Wir haben noch längst nicht alles von Diablo 4 gesehen - großes Grafik-Upgrade erscheint nach Release

Ray-Tracing ist häufig zu aufwendig, um zum Launch in Spielen zu landen. Auch bei Diablo 4 wird die Technik für PC, PS5 und Xbox Series X nachgereicht.

Technisch ist Diablo 4 auf einem guten Weg, es wird aber sogar noch besser! Technisch ist Diablo 4 auf einem guten Weg, es wird aber sogar noch besser!

Die Beta von Diablo 4 überzeugte nicht nur spielerisch, sondern konnte auch mit einer guten Performance auf allen Konsolen punkten. Lediglich ein paar kleinere Nachladeruckler plagten Spieler*innen. Bis zum Release am 6. Juni hat Blizzard jedoch genug Zeit, um das Bestmögliche aus allen Plattformen herauszuquetschen.

Das ist laut Game Director Joe Shely, mit dem wir im Interview plaudern konnten, auch die Zielsetzung des Teams. Darüber hinaus plane Blizzard aber schon über den Release hinaus mit einigen Updates. Unter anderem soll die moderne Lichttechnik Ray-Tracing später erscheinen und das nicht nur ausschließlich auf dem PC, sondern auch für Konsolen.

Ray-Tracing kommt auch auf PS5 und Xbox Series X

Auf unsere Frage, ob Diablo 4 zum Release noch weitere Grafikmodi unterstützen wird (in der Beta gab es nur einen), antwortete Shely, dass zusätzliche Modi auf der Roadmap des Entwicklerteams stehen. Sie sollen aber erst nach Release veröffentlicht werden.

Darunter zählt zum Beispiel Ray-Tracing, also eine Technologie, die den Weg nachverfolgt, den Lichtstrahlen in einem Spiel zurücklegen. Dadurch werden realistische Schatten geworfen, korrekte Spiegelungen erzeugt oder eine authentische Beleuchtung geschaffen. Bisher war dabei nur vom PC die Rede, nun wissen wir aber, dass zusätzlich die PS5- und Xbox Series X-Versionen von der Technik bereichert werden.

Was könnte Ray-Tracing bringen?

Details darüber, wie Ray-Tracing implementiert wird, verriet der leitende Entwickler nicht, uns bleiben vorerst also nur Spekulationen. Bei der Beleuchtung sehen wir beispielsweise eher wenig Bedarf, da die Lichtverhältnisse statisch gesetzt sind und sich die beiden verschiedenen Tageszeiten nur leicht in ihrer Grundhelligkeit unterscheiden.

Die dreckige, finstere Spielwelt variiert nicht allzu stark bei der Beleuchtung, bräuchte dafür also nicht unbedingt Ray-Tracing. Die dreckige, finstere Spielwelt variiert nicht allzu stark bei der Beleuchtung, bräuchte dafür also nicht unbedingt Ray-Tracing.

Für eine glaubwürdige Beleuchtung muss es bei einem Spiel aus einer isometrischen Kameraperspektive auch nicht unbedingt Ray-Tracing sein, der Effekt würde aufgrund der erhöhten Position ziemlich schnell verpuffen. Genau wie Reflexionen, die sich bestens vorberechnen lassen, da die Perspektive nie geändert wird.

Stattdessen wären realistische Schatten denkbar. Die werden von Diablo 4 in der Beta und wohl dann auch zum Release ziemlich scharfgezeichnet, was zwar cool ausschaut, im Hinblick auf physikalische Gesetzmäßigkeiten jedoch Quatsch ist. Normalerweise werfen Objekte mit zunehmender Distanz zum Boden weichere Schatten, sie nehmen also einen diffuseren Verlauf.

Daran könnte Diablo 4 anknüpfen, schließlich stoßen wir permanent auf dynamisch berechnete Schatten, wie bei diesem Barbaren, der sich vor im Wind biegenden Bäumen aufgestellt hat:

Dynamische, perspektivisch korrekte Schatten sind eine große Stärke von Ray-Tracing, das wäre doch auch etwas für Diablo 4! (Bildquelle: ElAnalistaDeBits Youtube) Dynamische, perspektivisch korrekte Schatten sind eine große Stärke von Ray-Tracing, das wäre doch auch etwas für Diablo 4! (Bildquelle: ElAnalistaDeBits / Youtube)

Mit Ray-Tracing würde die Silhouette des nordischen Kriegers ausgehend von seinen Füßen sanfter auslaufen, so wie es zuletzt auch beim Ray-Tracing-Patch von Elden Ring zu sehen war. Im Original wurden Schatten komplett scharf abgebildet, egal wie groß ein von der Sonne angestrahltes Objekt war, mit Ray-Tracing laufen sie jedoch fein aus:

Ray-Tracing aus Ray-Tracing aus
Ray-Tracing an Ray-Tracing an

Der Schatten des Turms links sowie der unseres Charakters nehmen einen viel weicheren Verlauf.

Schatten würden wohl auch ziemlich gut zum düsteren und dreckigen Look des vierten Teils passen und mit Ray-Tracing könnte der noch verstärkt werden.

Die Performance wird darunter leiden

Ray-Tracing ist nicht nur für die korrekte Darstellung von Licht und Schatten bekannt, sondern auch für enormen Hardware-Hunger. Wir rechnen daher mit einer Begrenzung auf 30 fps oder einer massiven Reduktion der Auflösung. Die lag in der Diablo 4-Beta auf der PS5 und Xbox Series X noch bei nahezu nativen 4K.

Vielleicht sogar 40 fps? Im Interview fragten wir zudem spezifisch nach einem Support für 120 Hz-Displays, darauf ging Shely jedoch nicht genauer ein, sondern merkte lediglich an, dass sie "ähnliches planen", aber das könnte eben auch der Verweis auf das Ray-Tracing-Update sein.

Mit 40 fps würden sich allerdings die Auswirkungen von Ray-Tracing minimieren und Fans könnten immer noch mit einem flüssigen Spielgefühl die Monsterschnetzelei bestreiten. Auch könnte mit einem 120 Hz-Display und einer variablen Bildfrequenz (VRR) die Framerate über 60 fps freigeschaltet und so für eine noch bessere Spielbarkeit gesorgt werden.

Blizzard hat also viel Spielraum für zusätzliche Grafikmodi auf der PS5 und der Xbox Series X und wir würden uns freuen, wenn die technischen Fähigkeiten der beiden Konsolen auch wirklich ausgenutzt werden.

Worauf werdet ihr Diablo 4 spielen? Wo liegt für euch die Priorität bei einem Action-Rollenspiel? Auf der Spielbarkeit oder der Grafikqualität?

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