Lionhead-Schließung - Microsoft bekam Verkaufsangebote, schlug alle aus

Das britische Studio Lionhead hätte nicht geschlossen werden müssen, sagen interne Quellen: Microsoft lagen verschiedene Angebote anderer Unternehmen vor, neben dem Studio wollte der Publisher aber nicht auch noch die Marke Fable mitverkaufen. Die Verhandlungen platzten.

Lionhead Studios war eines der bekanntesten britischen Entwicklerstudios. Microsoft verhandelte über einen möglichen Verkauf, ein Deal kam trotz mehrerer Interessenten nicht zustande. Lionhead Studios war eines der bekanntesten britischen Entwicklerstudios. Microsoft verhandelte über einen möglichen Verkauf, ein Deal kam trotz mehrerer Interessenten nicht zustande.

Mehrere Käufer hätten gerne das Microsoft-Studio Lionhead übernommen und damit vor der Schließung bewahrt - die Angebote wurden aber ausgeschlagen. Das berichten interne Quellen den Kollegen von Eurogamer und Kotaku.

Tatsächlich gab es verschiedene Investoren, die angeblich sogar mehrere Hundertmillionen Pfund hingelegt hätten. Allerdings unter einer Bedingung: Nicht nur Lionhead, sondern auch die Fantasymarke Fable müsste den Besitzer wechseln. Für Microsoft eine Bedingung zu viel, um einen Deal zuzustimmen. Für die Käufer hätte das aber bedeutet, dass Fable von Microsoft lizenziert werden müsste - das wäre für die Investoren wiederum nicht lukrativ genug gewesen.

Verhandlungen stocken, Zeit und Mitarbeiter laufen davon

Schließlich lief den verhandelnden Parteien die Zeit davon: Ab einem gewissen Punkt hatten die meisten Mitarbeiter Lionhead bereits verlassen, so dass man nur noch eine Handvoll Entwickler und leere Büros übernommen hätte. Mit einem Blick auf die Schließung der ebenfalls britischen Evolution Studios von Sony gibt es zudem auch einen Vorwurf gegen Microsoft: Evolution habe bereits früh von einem Ende erfahren. Die Rennspiel-Spezialisten hatten genug Zeit, um Verhandlungen mit Codemasters abzuschließen und eine Übernahme zu ermöglichen. Bei Lionhead gab es nur kurz vorher eine entsprechende Meldung seitens Microsoft, die Zeit hätte für lange Vertragsverhandlungen einfach nicht gereicht.

Lionhead wurde am 29. April 2016 geschlossen. Der Entwickler ist für Spielereihen wie Black & White, Fable und das Aufbauspiel The Movies bekannt und wurde vor 20 Jahren gegründet. Vor dem Ende wurde das Online-Actionrollenspiel Fable Legends für PC und Xbox One entwickelt, die Server der Beta wurden im April abgeschaltet.

zu den Kommentaren (12)

Kommentare(12)
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sepki PLUS

vom 13.05.2016, 10:58 Uhr

Black & White RIP <\3


sickbiig

vom 12.05.2016, 20:58 Uhr

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LiquidS

vom 12.05.2016, 19:23 Uhr

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Kabukichan

vom 12.05.2016, 17:52 Uhr

Zitat von TaiJason:
Man hätte also die Marke Fable und das Spiel Fable Legends am Leben erhalten können.

Zumindest die Marke Fable gibt es nach wie vor, schließlich gehört sie Microsoft auch nach Schließung der Lionhead Studios. Ob MS das jemals wieder anpackt bzw. anpacken lässt, ist eine andere Sache, denn realistisch gesehen sind die Spiele nach Fable 2 konsequent belangloser geworden.


RayJam

vom 12.05.2016, 17:47 Uhr

Zitat von Ereignisshorizont:
Wie geil, Sony klopft sich auf die Schulter dafür, dass Codemasters ihr ehemaliges Studio vor der Schließung bewahrt hat. :D!

Ja? Ist das so? Klopft sich Sony dafür wirklich selbst auf die Schulter?


Ereignisshorizont

vom 12.05.2016, 17:39 Uhr

Wie geil, Sony klopft sich auf die Schulter dafür, dass Codemasters ihr ehemaliges Studio vor der Schließung bewahrt hat. :D!


Arakson

vom 12.05.2016, 17:20 Uhr

Ich kann die Entscheidung durchaus nachvollziehen.
Aus wirtschaftlicher Sicht jedenfalls.

Es ist ja auch nicht so, als hätte Microsoft die Mitarbeiter alle vor die Tür gesetzt.
Microsoft hat allen Mitarbeitern Hilfe angeboten, neue Jobs zu finden oder im Unternehmen selbst andere Stellen zu besetzen.
Sie haben die Leute nicht einfach rausgeworfen.


Dorument

vom 12.05.2016, 16:45 Uhr

Fable Legends hätte sicher noch eine chance gehabt wenn ein anderer investor einspringen könnte und die mitarbeiter würde nicht auf der strasse sitzen, Microsoft wird sich schon etwas dabei gedacht haben als die angebote ausgeschlagen wurden.


Der Navigator

vom 12.05.2016, 16:43 Uhr

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TaiJason

vom 12.05.2016, 16:26 Uhr

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