2009 waren Angestellte sauer über das lahme Internet in ihrer Firma und sagten "Selbst eine Brieftaube wäre schneller" - ihr Chef wollte es testen und am Ende gewann tatsächlich der Vogel

2009 gab es in Südafrika ein Duell der besonderen Art. Eine Brieftaube trat gegen die DSL-Leitung eines Unternehmens an und schlug diese mit Leichtigkeit.

Winston ist schneller als das Licht. Na gut, zumindest als so manche Internetleitung. Winston ist schneller als das Licht. Na gut, zumindest als so manche Internetleitung.

Obwohl wir in Deutschland beim Thema Internetausbau noch immer "etwas" Arbeit vor uns haben, gehört schnelles Internet heute zum Standard für die meisten Menschen. Songs sind binnen weniger Augenblick heruntergeladen und auch größere Datenmengen lassen sich in überschaubarer Zeit durch Kupfer- und Glasfaserkabel bewegen.

Das war allerdings nicht immer so und selbst, als Ende der 1990er immer mehr DSL-Anschlüsse gelegt wurden, war die Geschwindigkeit noch nicht mit der heutigen vergleichbar. Selbst zehn Jahre später schaffte es eine Brieftaube noch, 4 Gigabyte an Daten schneller auszuliefern, als der "schnelle" Anschluss eines großen Telekommunikations-Providers.

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Brieftaube Winston ist schneller als DSL

In Cape Town, Südafrika waren Angestellte der Firma Unlimited IT 2009 unglücklich über die Geschwindigkeit der dortigen Internetanschlusses. Firmenchef Kevin Rolfe entschied sich daraufhin für ein ungewöhnliches Duell und ließ den Internetanschluss gegen eine Brieftaube antreten (via Merkur.de).

Die Regeln waren einfach, es sollten 4 Gigabyte Daten von einem Büro ins andere übertragen werden. Die Standorte lagen dabei rund 85 Kilometer auseinander. Der Brieftaube Winston wurde zu diesem Zweck eine Speicherkarte übergeben und diese lieferte sie nach einer Stunde und acht Minuten am gewünschten Ziel ab.

Da der Transfer von und auf eine Speicherkarte damals ebenfalls noch wesentlich länger dauerte als heute, wurde die Zeit natürlich ebenfalls addiert. Insgesamt wurden so etwas mehr als 2 Stunden für die Überbringung der Nachricht aufgewendet.

Das reichte dann auch tatsächlich aus, um den Internetanschluss um Längen zu schlagen, denn der digitale Transfer schaffte in der Zeit gerade einmal 4 % der Daten zu übermitteln. Der Sieg ging also ganz klar an Winston.

Was sollte das alles eigentlich?

Natürlich handelte es sich bei der ganzen Aktion um eine gut durchdachte PR-Aktion, die die Unlimited IT damals in nationale, aber auch internationale Medien brachte. Zeitgleich setze das Event aber auch Telkom – den damals größten Kommunikationsanbieter Südafrikas – unter Druck.

Dieser stand nämlich schon vorher, etwa wegen der Preispolitik und mangelnden Leistungen häufig in der Kritik. Letzteres wurde durch die Aktion nochmals bewiesen, denn auch wenn die durchschnittliche DSL-Geschwindigkeit 2009 in Südafrika bei ca. 4 Mbit/s lag und der Internetanschluss auch bei voller Power keine Chance gegen Winston gehabt hätte, hätte die Leitung in der Zeit wesentlich mehr als 4 % schaffen müssen.

Obwohl das Unternehmen damals in erster Reaktion die Schuld für die langsame Verbindung an die Firma zurückschob, folgten durch den öffentlichen Druck und die steigende Anzahl an Mitbewerbern im Markt in den Monaten und Jahren danach Verbesserungen. Heute würde das Duell dann wohl auch anders ausgehen.

Kanntet ihr die Geschichte von Winston schon oder habt ihr heute zum ersten Mal davon gelesen? Habt ihr zu Hause ebenfalls Probleme mit langsamem Internet? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!


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