Ja, es gibt ihn wirklich: Im Tschernobyl-Reaktor wächst ein schwarzer Pilz, der sich von Strahlung ernährt und er könnte glatt aus Fallout stammen

Falls ihr kürzlich über ein virales Video zum Tschernobyl-Pilz gestolpert seid: Das Bild ist nicht echt, aber der Pilz schon. Ob man daraus Rad-Away herstellen kann, wissen wir allerdings (noch) nicht.

Dieser schwarze Pilz ist nicht etwa eine Erfindung aus Fallout, es gibt ihn wirklich. Dieser schwarze Pilz ist nicht etwa eine Erfindung aus Fallout, es gibt ihn wirklich.

Die Natur findet ihren Weg – das gilt nicht nur für die Dinos aus Jurassic Park, sondern ganz offensichtlich auch für Pilze. Genau diese wundersamen Wesen haben zum Teil wohl so gar kein Problem mit radioaktiver Strahlung, im Gegenteil: Sie fühlen sich im Tschernobyl-Reaktor am wohlsten.

Virales Video basiert auf wahren Tatsachen: Dieser Pilz betreibt Radiosynthese und liebt Strahlung

Das Unglück von Tschernobyl hat 1986 vielen Menschen das Leben gekostet. Ein ganz bestimmter Pilz hingegen fühlt sich seitdem ganz besonders zum zerstörten Reaktor hingezogen. Schon 1991 wurde entdeckt, dass sich dieser Organismus dort eingenistet hat und überraschenderweise ganz prächtig gedeiht.

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Das liegt daran, dass dieser Pilz namens Cladosporium sphaerospermum aus der Radioaktivität einen Nutzen zieht. Er wandelt sie mit Hilfe seines hohen Melanin-Gehalts in Energie um und wächst dadurch. Im übertragenen Sinne lässt sich also durchaus sagen, dass sich dieser Pilz von radioaktiver Strahlung ernährt (via: Popular Science).

Das geht sogar so weit, dass der Pilz sich auf den Punkt ausrichtet, an dem die Strahlung am höchsten ist. Er hat sich nicht nur an die eigentlich extrem unwirtlichen Bedingungen im verstrahlten Tschernobyl-Reaktor angepasst, er wächst sogar in die Richtung, aus der die meiste Radioaktivität kommt.

Das könnte wirklich nützlich sein: Die Wissenschaft forscht schon geraume Zeit an Cladosporium sphaerospermum, unter anderem im Weltall. Weil zum Beispiel die radioaktive Strahlung rund um die Internationale Raumstation ISS so hoch ist, hoffen Wissenschaftler*innen darauf, sie mit dem Pilz womöglich abzuschirmen oder abschwächen zu können.

Das virale Tiktok-Video über den Pilz beruht also auf wahren Begebenheiten, auch wenn es sich bei dem KI-generierten Bild um einen offensichtlichen Fake handelt. Diesen Pilz, der sich von Strahlung ernährt, gibt es wirklich, nur sieht er eben ganz anders aus. Bilder davon könnt ihr beispielsweise in diesem 20min-Beitrag oder hier bei STAT sehen.

Wie in Fallout: Da werden natürlich direkt Erinnerungen an die Fallout-Spiele wach. In denen existieren ebenfalls haufenweise Pilze mit unterschiedlichsten Eigenschaften. Einige davon leuchten im Dunkeln, sind ordentlich verstrahlt und können dafür genutzt werden, um das begehrte Rad-Away herzustellen, mit dem die radioaktive Strahlung im Körper reduziert werden kann – was jetzt plötzlich gar nicht mehr so unrealistisch klingt.

Was haltet ihr von diesem kuriosen Pilz, der da im Tschernobyl-Reaktor wächst?

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