier Charaktere, die so genannten Artes.

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