Fast Racing Neo im Test - Schnelle Nummer für kleines Geld

Schick, schwer, sauschnell: Fast Racing Neo erinnert im Test an gute alte Spielhallenzeiten und ist nicht nur deshalb etwas Besonderes.

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Das Genre der futuristischen Highspeed-Rennspiele schnarcht vor sich hin. Das letzte Wipeout (Wipeout Fusion) erschien vor drei Jahren, das letzte F-Zero hat sogar schon über elf Jahre auf dem Buckel. Vorbei sind die Zeiten, in denen jedes System seine eigene Future-Raserei hatte.

Das war wohl auch den Münchner Entwicklern von Shi'nen ein Dorn im Auge, denn ihr Wii-U-exklusives Rennspiel Fast Racing Neo trifft den Stil und das Gefühl der alten Hochgeschwindigkeitsklassiker nahezu perfekt - und das gerade mal für den Preis von 15 Euro. Der Release ist der 10.12.2015, von da an ist der Titel im Nintendo Eshop erhältlich, der Download wiegt knapp 600 MB.

Ein bisschen Spielhalle

Schon im Hauptmenü fühlt man sich in selige Spielhallen-Zeiten zurückversetzt: Meisterschaft, Zeitfahren, Multiplayer - das war's. Fast Racing Neo hält sich nicht mit verschachtelten Optionen auf, sondern kommt direkt zur Sache. Die Meisterschaften unterteilen sich in unterschiedliche Cups (vier Stück mit jeweils vier Strecken) und drei Schwierigkeitsgrade, die wir aber ganz arcade-typisch erst nach und nach freispielen müssen.

Die Streckenauswahl ist ebenso vielfältig wie abwechslungsreich. Wir donnern etwa durch eine Wüste, flitzen an einem stürmischen Küstenabschnitt entlang oder rasen über urban angehauchte Pisten. Schön ist dabei, dass die Strecken keine toten Kulissen sind, sondern auch spielerisch regelmäßig überraschen.

Mal müssen wir Eiskristallen oder Felslawinen ausweichen, dann wieder stapft ein riesiger Mech über die Strecke, dessen Beinen wir gezielt ausweichen müssen oder wir schwirren in letzter Sekunde um einschlagende Meteoriten herum.

Auf den Strecken ist Reaktionsvermögen gefragt – zum Beispiel wenn man einschlagenden Meteoriten ausweichen muss. Auf den Strecken ist Reaktionsvermögen gefragt – zum Beispiel wenn man einschlagenden Meteoriten ausweichen muss.

Und das ist gar nicht so einfach, denn Fast Racing Neo ist schnell - sehr schnell! Schon ohne den separaten Boost bekommen wir in wenigen Sekunden einen wahren Tunnelblick, hauen wir dann zusätzlich den Turbo in den Tank (den wir mittels kleiner Energiekugeln auf der Strecke aufladen), verschwimmt die Umgebung zu einem undefinierbaren Farbenmeer und wir flitzen mit Affenzahn über den Kurs.

Dank der jederzeit flüssigen 60 Bilder in der Sekunde kommt das Geschwindigkeitsgefühl hervorragend rüber - auch wenn es keine separate Cockpit-Perspektive gibt. Etwas störend ist allerdings die Platzierung der Turbo-Taste. Die liegt nämlich auf dem rechten Bumper, was nicht ideal ist.

Wir hätten die Aktion lieber auf einer der Feuertasten gehabt, eine Umstellung der Steuerung erlaubt Fast Racing Neo leider nicht. Dafür lässt sich der Titel mit allen gängigen Wii-U-Controllern einschließlich Wiimotes und Nunchuck spielen - wir hatten beim Test den meisten Spaß mit dem Pro Controller.

Zwei-Phasen-System

Nur Gas geben und lenken wäre natürlich zu langweilig, deswegen haben sich die Entwickler einen interessanten Kniff für ihr Spiel einfallen lassen. Auf den Strecken gibt es blaue und orangene Felder, die uns einen zusätzlichen Turboschub geben, wenn wir darüberfahren - allerdings nur, wenn wir aktuell dieselbe Farbe haben - wenn nicht, werden wir ausgebremst.

