I am Setsuna im Test - Der Frack unter den JRPGs

Schnee, Blockhütten und gemütlich flackernde Kamine: I am Setsuna wirkt auf den ersten Blick eher wie eine Astrid-Lindgren- Geschichte als ein Japan-Rollenspiel. Trotzdem verbirgt sich hinter der Schwedenromantik eine der schönsten Hommagen an klassische JRPGs, die wir seit langem gesehen haben.

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Seien wir mal ehrlich: JRPGs sind nicht mehr so wie vor 20 Jahren. Sie sind nicht einmal mehr so wie vor fünf Jahren. Das ist auch völlig legitim. Schließlich wachsen mit immer leistungsfähigerer Hardware auch die Möglichkeiten, Geschichten zu erzählen, Welten zu erschaffen oder Kämpfe darzustellen.

Und Spiele wie Final Fantasy 15 setzen die neuen technischen Möglichkeiten mit riesigen Welten und direktem Kampfsystem großartig ein. Vielen Fans geht bei den fotorealistischen Videosequenzen und actiongeladenen Kampfpassagen jedoch genau der Charme verloren, der JRPGs wie Chrono Trigger (SNES) oder Final Fantasy 7 (PS1) für sie ausgemacht hat.

Klassisch ist nicht immer gut

I am Setsuna will genau diesen Charme zurückholen und an die heutigen Möglichkeiten anpassen. So wie Shovel Knight das alte Arcade-Gefühl mit neuer Technik verbunden hat, soll I am Setsuna an die JRPGs der 90er und 2000er erinnern, als solche Spiele international ihre Hochzeit erlebten. Das birgt jedoch auch seine Schwierigkeiten: Nostalgie allein ist kein Garant für Erfolg.

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Nur weil etwas vor 20 Jahren beliebt war, bedeutet das noch lange nicht, dass es auch heute noch gut funktioniert. Siehe auch Schulterpolster und Polyester-Jogginganzüge: Die will heute auch keiner mehr, obwohl sie mal angesagt waren.

Zufriedenes Menschenopfer

Sollte I am Setsuna also genauso irgendwo in der hintersten Ecke unseres Schranks verstauben? Auf keinen Fall. I am Setsuna ist der zeitlose schwarze Anzug, der auch nach dreißig Jahren noch schick aussieht. Dieses Spiel ist genau da Oldschool, wo es zählt.

Zum Beispiel in der Handlung: Wir spielen einen maskierten, stummen Söldner, der die junge, sanfte Setsuna auf dem Weg zum Oberhaupt der Dämonen begleiten soll. Alle zehn Jahre muss dem Unhold nämlich ein Menschenopfer dargebracht werden, weil er sonst die Welt mit Chaos und Monstern überzieht. Setsuna sieht dem Ganzen gelassen entgegen. Sie fühlt sich sogar geehrt, für das Wohl Aller sterben zu können.

Das ist die klassische Ausgangssituation für traurig-schöne Heldengeschichten: Es gibt keine Aussicht auf ein Happy End. Wenn wir unsere Reise erfolgreich abschließen, stirbt ein unschuldiges, liebenswertes Mädchen. Wenn wir es nicht schaffen, versinkt die Welt in Tod und Zerstörung.

Zähnefletschende Pinguine

Trotzdem besteht die Party aber nicht aus melancholisch durch die Gegend blickenden Trauerklößen. Die Mitglieder unserer Gruppe sind farbenfroh designt, und auch die Dörfer, durch die wir kommen, sind voller freundlicher Bewohner. Sogar die meisten Monster, auf die wir treffen, sind drollig. Kugelrunde Robben, Pinguine mit Reißzähnen oder körperlose Hasen mit Puschelohren: Ein Großteil der Gegner ist beinahe schon zu niedlich, um niedergemetzelt zu werden.

Das sollten wir aber unbedingt tun, denn die Feinde sind zwar niedlich, aber gnadenlos: Die Hasen können sich auf Zuruf verdoppeln, die Robben greifen mit Giftgas an, und die Pinguine hauen uns ihre Flügel um die Ohren. Gut, dass wir dem einiges entgegenzusetzen haben.

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