Dark Souls für Switch im Test - Im Bett gestorben

Dark Souls erscheint erstmals in der Remastered-Version auf der Nintendo Switch. Ob das knallharte Action-Rollenspiel auch unterwegs überzeugt, wir sagen es euch.

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Dark Souls: Remastered für Nintendo Switch im Test. Dark Souls: Remastered für Nintendo Switch im Test.

Sieben Jahre nach Veröffentlichung der Prepare to Die-Edition auf PS3 und Xbox 360 erscheint das gnadenlose Action-Rollenspiel in Form einer aufpolierten Remastered-Version für die Switch erstmals auf einer Konsole von Nintendo.

Wir klären Neulinge über eines der einflussreichsten Spiele der letzten Jahre auf und sagen, wie sich Dark Souls: Remastered technisch und spielerisch auf der Hybridkonsole schlägt.

Crashkurs für Neulinge

Wird über die Souls-Reihe von Entwickler From Software geredet, stehen oft der hohe Schwierigkeitsgrad und die tausend Tode im Mittelpunkt, die ihr auf eurer Reise durch die Dark Fantasy-Welt Lordran als Neuling höchstwahrscheinlich sterben werdet. Ohne Frage, die nicht für jeden Spieler motivierende "Sterben-Lernen-Siegen"-Formel ist essenzieller Bestandteil von Dark Souls, doch täuscht sie oft über die wahren Stärken des Spiels hinweg.

Hier ist in erster Linie die zu großen Teilen offene Spielwelt zu nennen, die euch zum Erkunden einlädt und hinter jeder Ecke ein Geheimnis bereithält. Diese Welt zu kennen, ist ein Schlüssel zum Erfolg. Habt ihr Dark Souls zum ersten Mal beendet, könnt ihr garantiert nachts um 3 Uhr jeden Winkel der Karte auswendig einzeichnen.

Die knallharten Bosskämpfe der Souls-Reihe sind legendär. Die knallharten Bosskämpfe der Souls-Reihe sind legendär.

Und natürlich gibt es noch das ungemein befriedigende Kampfsystem, das euch dank wählbarer Klassen und Dutzenden in der Welt verstreuten Waffen, Rüstungen und Zaubern ganz nach euren Wünschen agieren lässt und einen enormen Wiederspielwert bietet.

Eine weitere Besonderheit ist die Art des Storytellings. So ist es die Welt selbst mitsamt ihren einprägsamen Charakteren, die euch die düstere Geschichte Lordrans erzählt. Was es mit der Dunklen Seele und der zu entfachenden Flamme auf sich hat, wird nicht auf dem Silbertablett durch Cutscenes präsentiert. Ihr müsst selbst die Augen offen halten, die Beschreibungen von Items lesen, mit den teils verrückten Figuren reden und einen genauen Blick auf die Welt werfen.

Ruckelfreies Sterben auf der Switch

Dark Souls war zu Release im Jahr 2011 auf allen Plattformen ein großes Sorgenkind, was das Thema Technik anbelangt. Manche Gebiete hatten so mit Einbrüchen der Framerate zu kämpfen, dass die Ruckelorgie mit Galgenhumor betrachtet als Teil des Schwierigkeitsgrades angesehen wurde. Schandstadt, du bist gemeint.

Zum Glück gehören seit der Remastered-Version für PS4 und Xbox One diese Probleme der Vergangenheit an. Auch die Umsetzung für Nintendo Switch überzeugt sowohl im Handheld-Modus bei einer scharfen Auflösung von 720p, als auch auf dem TV (1080p) mit konstanten 30 Bildern pro Sekunde. Das kommt zwar nicht an die 60fps der anderen beiden Konsolen heran, spielt sich aber jederzeit flüssig.

Auf den schmalen Pfaden Anor Londos ist die Steuerung via Analogsticks sehr hakelig. Auf den schmalen Pfaden Anor Londos ist die Steuerung via Analogsticks sehr hakelig.

