Crunch bei Cyberpunk 2077 - CD Projekt Red musste das Versprechen brechen

Damit Cyberpunk 2077 nicht noch weiter verschoben werden muss, verordnete CD Projekt Red Überstunden, die auch als Crunch bekannt sind.

Damit Cyberpunk 2077 rechtzeitig fertig wird, kommt nun doch Crunchtime zum Einsatz. Damit Cyberpunk 2077 rechtzeitig fertig wird, kommt nun doch Crunchtime zum Einsatz.

Cyberpunk 2077 ist eines, wenn nicht sogar das meist erwartete Spiele 2020. Damit das Sci-Fi-Rollenspiel nicht noch weiter verschoben werden muss und endlich am 19. November erscheint, hat CD Projekt Red wohl keinen anderen Ausweg gesehen, als doch verpflichtend auf Crunch zurückzugreifen. Nachdem Jason Schreier von Bloomberg darüber berichtet hat, äußerte sich Adam Badowski von CD Projekt Red zu der Situation.

"Sechstägige Arbeitswoche" für Cyberpunk 2077

Die Mitarbeiter hinter Cyberpunk 2077 müssen sich auf obligatorische Überstunden einstellen. In eine E-Mail an die Mitarbeiter, die an Bloomberg weitergeleitet wurde, ordnete CD Projekt Red eine sechstägige Arbeitswoche an. Studiochef Adam Badowski schrieb in der Mail, dass er keine andere Option als Crunch sehe:

"Ich übernehme die volle Verantwortung für die Gegenreaktionen auf diese Entscheidung. Ich weiß, dass dies in direktem Widerspruch zu dem steht, was wir über Crunch gesagt haben. Es steht zudem in direktem Widerspruch zu dem, was ich persönlich vor einiger Zeit glaubte - dass Crunch niemals die Antwort sein sollte. Aber wir haben keine anderen Möglichkeiten mehr, die Situation zu meistern."

Der Widerspruch resultiert unter anderem aus der Aussage, die Marcin Iwinski, CEO von CD Projekt Red, gegenüber dem Spielejournalisten Jason Schreier geäußert hatte. In einem Interview mit Kotaku (wofür Schreier damals tätig war) war davon die Rede, dass Crunch nicht verpflichtend für das Team sein werde, selbst wenn es zum Einsatz kommen sollte. Eine recht optimistische Aussage, wenn man bedenkt, dass die Entwicklung solcher Spiele quasi nicht ohne Crunch auskommt - auch nicht bei Verschiebungen. Diese "freiwilligen" Überstunden scheinen sich mit der Aufforderung in der E-Mail aber erledigt zu haben. Nun muss jeder mit anpacken, damit CD Projekt Red im Fall von Cyberpunk 2077 immerhin den versprochenen Releasetermin einhalten kann:

CD Projekt Red nimmt Stellung

Über Twitter äußerte sich Badowski schließlich zu der Crunchtime, mit der Cyberpunk 2077 fest belegt wurde. In seinem Post bestätigte er die Bezahlung der Überstunden und erklärte die Situation:

"Diese letzten sechs Wochen sind unser letzter Sprint für ein Projekt, mit dem wir alle einen Großteil unseres Lebens verbracht haben. Etwas, das uns sehr am Herzen liegt. Die Mehrheit des Teams versteht diesen Push, insbesondere angesichts der Tatsache, dass wir das Spiel gerade zur Zertifizierung geschickt haben und jeden Tag der Versand eines Spiels, auf das wir stolz sein wollen, sichtbar näher rückt. Dies ist eine der schwierigsten Entscheidungen, die ich treffen musste, aber jeder wird für jede zusätzliche Stunde, die er investiert, gut entschädigt. Und wie in den letzten Jahren werden 10% des Jahresgewinns, den unser Unternehmen im Jahr 2020 erzielt, direkt auf das Team aufgeteilt."

Link zum Twitter-Inhalt

Trotz dieses Statements von Badowski dürfte CD Projekt Red sich damit etwas in die Nesseln gesetzt haben. Crunch stellt in der Branche ein ernstes Problem dar, da die Mehrarbeit häufig auf Kosten der Mitarbeiter geht. In der Vergangenheit wurden bereits Studios wie Rockstar Games und Naughty Dog deswegen stark kritisiert. Im Vergleich dazu scheint die Situation bei CD Projekt Red weniger dramatisch zu wirken, aber wir stecken nicht in der Haut der Mitarbeiter, um das beurteilen zu können.

Auch wenn der Hype allgemein etwas nachgelassen hat, freuen sich die meisten Spieler*innen laut unserer Umfrage von August auf Cyberpunk 2077, das am 19. November erscheint:

Stellt sich hier nun die Frage, in wie fern die Crunch-Meldung etwas an der Vorfreude ändert? Wie sieht es bei euch damit aus? Was sagt ihr zu der Situation bei CD Projekt Red?

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