Frustriert abgebrochen, dann Jahres-Highlight: Warum ich Thymesia nie vergessen werde

Neben Elden Ring und Return to Monkey Island ist Dennis 2022 vor allem ein kleines Actionspiel in Erinnerung geblieben, das er eigentlich nach vier Stunden bereits abgebrochen hatte.

Mit Thymesia verbindet Dennis ganz wundervolle Erinnerungen, doch es hätte ganz anders kommen können. Mit Thymesia verbindet Dennis ganz wundervolle Erinnerungen, doch es hätte ganz anders kommen können.

Schluss! Aus! Vorbei! So sehr ich Soulslikes liebe, für Thymesia hatte ich Anfang August, kurz nachdem ich mir zum ersten Mal Corona eingefangen hatte, einfach keinen Nerv. Allein der erste Boss verlangte von mir einen Vorrat an Reflexen und eine Aufmerksamkeitsspanne ab, die ich in diesen Tagen einfach nicht hatte.

Nach vier zermürbenden Stunden lag der komische Zirkusdirektor mit seinen flinken Attacken noch immer nicht am Boden und die Einsicht kam, an dieser Stelle den Eifer ausnahmsweise einmal hinten anzustellen. Außerdem sah das zuvor Gespielte auch mehr nach mittelprächtiger Souls-Kost aus, also warum die kostbare Zeit verplempern? Den Test zum Spiel schrieb eh Samara, also weg damit! Doch bevor ich auf “deinstallieren” drücken konnte, kam alles ganz anders. 

Ein mieses Gefühl

Nach über einem Jahrzehnt im Genre und dutzenden durchgespielten Soulslikes, fühlte sich die Aufgabe dennoch mies an. So bekloppt das auch klingt, es ist schließlich keine Schande, ein Spiel abzubrechen. Hätte ich jedoch damals Spiele wie Demon’s- oder Dark Souls beim ersten Frustmoment abgebrochen, hätte ich die Magie dahinter nie verstanden. 

Odur war über Stunden hinweg meine absolute Nemesis, mit Samara und Chris hat er aber nicht gerechnet. Odur war über Stunden hinweg meine absolute Nemesis, mit Samara und Chris hat er aber nicht gerechnet.

Aber zum Glück arbeite ich hier bei GamePro ja mit ganz fantastischen Menschen wie Samara und Chris zusammen, die bereits einen Großteil von Thymesia hinter sich hatten und unbedingt mit mir zusammen über das Spiel reden wollten. Ein Highlight von Spielen dieser Art ist schließlich, mit anderen darüber zu fachsimpeln. Sei es im eigenen Freundeskreis oder in Gaming Communities und speziell fordernde Spiele mit vielen versteckten Geheimnissen bieten sich natürlich hervorragend für einen solchen Austausch an. 

Während ich mich bereits aufgegeben hatte, kam von den beiden daher der Vorschlag, dass ich den Bosskampf doch einfach via Microsoft Teams – unserer täglichen Kommunikationsplattform – streame. So konnten sich die beiden mein Problem mit Boss Odur anschauen und hilfreiche Tipps geben. 

"Gib nicht auf, du packst das!"

Ob die beiden jedoch damit gerechnet hatten, dass die Lage derart aussichtslos aussah - Ich kann es mir kaum vorstellen. Jedenfalls kam mir der Kampf trotz Tipps zur richtigen Spielweise bei den nächsten weit über 50 Versuchen wie ein absolutes Trauerspiel vor.

Jedoch eines, bei dem eine Aufgabe für mich nicht mehr in Frage kam. Die beiden waren nämlich so unermüdlich darin, mich anzufeuern und mir Sätze wie “HEIL DICH!!!” entgegen zu schmettern, dass ich gar nicht anders konnte, als letzten Endes doch noch als Sieger aus dem Duell hervorzugehen. Und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie groß der Jubel war, als Odur in seiner dritten Phase endlich im Staub lag.  

Der Moment der Freude, ...naja, zumindest bei einigen von uns. Der Moment der Freude, ...naja, zumindest bei einigen von uns.

Der Bann war gebrochen, das sehr coole, auf Parieren ausgelegte Kampfsystem verinnerlicht und die Abendplanung für die kommenden Tage stand ebenfalls. Denn auch der durchaus knackige Rest des Spiels wurde zusammen im Stream erlebt. Jedoch mit mehr Fachsimpelei als Verzweiflung, denn Odur sollte bis zum Schluss der mit Abstand schwerste Brocken bleiben und aus dem insgesamt eher mittelprächtigen Thymesia wurde dank des gemeinsamen Streams eines meiner absoluten Jahreshighlights. 

Daher an dieser Stelle auch nochmal ein großes Dankeschön an Samara und Chris für diesen heldenhaften Support und dieses unvergessliche Spielerlebnis.

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