Xbox-Chef Phil Spencer hofft auf mehr legale Emulation, um alte Spiele zu bewahren

Emulatoren können dabei helfen, alte Spiele weiterhin spielbar zu halten. Xbox-Chef Phil Spencer hofft, dass mehr Hersteller diesen Weg gehen und irgendwann alle alte Spiele kaufen können.

Phil Spencer setzt sich für mehr Emulation ein, um alte Spiele zu erhalten. Phil Spencer setzt sich für mehr Emulation ein, um alte Spiele zu erhalten.

Emulatoren sind ein zweischneidiges Schwert: Einerseits können sie dabei helfen, Spiele zu erhalten, die anders nicht mehr spielbar wären. Andererseits gibt es viele illegale Anwendungen und die meisten Hersteller sowie Publisher vernachlässigen das Geschäftsfeld wegen Lizenzproblemen.

Die Lösung wäre eigentlich aber einfach: Wenn sich Sony, Nintendo und alle anderen darum kümmern, ihre alten Spiele legal über Emulatoren anzubieten, könnte es weniger illegale Kopien geben, das Kulturgut würde für die Nachwelt bewahrt werden, wir könnten die Titel spielen und die Hersteller daran verdienen. Darum hofft zum Beispiel auch Xbox-Chef Phil Spencer auf mehr Emulation.

Darum geht's: Viele alte Spiele können gar nicht mehr gespielt werden und drohen, einfach von der Bildfläche zu verschwinden. Das liegt an nicht mehr funktionsfähiger Exklusiv-Hardware, abgeschalteten Servern und Stores, speziellen Datenträgern und allgemeiner Inkompatibilität – und natürlich daran, dass zu wenig getan wird, um das zu verhindern. Obwohl es sich dabei eigentlich um Kulturgut handelt, das bewahrt werden müsste.

Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen:

Phil Spencer hofft und unterstützt: Der Xbox-Chef Phil Spencer bricht jetzt eine Lanze für die Emulation älterer Titel. Im Gespräch mit Axios erklärt er, die gesamte Branche müsse auf das gemeinsame Ziel hinarbeiten, alte Spiele für ein modernes Publikum verfügbar zu halten. Und zwar nicht mit Hilfe schludriger Remaster, sondern durch legale Emulation:

"Meine Hoffnung ist, dass wir als Industrie an einer legalen Emulation arbeiten, die moderner Hardware erlaubt, [...] jedes Spiel zu spielen."

Ich denke, wenn wir letzten Endes sagen würden 'Hey, alle sollten in der Lage sein, jedes Spiel zu kaufen oder jedes Spiel zu besitzen und weiterzuspielen', scheint das wie ein großartiger Nordstern für uns als Industrie.

Das ist natürlich nicht so einfach und würde vor allem voraussetzen, dass diejenigen, die die Rechte innehaben, daran arbeiten, das zu ermöglichen. Dazu gehört ein langfristiger Online-Support und Möglichkeiten für Überprüfungen sowie Bezahlungen.

Dass Phil Spencer das propagiert, wirkt nicht überraschend. Immerhin bieten Xbox One und Xbox Series S/X genau das schon in relativ umfangreicher Form an. Erst kürzlich wurden 70 neue Spiele zur Abwärtskompatibilitäts-Liste der Xbox Series S/X hinzugefügt. Allerdings gibt es offenbar auch hier noch Spielraum für Verbesserungen, denn das Update soll vorerst das letzte dieser Art bleiben:

Der Gaming-Historiker Frank Cifaldi sagt gegenüber Axios, Emulation sei wohl die beste Möglichkeit, Spiele zu bewahren:

"Emulation ist der Weg des geringsten Widerstandes, um ursprünglich für tote Plattformen geschriebene Spiele neu zu veröffentlichen. Es gibt einfach keinen besseren Weg, der kommerziell praktikabel wäre."

Bleibt nur zu hoffen, dass wirklich möglichst schnell ein industrieweites Umdenken stattfindet, um vom Aussterben bedrohtes Videospiel-Kulturgut vor der endgültigen Versenkung zu bewahren. Der Erweiterungs-Pass für Nintendo Switch Online etwa, der viele N64- und Mega Drive-Spiele auch auf der Switch spielbar macht, ist hier schon ein Anfang.

Wie steht ihr zur Emulation älterer Spiele? Welche Titel würdet ihr für die Ewigkeit bewahrt sehen wollen?

zu den Kommentaren (9)

Kommentare(9)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.