Nicht nur was für Kinder - Kingdom Hearts

Von HotLine1 · 3. Dezember 2019 ·
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    In Kingdom Hearts muss man sich, im Gegenteil zu anderen Square Spielen nur um die Steuerung von Sora, dem Hauptcharakter, kümmern. Die Steuerung seiner Mitstreiter übernimmt die PS2 mehr oder minder gut…

    Der Hauptschirm von Kingdom Hearts besitzt zwei wichtige Elemente, welche zum Einen den Zustand der Charaktere zeigen und zum Anderen ein kleines Untermenü, welches es dem Spieler ermöglicht während eines hektischen Kampfes schnell zwischen Angriff, Items, Magie und Spezial zu wechseln. Dieses System hat viele Vorteile, wenn man es gemeistert hat, birgt aber auch so seine Tücken, wenn man nicht sehr sattelfest ist. Das Problem bei dabei ist, dass man mit dem linken Analog Stick den Charakter steuert, und in dem Sub-Menu entweder mit dem Steuerkreuz oder dem rechten Stick agieren kann. Wenn nun jemand, so wie ich, aus irgendeinem Grund Probleme mit der gleichzeitigen Bedienung zweier Steuerungen hat, bleibt ihm nur das Steuerkreuz. Hierfür muss man jedoch die Hand vom linken Stick nehmen und ist damit den Angriffen hilflos ausgeliefert - wenn man stillsteht wird man eben leichter getroffen!

    Doch mit etwas Übung lässt sich die Steuerung recht einfach meistern, auf die eine oder andere Weise. Aber das Steuerungsproblem ist winzig im Vergleich zu dem "größten" Problem von Kingdom Hearts, der AI. Goofy und Donald verhalten sich zwar recht klug was ihre Aktionen im Kampf angeht, aber sie sind nicht gerade die sparsamsten und verwenden leidenschaftlich gerne alle Items die sie im Gepäck haben bei der erst besten Gelegenheit. Das ist zwar weniger schlimm bei billigen Potions, führt aber zu einem mittleren Herzanfall, wenn die beiden Witzfiguren sechs Megaelixiere in einem kleinen bedeutungslosen Kampf verblasen *grrr*.

    Aber abgesehen von dieser Kleinigkeit ist das Gameplay makellos. Eigentlich hatte ich erwartet hunderte dieser Spring Rätsel zu finden, bei welchen man seine Sprünge genau abmessen muss um weiter zu kommen, und wenn man zu früh abspringt wieder ganz nach unten fällt. Ich hasse diese Art von Rätsel und ja, ich schaue in deine Richtung Raziel! Square hat aber zum Glück davon abgesehen zu viele dieser Hindernisse einzubauen und die paar "Spring" Rätsel schafft man bereits nach dem zweiten oder dritten Anlauf.

    Kingdom Hearts spielt sich wesentlich schneller als andere Squarespiele, was zum Teil sicher an dem direkten Kampfsystem liegt. Dadurch bekommt das Spiel eine gewisse Menge an "Pepp." Ich bin ja nicht gerade der größte Fan von direkten Kampfsystemen, da man in den meisten Fällen Glück braucht um den Gegner zu treffen und nicht Können. Das liegt zum Teil daran, dass sich die Kamera Perspektive als sehr ungünstig erweißt und man weder sich selbst noch den Gegner eindeutig sehen kann, zum anderen an der Tatsache, dass man alles trifft nur den Gegner nicht. Kingdom Hearts hat es dem Spieler in diesem Fall recht einfach gemach, indem es automatisch den nahestehendsten Gegner als Ziel nimmt und Soras Schläge in dessen Richtung lenkt. Man muss nur noch darauf Acht geben das man sich in Reichweite befindet und schon kann man den Widersacher mit einer 3 Schlag Kombination zurück in die Dunkelheit befördern. Wahlweise kann einen Gegner auch Manuell anvisieren und so gezielt Feinde ausschalten die einem gefährlich werden können ohne sich erst um die Schwächlinge kümmern. Für jeden besiegten Gegner erhält man Erfahrungspunkte welche es einem erlauben ab einer gewissen Anzahl eine Stufe aufzusteigen, jedoch erhöhen sich diesmal nicht alle Attribute des Charakters sondern nur ein Einzelnes, dass durch Zufallsprinzip ermittelt wird.

    Mit der Zeit erlernt Sora auch spezielle Fähigkeiten (Spezialattacken, mehr Munny…). Jede dieser Fähigkeiten besitzt eine gewisse an Anzahl an AP (Ability Points) welche der Charakter zahlen muss um sich der Fähigkeit zu bedienen - ganz so wie in FF9. Anfangs hat man zwar kein Problem all die neuen "Abilities" sofort auszurüsten, doch mit der Zeit werden die AP's immer weniger und man muss weise wählen, welche Fähigkeit sich als nützlich erweisen wird und welche nicht.

    Neben dem Hauptplot stehen dem Spieler wieder eine Vielzahl von "Side Quests" zur Verfügung, wie etwa das Wiederfinden der 101 Dalmatiner Jungen (keine Sorge man findet immer 3 auf einmal also gibt es nur 37 geheime Verstecke). Ein sehr wichtiges Teil ist das Gummi Ship, mit welchem man von Welt zu Welt fliegen kann, so in etwa wie ein elastischer Chocobo. Man hat jedoch die Möglichkeit sich sein eigenes Gummi Ship zusammenzubauen, mit Gummistücken die man während seiner Abenteuer findet. Es ist nicht wirklich wichtig, ein unbesiegbares Gummischiff zu besitzen, aber es erleichtert das Reisen zwischen den Welten doch erheblich. Denn wenn man auf seinem Weg von Welt A nach Welt B von Heartless abgeschossen wird oder zu oft mit "Asteroiden" kollidiert, ist man gezwungen zu seinem Ausgangspunkt zurückzukehren und es noch mal zu versuchen. Das wird mit der Zeit aber so frustrierend, dass man von alleine anfängt sich ein eigenes Gummi Ship zu designen, wenigstens war das bei mir so. Aber es ist nicht so schwer wie es sich anhört. In gewisser Weise ist es als würde man eine Legoschiff Bauen und außerdem geben A Hörnchen und B Hörnchen ein gutes Tutorial.

    Von Kingdom Hearts kann der geübte Square Spieler in etwa 18-20 Stunden Spielspaß erwarten (mit allen Sidequests in etwa 28-30), ein weniger routinierter Spieler darf sich schon eher auf 25-28h freuen. Ach und noch ein kleiner Tipp am Rande, wenn man alle Sidequests erledigt hat bekommt man am Ende ein Bonus Movie und das ist die Arbeit allemal wert.

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