Eins können wir wohl definitiv festhalten: 2013 beginnt, wie es enden wird - im Zeichen neuer Hardware. Allerdings hat es die genau genommen bereits seit November 2012 erhältliche Wii U deutlich schwerer, sich auf dem Markt durchzusetzen, als PlayStation 4 und Xbox One: Zu stark ist die Konkurrenz durch PlayStation 3 und Xbox 360.
Und zu blauäugig die Marketingkampagne von Hersteller Nintendo. Nach dem Motto »Die Kundschaft wird's schon kaufen, weil Wii draufsteht« versäumt es der japanische Hersteller völlig, den möglichen Kunden zu erklären, was es mit der Wii U eigentlich auf sich hat und wo ihre Innovationen liegen. Selbst große Nachrichtensender wie CNN sprechen lediglich von einer Erweiterung der Wii-Konsole.
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Die Top-Spiele 2013 - Das waren die besten zehn Konsolenspiele
So verstaubt das Gerät erst mal von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet in den Regalen der Elektromärkte, und die Fans -- die sich vom Bildschirm-Controller großartige neue Spielerlebnisse versprechen -- bekommen außer ein paar wenigen (aber guten) Nintendo-Titeln kein neues Futter für ihre Konsole.
Skandale
Gleich zu Beginn des Jahres geht es aber auch heiter zur Sache: Als Deep Silver die sogenannte »Zombie Bait Edition« eines mittlerweile indizierten Zombiespiels von Techland ankündigt, laufen die Amerikaner dagegen Sturm.
Stein des Anstoßes ist die beigelegte Büste, die einen verstümmelten Frauentorso im Bikini zeigt - allerdings regen sich die prüden Amis nicht wegen des Splatterfaktors auf, sondern, weil zur angeknabberten, nackten Haut auch noch ziemlich voluminöse Brüste angedeutet werden.
Skurril ist das aber vor allem, weil die Collector's Edition nie für den amerikanischen Markt geplant war
Ansonsten setzt sich 2013 vor allem Electronic Arts ziemlich in die Nesseln. Nicht nur, dass der Publisher die Fans bereits 2012 mit dem Ende von Mass Effect 3 gehörig vor den Kopf stößt und einen relativierenden DLC nachliefern muss - nein, EA wagt sich bei Dead Space 3 auch als einer der ersten Spielehersteller an Micro Payments in einem Vollpreisspiel, die direkt den Spielerfolg beeinflussen - ein Trend, der sich herstellerübergreifend fortsetzen wird.
Als dann Electronic Arts von der Website Consumerist.com auch noch zum zweiten Mal in Folge zur miesesten Firma Amerikas gewählt wird, ist es das fürs Erste mit dem Ansehen in der Gunst der Gamer. Glücklicherweise kann der Spieleriese sich gegen Ende des Jahres mit Titeln wie Battlefield 4 rehabilitieren.
Trauerfälle
Nicht wieder aufrappeln kann sich dagegen THQ: Der traditionsreiche Publisher ist schon länger in finanziellen Schwierigkeiten, doch 2013 folgt das endgültige Aus: Die Firma wird zerschlagen, und die zahlreichen Spielemarken und in der Entwicklung befindlichen Titel werden versteigert.
So finden immerhin die bekanntesten Serien wie Saints Row, Metro und Darksiders neue Heimaten. Ebenso traurig: Sony stellt die Produktion der PlayStation 2 Anfang des Jahres endgültig ein. So geht nach 13 Jahren eine Ära zu Ende, die die Videospielwelt maßgeblich beeinflusst hat.
Obwohl … so ganz tot ist die Konsole trotzdem nicht: Noch im September 2013 erscheint beispielsweise FIFA 14 für die betagte PS2. Ein noch schlimmerer Verlust trifft die Videospielwelt allerdings am 19. September 2013: Hiroshi Yamauchi, Enkel des Nintendo-Gründers Fusajiro Yamauchi, stirbt im Alter von 85 Jahren.
Yamauchi brachte Nintendo auf Videospielkurs und ist maßgeblich für die Erfolge mit NES, SNES und Co verantwortlich. Er dankte bereits 2002 als Präsident ab, blieb bis 2008 aber Aufsichtsratvorsitzender und war mit stolzen 10 Prozent an dem Konzern beteiligt.
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