Doom im Test - Höllisch unterwegs?

Im Test zeigt sich, dass Doom auch auf der technisch schwächeren Nintendo Switch ein rasantes Shooter-Ballett hinlegt – wenn auch mit ein paar Stolperern.

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Doom für Nintendo Switch im Test. Doom für Nintendo Switch im Test.

Doom ist ein Shooter auf Speed: Die Ballerorgie auf dem Mars mutiert dank der rasanten Geschwindigkeit und hektischen Kameraschwenks zu einem regelrechten Rausch, der allerdings vom Spieler einen flinken Finger am Abzug und schnelle Reflexe fordert.

Die Nintendo-Switch-Umsetzung von Doom ist daher gleich in mehrerlei Hinsicht interessant: Wie steuert sich ein so schneller Shooter mit den vergleichsweise kleinen Joy-Con? Kann die kleine Switch die Grafikorgie von id Software technisch überhaupt stemmen? Und wie viel ist von den Gore-Effekten auf Nintendos eher familienfreundlicher Konsole übriggeblieben?

Was ist Doom?
In diesem Test konzentrieren wir uns auf die Besonderheiten der Switch-Version von Doom. Wer den Shooter noch nicht kennt, sollte sich unseren ausführlichen Doom-Test für PS4 und Xbox One durchlesen.

Einmal kurz die Augen reiben

Die letzte Frage lässt sich am einfachsten beantworten: Die Gore-Effekte sind immer noch im Spiel, Doom zelebriert auch auf der Switch seine Brutalität mit Blutfontänen, knackenden Gelenken und den heftigen Glory-Kills - inklusive abgetrennter Körperteile. Das USK 18-Label klebt dementsprechend weiterhin auf der Spielepackung.

Doom - Screenshots der Nintendo Switch-Version ansehen

Grafisch hingegen hat der Doom-Marine auf der Switch eine ziemliche Abspeckkur hinter sich. Die Texturen sind deutlich verwaschener, die Umgebungsobjekte nicht so fein ausgearbeitet. Erst bei genauerem Hinsehen entpuppt sich eine vermeintliche Steinkugel schon mal als Totenschädel.

Darüber hinaus musste Bethesda die Auflösung von 1080p auf 720p reduzieren, was in einem unscharfen Bild resultiert, sowohl im TV-Modus als auch im Handheld-Betrieb. Im ersten Moment werdet ihr euch daher die Augen reiben, vor allem wenn ihr die "großen" Versionen für PS4 und Xbox One schon kennt.

Tolle Beleuchtung, Waffen- und Partikeleffekte sorgen auch auf der Switch für ein ansehnliches Gesamterlebnis. Tolle Beleuchtung, Waffen- und Partikeleffekte sorgen auch auf der Switch für ein ansehnliches Gesamterlebnis.

Für die Technik, die in Nintendos Spielebrettchen steckt, ist das Ergebnis trotzdem verblüffend, zumal auch die Switch-Version mit schicken Licht- und Partikeleffekten protzt. Habt ihr euch einmal an die etwas milchige Optik gewöhnt, fällt sie nicht mehr so sehr ins Gewicht. Motion Blur-Filter kaschieren die niedrige Auflösung zusätzlich.

SD-Karte nötig bei Download- Version
Doom belegt insgesamt 22 GB Speicher auf der Switch, für den Download und die Installation der digitalen Version sind laut Nintendo aber 32 GB freier Speicherplatz erforderlich, davon 5 GB auf dem internen Speicher. Ihr benötigt also zwingend eine separat erhältliche SD-Karte, um die Kapazität der Konsole zu erweitern.

Langsamer, aber immer noch schnell

Darüber hinaus müsst ihr euch mit 30 statt 60 Frames wie auf den anderen Konsolen zufriedengeben, wobei die Bildrate ab und zu noch weiter abrauscht. In der Nähe von Blutnestern etwa, wo sich haufenweise Dämonen kreischend auf uns stürzen, Feuer spucken und Fässer zur Explosion bringen, kommt es teilweise zu Rucklern.

Triggern wir Gegnerhorden bei Blutnestern, kommt es hin und wieder zu kleineren Rucklern. Sonst spielt sich Doom aber angenehm flüssig. Triggern wir Gegnerhorden bei Blutnestern, kommt es hin und wieder zu kleineren Rucklern. Sonst spielt sich Doom aber angenehm flüssig.

Im Großen und Ganzen läuft der Shooter jedoch geschmeidig, wenn auch nicht ganz so flüssig wie auf PS4 und Xbox One. Das wird auf dem großen Fernseher am deutlichsten, im mobilen Betrieb hingegen lassen sich derlei Defizite aufgrund des kleinen Bildschirms eher verschmerzen.

Bitte nur mit Pro Controller

Die wichtigste Frage lautet aber: Will man Doom überhaupt unterwegs im Handheld-Modus spielen? Die größte Schwachstelle der Switch-Version ist nämlich nicht die Grafik, sondern die fummelige Bedienung. Die Joy-Con sind einfach nicht geeignet für die schnellen Bewegungen, die uns Doom abverlangt.

Kopfschüsse gelingen mit den eher unpräzisen Joy-Con nur selten oder durch Zufall. Der Pro Controller ist eindeutig die bessere Wahl. Kopfschüsse gelingen mit den eher unpräzisen Joy-Con nur selten oder durch Zufall. Der Pro Controller ist eindeutig die bessere Wahl.

Waghalsige Sprungmanöver, bei denen wir aus der Luft schießen und anschließend zum Finisher ansetzen, sind mit den Mini-Controllern selten möglich - auch weil Doom die Gyrosensoren nicht nutzt. Dabei wäre das Feinjustieren des Fadenkreuzes beim Zielen per Bewegungssteuerung tatsächlich hilfreich gewesen.

Der Multiplayer-Modus
Die Switch-Version von Doom umfasst alle Updates, bringt die für PS4 und Xbox One nachgereichten Multiplayer-Modi wie Deathmatch also direkt zum Start mit. Allerdings konnten wir zum Testzeitpunkt aufgrund mangelnder Mitspieler kein Online-Match ausprobieren. Da bei Doom aber ohnehin der Solopart im Fokus steht und der Mehrspielermodus nur eine Dreingabe ist, beeinflusst er unsere Testwertung nicht.

Apropos: Eine Geste unterstützt Doom dann doch. So könnt ihr mit dem rechten Joy-Con zuschlagen und somit einen Glory-Kill aus dem Handgelenk schütteln. Für den einfachen Schwierigkeitsgrad beziehungsweise die ersten Levels reichen die Joy-Con aus, für längere Sessions und ein besseres Waffenhandling raten wir aber unbedingt zum Pro Controller.

Der Arcade-Modus ist von Anfang an spielbar. Hier stehen euch alle Level zu Verfügung. Der Arcade-Modus ist von Anfang an spielbar. Hier stehen euch alle Level zu Verfügung.

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