Dungeon Defenders im Test - Das D-Team

Ein Magier, ein Ritter, eine Bogenschützin und ein Mönch latschen in einen Dungeon. Nein, jetzt kommt kein RPG-Witz, sondern der Test zu Dungeon Defenders für XBLA.

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Dungeon Defenders ist eine im wahrsten Sinne des Wortes bunte Mischung aus Tower-Defense, Action- und Rollenspiel. So ein Grundprinzip hatten wir ja vor kurzem mit Orcs Must Die: Ihr baut nicht nur Abwehranlagen gegen immer stärkere Feindeshorden, sondern kämpft mit eurem Helden wacker mit. Wie Orcs Must Die setzt Dungeon Defenders auf eine detaillierte Comic-Optik, ist aber noch einen Tick detaillierter, farbenfroher und lebendiger als der Genre-Kollege. Der feine Unterschied zwischen den beiden Spielen wird aber bei einem Blick auf die Spieleranzahl klar: Während Orcs Must Die Solospielern vorbehalten bleibt, wird Dungeon Defenders erst in der Gruppe so richtig interessant.

Die detaillierte Cel Shading-Optik ist so bunt, dass die Augen schmerzen. Die detaillierte Cel Shading-Optik ist so bunt, dass die Augen schmerzen.

Im Multiplayer kann es Dungeon Defenders locker mit Vollpreis-Titeln aufnehmen und das in allen Belangen. Klarerweise spielt sich jede der vier Klassen ein wenig anders und erfüllt eine bestimmte Aufgabe. So baut der Magier Abwehrtürme, der Ritter hält Engstellen gegen die Feindflut, die Schützin schwächt die Horden mit fiesen Fallen und der Mönch unterstützt die Heldenbande mit nützlichen offensiven oder defensiven Auren. Aber auch der gegnerische Ansturm ist abwechslungsreich und dementsprechend anspruchsvoll: Neben Orks stürmen Bogenschützen, heilende Schamanen, dicke Oger oder Kamikaze-Goblins eure Verteidigungsstellungen. Und das oft zu Hundertschaften! Gutes Teamwork ist also unerlässlich, praktischerweise teilt sich jede Partie in eine Bau- und eine Kampfphase auf. So könnt ihr in aller Ruhe die Verteidigung besprechen, Abwehranlagen hochziehen, aber auch euren Charakter entwickeln, Loot einsammeln, verscherbeln, verbessern oder Extras kaufen. Dafür gibt’s zwischen den Missionen eine heimelige Kneipe (quasi die Spielerlobby), die ihr im Laufe der Zeit mit glänzenden Trophäen vollstellt und beim Wirten Verbesserungen ersteht. Als Währung um Waffen aufzuleveln oder Abwehranlagen in die Dungeons zu pflanzen sind Manakristalle, die entweder aus Feinden oder Schatztruhen purzeln.

Multi-Lust …

Der knuffige Ritter macht am besten solche Engstellen per Schwert dicht. Der knuffige Ritter macht am besten solche Engstellen per Schwert dicht.

Wie ihr schon merkt ist Dungeon Defenders kein reinrassiges Tower-Defense sondern hat sich mit beiden Händen bei Action-Rollenspielen bedient. Ihr arbeitet auf den nächsten Level hin, freut euch auf die nächste Verbesserung, bessere Ausrüstung oder einfach nur genug Mana-Zaster um beispielsweise ein mächtiges Schwert per Upgrade noch effektiver zu machen. Sogar helfende Tierbegleiter kann man zwischen den Missionen kaufen (World of Warcraft lässt grüßen). Wir wollen bei den vielen Feinheiten wie den Charakterwerten oder dem großen Repertoire an Beute gar nicht so ins Detail gehen, nur so viel sei gesagt: Es motiviert ungemein, seinen Charakter hochzuzüchten um gemeinsam immer anspruchsvollere Szenarien zu schaffen. Dungeon Defenders hat zwar einfach das Beste aus zwei Genres zusammengeklaut, mischt die ganzen Elemente aber zu einem unwiderstehlichen Spielerlebnis, das zusätzlich noch deutlich länger anhält, als der normale Download-Snack fürs Wochenende.

… und Solo-Frust

Solche Boss-Brocken bringen selbst eingespielte Teams an ihre Grenzen. Solche Boss-Brocken bringen selbst eingespielte Teams an ihre Grenzen.

Die Kehrseite der Medaille ist der Solomodus. Der taugt eigentlich nur als verlängertes Tutorial und Trainingsplatz. Ohne Kumpels ist Dungeon Defenders selbst auf dem normalen Schwierigkeitsgrad so unfair anspruchsvoll, dass sich nur Zocker mit Hang zum endlosen Level-Grinding durchbeißen. Zwar könnt ihr mehrere Helden gleichzeitig managen und auch während der Missionen hin und her wechseln, doch ist für das Solospiel nur der Magier praktikabel, da die anderen Klassen zu sehr spezialisiert sind. Wer lieber solo unterwegs ist oder keine entsprechend motivierte Freundesliste bei der Hand hat, ist mit dem vergleichbaren Orcs Must Die auf alle Fälle besser bedient. Im Multiplayer kommt Dungeon Defenders aber so nahe an eine RPG-Sogwirkung (siehe World of Warcraft) heran, wie zurzeit kaum ein anderes Spiel. Und das als Downloadgame!

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