Kleine Abstriche muss Dark Souls auf der Switch jedoch bei der Bedienung machen. So steuert sich euer Charakter speziell in engen Passagen sehr hakelig, und auch das Zielen mit dem Bogen wird dank der kleinen Analogsticks der Switch zur ganz besonderen Herausforderung. Hinzu kommt, dass ihr in den Menüs mit der B-Taste bestätigt. Auch nach Stunden konnte ich mich daran nur schwer gewöhnen, liegt diese Funktion auf der Switch doch normalerweise auf der A-Taste. Solltet ihr im Besitz eines Pro Controllers sein und wollt nicht zwingend im Handheld-Modus spielen, empfehlen wir euch, diesen zu nutzen.

Optisch macht die Remastered-Version im Vergleich zum Original auch auf der Switch keine Quantensprünge und kommt grafisch in puncto Texturschärfe und Animationen nicht an die Versionen für PS4 und Xbox One heran. Aber sind wir mal ehrlich: Dark Souls war noch nie eine Schönheit und muss es auch nicht sein. Die stimmige Atmosphäre und die unvergesslichen Schauplätze der Spielwelt machen Lordran optisch zu etwas ganz Besonderem.

Ihr seid nicht allein

Ist euch die Reise durch Lordran alleine zu schwer, könnt ihr im erweiterten Multiplayer-Modus der Remastered-Version Hilfe in Form anderer Mitspieler anfordern. So beschwört ihr bis zu drei Helfer, um den Gefahren gemeinsam entgegenzutreten. Das ist übrigens nur online möglich, einen lokalen Koop-Modus gibt es nicht. Zusätzlich können zwei feindliche Spieler als rote Phantome in eure Welt einfallen.

Dank dedizierter Server und Passwort-Matchmaking ist es nun einfacher, sich mit Freunden zu verbinden - vorausgesetzt ihr habt Nintendo Switch Online abonniert. Der neue Aboservice ist Pflicht für jegliche Online-Interaktion. Ohne startet ihr im Offline-Modus und werdet bei jeder Rückkehr ins Hauptmenü mit einer nervigen Einblendung an den Bezahldienst erinnert.

Mit Artorias, ohne Solaire

Inhaltlich bietet die Remastered-Version im Vergleich zur Prepare to Die Edition abseits von kleinen Komfortverbesserungen wie dem hinzugefügten Leuchtfeuer bei Schmied Vamos nichts Neues.

Neben dem Hauptspiel erwartet euch der hervorragende Artorias of the Abyss-DLC, der das Gebiet Oolacile samt neuen Bossen beinhaltet und für weitere Stunden an den Bildschirm fesselt.

Ein amiibo von Solaire ist für die Switch separat erhältlich. Ein amiibo von Solaire ist für die Switch separat erhältlich.

Für Sammler interessant ist die beliebte Figur des Solaire of Astora als amiibo. Sie ist separat erhältlich und lässt euch im Spiel die Hände gen Himmel strecken, um die Geste "Praise the Sun" auszuführen. Solaire selbst erhaltet ihr mit der Figur jedoch nicht.

Für wen eignet sich Dark Souls auf der Switch?

Wer einen absoluten Meilenstein der Videospielgeschichte bislang nicht spielen konnte, weil zum Beispiel die passenden Konsolen nicht unterm Fernseher standen, bekommt jetzt die Chance auf der Switch. Die Möglichkeit, Dark Souls immer und überall, ob im Bett oder in der Bahn, zu spielen, ist ein Vergnügen der besonderen Art.

Euch erwartet ein forderndes, aber unglaublich belohnendes Abenteuer, das ihr in der Remastered-Version mit einer stabilen Framerate erleben könnt.

Habt ihr das Original gespielt und wollt abseits kleiner grafischer Verbesserungen und erweiterter Multiplayer-Inhalte ein komplett überarbeitetes Spielerlebnis, ist die Remastered-Version hingegen nichts für euch.

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