Ein orangenes Boosterfeld bedeutet: Wechsel die Phase auf orange, sonst wirst du ausgebremst! Ein orangenes Boosterfeld bedeutet: Wechsel die Phase auf orange, sonst wirst du ausgebremst!

Ähnlich wie im Shoot'em-Up-Klassiker Ikaruga wechseln wir auf Knopfdruck unsere Phase; gerade die späteren Strecken setzen gezielt auf das ständige Hin- und Herschalten, um maximalen Schub zu bekommen. Extrawaffen wie bei Wipeout gibt es dagegen nicht. Schade, denn dadurch geht uns der Schadenfreude-Faktor etwas ab.

Vom Spielgefühl erinnert Fast Racing Neo dennoch eher an Wipeout als an F-Zero, denn die Gleiter lenken sich nicht ganz so präzise wie im Nintendo-Flitzer, sondern schaukeln in Kurven leicht nach außen. Fast Racing Neo spielt sich insgesamt herrlich arcadig und fordert dem Spieler vor allem eine gehörige Portion Können und Reaktionsgeschwindigkeit ab. Nur wer sich die Farbfelder auf den Strecken genau einprägt und auch zwischendurch immer wieder boostet, hat eine Chance auf den Sieg.

Gnadenlos gut

Die knackige Gegner-KI ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits erfordert sie jederzeit volle Konzentration und pusht uns nach vorne, andererseits bringt sie uns aber auch regelmäßig zur Weißglut. Fahren wir zum Beispiel gegen ein Hindernis und werden danach auf die Strecke zurückgesetzt, finden wir uns danach regelmäßig auf dem letzten Platz wieder - selbst wenn wir davor in den Top 5 mitgefahren sind.

In der nahen Kameraperspektive kommt das beste Geschwindigkeitsgefühl auf, auch wenn sie eine echte Cockpitsicht nicht ersetzen kann In der nahen Kameraperspektive kommt das beste Geschwindigkeitsgefühl auf, auch wenn sie eine echte Cockpitsicht nicht ersetzen kann

Außerdem ziehen die Gegner oft seelenruhig an uns vorbei, obwohl wir schon im Höchsttempo und doppeltem Turboschub über die Strecke donnern. Die gnadenlose Gummiband-KI kann deswegen insbesondere auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad zu heftigen Frustattacken führen, vor allem Cup 3 und 4 haben uns das ein oder andere graue Haar beschert.

Wer davon danach noch mehr braucht, steigt im Hero-Modus ein, den man allerdings über die Zeitfahr-Herausforderungen erst freispielen muss. Der Hero-Modus ist vor allem für erfahrene Future-Racer-Fans ein Traum: Man kommt nur weiter, wenn man den ersten Platz belegt, außerdem hängt der Boost mit dem Schild zusammen und reduziert ihn bei dauerhaftem Einsatz. Der Druck auf die Turbo-Taste will also gut überlegt sein.

60 Bilder, Vierspieler-Splitscreen

Optisch katapultiert sich Fast Racing Neo vom Start weg in die Riege der hübschesten Rennspiele für Nintendos Konsole. Butterweiche Bildrate, tolle Lichteffekte, optisch abwechslungsreiche Strecken - viel mehr kann man bei einem 15 Euro-Titel nicht erwarten. Leider beträgt die Auflösung nur 720p und die Treppchenbildung an Kanten fällt massiv auf. Die treibende Elektromusik dürfte außerdem nicht jedermanns Sache sein, passt dafür aber perfekt zu den rasanten Rennen.

Toll: Im Splitscreen-Modus dürfen zwei bis vier Spieler ran. Wir vermissen aber die Extrawaffen für die Extraportion Schadenfreude. Toll: Im Splitscreen-Modus dürfen zwei bis vier Spieler ran. Wir vermissen aber die Extrawaffen für die Extraportion Schadenfreude.

Lobenswert: Shi'nen hat ein Herz für alle Splitscreen-Fans und lässt bis zu vier Leute an einem Fernseher gleichzeitig an die Controller. Das ist zwar ziemlich chaotisch und stellenweise unübersichtlich, macht aber trotz Extrawaffenmangel einen Heidenspaß. Den Online-Modus für bis zu acht Spieler konnten wir bei unserer Version mangels Mitspielern noch nicht ausprobieren.

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