Seite 2: Elite: Dangerous im Test - Open World? Open Universe!

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Der Sprung durch die Lernmauer

Wenn man sich als Greenhorn in den zahlreichen Elite-Foren und Facebook-Gruppen umschaut, kommt man aus dem Staunen kaum heraus. Kampfpiloten berichten von epischen Schlachten, Kaufleute tauschen sich über Handelsrouten aus und Entdecker schwärmen von den Wundern der Galaxis, während man selbst sich damit abmüht, bei Landeanflügen nicht gegen Raumstationen zu knallen oder mit gezündetem Nachbrenner über ein Parkdeck zu schrammen. In solchen Momenten fragt sich der von Energieverteilung, Systempriorisierung, Rotationsanpassung und Steuerungsvarianten überforderte Weltraum-Neuling fast zwangsläufig, ob es von Elite: Dangerous zwei Versionen gibt und man die falsche erwischt hat.

Für Kämpfer eher lästig, wer sich aber dem Abbauen von Rohstoffen (oder der Piraterie) verschrieben hat, findet in den Asteroidengürteln jede Menge Arbeit. Für Kämpfer eher lästig, wer sich aber dem Abbauen von Rohstoffen (oder der Piraterie) verschrieben hat, findet in den Asteroidengürteln jede Menge Arbeit.

Des Rätsels Lösung verbirgt sich hinter einem Wort, das im allgemeinen Sprachgebrauch gern mit Langeweile gleichgesetzt wird: Routine. Wenn ihr vor dem Docking automatisch um Landeerlaubnis bittet, beim Landemanöver mechanisch die Steuerung umschaltet und zwischen den Sternen reist, ohne mit Lichtgeschwindigkeit am Ziel vorbei zu donnern, seid ihr bereit für den großen Moment, der jeden Commander erwartet: der Augenblick, in dem die Cockpit-Anzeigen Sinn ergeben, die Zusammenhänge zwischen den Schiffssystemen erkennbar werden, man die Energieverteilung durchschaut hat und die komplexe, aber logisch aufgebaute Steuerung einigermaßen beherrscht. Erst wenn ihr diese Schwelle überschritten habt, seid ihr wirklich in Elite: Dangerous angekommen.

Krieg der Sterne

Obwohl man als Händler oder Schürfer ein relativ friedliches Leben führen kann, wird auch im Elite-Universum Krieg als Universalsprache verwendet. Große politische Fraktionen kämpfen um die Vorherrschaft in ihren Sektoren, in den Systemen bekriegen sich Anarchisten mit Ordnungshütern oder dem Militär. Unabhängig davon, ob ihr als Söldner in einer Conflict-Zone um Prämien ballert oder euch ein Pirat per »Interdiction« aus dem Hyperraum pflückt: Kämpfe sind in Elite: Dangerous unvermeidlich und gestalten sich ein wenig komplexer, als die Ballereien in den meisten anderen Space Operas. Die Raumschiffe in Elite: Dangerous fliegen sich nämlich nicht wie Kampfjets im Weltraum, sondern erfordern aufgrund der Schwerelosigkeit auch von erfahrenen Piloten ein gewisses Umdenken in Bezug auf Manövrierfähigkeit und Taktik. Habt ihr euch eingewöhnt, sind dramatische Hetzjagden zwischen Asteroiden, Ausweich-Korkenzieher und Dogfights aus allernächster Nähe kein Problem.

Die Explosionen in Elite: Dangerous sind zwar knackig und detailreich, könnten aber ruhig ein wenig größer ausfallen. Die Explosionen in Elite: Dangerous sind zwar knackig und detailreich, könnten aber ruhig ein wenig größer ausfallen.

Um einen Gegner verglühen zu lassen, benötigt ihr jedoch einiges an Ausdauer. Zuerst knackt ihr durch Dauerbeschuss die Schilde und beharkt danach die Panzerung, bis der Feind sich schließlich in Form einer hübschen Explosion verabschiedet. Natürlich klingt das einfacher, als es ist: Die Söldner, Piraten oder Ordnungshüter verfügen über defensive Systeme, die eure Zielerfassung verwirren oder versuchen mit gezündeten Nachbrenner zu entkommen. Da ihr nebenbei auch noch euer eigenes Schiff managt, sind die Kämpfe nicht nur eine fliegerische Herausforderung, sondern stellen auch die Multitasking-Fähigkeiten der Piloten auf die Probe. Und genau hier liegt eine der großen Stärken von Elite. Während ihr mit Korkenziehern zwischen Lasersalven hindurch flitzt, euch um die eigene Achse dreht, Energie zu den Schilden und Waffen leitet, nebenbei den Schub reguliert und zur selben Zeit die Umgebung im Auge behaltet, entwickelt der Titel eine Intensität, die ihresgleichen sucht und bei der schweißnasse Hände vorprogrammiert sind.

Oberflächlich oder spezialisiert?

Elite: Dangerous folgt dem »Alles kann, nichts muss!«-Prinzip. Das bedeutet, der Spieler entscheidet selbst darüber, wie tief er sich in Teilbereiche hineinarbeiten will. So existieren zum Beispiel mehrere Steuerungsmöglichkeiten, mit denen man komfortabel manövrieren und kämpfen kann. Echte Cracks jedoch benutzen die Variante, in der alle Flughilfen ausgeschaltet sind und die sich am ehesten mit dem »Assistance Off«-Modus aus H.A.W.X. 2 vergleichen lässt. Auch die gewaltige Sternenkarte folgt diesem Muster: Während die meisten Spieler die Map nur zum Manövrieren nutzen, verfolgen Spezialisten die Warenströme zwischen den Systemen und planen entsprechende Handelsrouten.

Auch das Tagesgeschäft eines Frachtkutschers ist nur auf den ersten Blick simpel. Entweder, ihr nehmt einfach jeden Job, der Kohle bringt, oder ihr wählt die Aufträge nach Fraktionen und beeinflusst auf diese Weise auf Sandkorn-Niveau das Kräfteverhältnis in der Galaxis. Und dass sich auch im Cockpit einige Überraschungen verstecken, versteht sich da schon fast von selbst. Bei allem, was ihr tut oder nicht tut, solltet ihr euch der Konsequenzen bewusst sein: Wer sich auf der richtigen Seite des Gesetzes bewegt, hat nichts zu befürchten. Wählt ihr jedoch eine Laufbahn als Tunichtgut, müsst ihr damit rechnen, von Sicherheitskräften verfolgt zu werden und solltet auch vor Kopfgeldjägern auf der Hut sein.

Elite: Dangerous - Gameplay-Trailer zum Spielmodus Close Quarter Championship Video starten 1:58 Elite: Dangerous - Gameplay-Trailer zum Spielmodus Close Quarter Championship

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