WarDevil
Die Digi-Guys sind der Meinung, man könne mit der PS3-Technik locker Echtzeitoptik auf Renderfilmniveau realisieren. Es bleibt beim Versuch.
Knackige 1080p-Auflösung, 60 Bilder pro Sekunde, Texturen in ungekannter Qualität, Renderzwischensequenzen auf Hollywoodniveau: Das Action-Adventure WarDevil ist so etwas wie der Gegenentwurf zu Bescheidenheit und Realismus - schafft es dadurch aber sogar auf das Cover der renommierten englischen Fachzeitschrift Edge. Dumm nur, dass Hersteller Digi-Guys zum Großteil aus erfahrenen Filmemachern besteht - von der Spieleentwicklung hat man indes keine Ahnung.
Als sowohl Investoren als auch leitende Angestellte abspringen, wird es langsam ungemütlich in Wolkenkuckucksheim. 2010 muss das Studio schließen. Und WarDevil (zeitweise auch bekannt als Project Kane), das so laut gestartete Megaprojekt, verschwindet heimlich, still und leise im Orkus des Größenwahns.
Command & Conquer: Tiberium
Man befehligt in den Science-Fiction-Schlachten mehrere Einheiten und muss in der Ego-Ansicht selbst zur virtuellen Waffe greifen.
Ein Taktikshooter im Command-&-Conquer-Universum? Das ging doch schon 2002 mit Renegade kommerziell schief! Bei Electronic Arts glaubt man (zumindest knapp ein Jahr lang) dennoch an das Konzept und kündigt 2008 mit Command & Conquer: Tiberium einen geistigen Nachfolger zum berühmten Actionflop an. Die Vorzeichen stehen gar nicht mal so schlecht: Schließlich ist EA Los Angeles aus den Überbleibseln der legendären Westwood Studios hervorgegangen, und die Technik hat seit dem glücklosen Renegade-Release deutliche Fortschritte gemacht.
Doch gut ist in diesem Fall nicht gut genug: EA stoppt das Projekt wenige Monate nach seiner Ankündigung. »Ein qualitativ minderwertiges Spiel ist nicht im Interesse des Kunden und würde sich in diesem Markt nicht durchsetzen«, lautet die offizielle und nachvollziehbare Begründung.
» Command & Conquer - Hall of Fame: Video zur Strategiespielserie
Pirates of the Carribean: Armada of the Damned
Die virtuelle Karibik bietet viel Spielfreiheit und eine erstaunliche Weitsicht – auch wenn der recht bunte Look nicht jedermanns Sache ist.
Paragraph 12b der ungeschriebenen Videospielgesetze lautet: »Lizenzversoftungen zu Hollywoodfilmen sind zumeist schnell hingeschluderte Geldmacherei.« Pirates of the Caribbean: Armada of the Damned gehört bis zu seinem überraschenden Ende nicht zu dieser Sorte Software: Das Action-Adventure zum weltberühmten Seeräuberklamauk verbindet eine offene Spielwelt mit Rollenspielelementen und Kämpfen (zu Lande und zur See). Also genau das, was Ubisoft mit Assassin's Creed: Black Flag Jahre später erfolgreich umsetzt.
Im Oktober 2010 entlässt Disney Interactive jedoch über 100 Mitarbeiter bei Entwickler Propaganda Games - und die digitale Armada ist im wahrsten Wortsinne verdammt. Einzig der Soundtrack des Spiels wird später recycelt und in Lego Pirates of the Caribbean verwendet.
Earth No More
Tatsächlich gibt es von der Survivalaction stets nur Artworks zu sehen – hier zum Beispiel vom Helden am Rande eines verseuchten Walds.
3D Realms ist spätestens seit der Posse um Duke Nukem Forever das Synonym für holprig groteske Spieleentwicklung. Wenig überraschend also, dass auch Earth No More nach seiner Ankündigung im Rahmen eines Artikels der amerikanischen Game Informer nur noch negative Schlagzeilen macht: Releaseverschiebung, Entwickler-Wechsel, Finanzprobleme und eine Copyrightklage aufgrund von Ideenklau - das Katastrophenszenario des Survivalspiels hat sich scheinbar in die reale Welt ausgedehnt.
Trotzdem taucht der Titel 2012 nochmals auf diversen Crowdfunding-Seiten auf. Wir gehen davon aus, dass 3D Realms hier wieder seinem Credo folgt: »It's done, when it's done«. Und das bedeutet in diesem Fall passend zum Titel des Spiels: »no more« (nie mehr).
Agent
Dieser einfache Schriftzug reicht 2009 aus, um die PS3-Gemeinde in Aufruhr zu versetzen.
Von der Sensation zur Frustration: Agent ist so etwas wie der Treppenwitz der PS3-Historie. Das Rockstar-Spiel wird auf der E3 2009 von Sony als Exklusivtitel angekündigt, mehr als ein Logo gibt es jedoch nicht zu sehen. In der Folge werden die GTA-Erfinder nicht müde, den Glauben an der Spionage-Action am Leben zu halten. »Ja, Agent befindet sich immer noch in Entwicklung«, lässt man die Welt noch im Mai 2011 wissen. Wenig später tauchen dann (wenn auch unfreiwillig) Screenshots des Spiels auf: Der Rockstar-Mitarbeiter Leigh Donoghue hat sie als Teil seines Onlineportfolios veröffentlicht.
Zwei Jahre später erneuert Rockstar den Markenschutz und Sonys Shuhei Yoshida (President Worldwide Studios) kommentiert vielsagend: »Ich weiß etwas, aber ich kann nicht darüber sprechen.« Optimisten werten das als Zeichen für eine PS4-Veröffentlichung von Agent - daran glauben wir aber erst, wenn wir es gesehen haben. Und zwar das Spiel, nicht nur ein simples Logo.
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