Unglaubliche 30 Patches später: Das Technik-Desaster Lords of the Fallen tut sich noch immer schwer

Zum Release hatte Lords of the Fallen mit einigen technischen Problemen zu kämpfen. Wir haben uns das Spiel noch einmal angeschaut und geben euch ein Update.

Lords of the Fallen nach über 30 Patches - so steht es um die Konsolenversion Lords of the Fallen nach über 30 Patches - so steht es um die Konsolenversion

Als Lords of the Fallen im Oktober 2023 für den PC und die aktuellen Playstation- und Xbox-Konsolen erschien, waren die Erwartungen der Souls-Community groß. 

Das Reboot des gleichnamigen Soulslike aus dem Jahr 2014 bot nicht nur eine sehr beeindruckende Grafik, es erinnerte spielerisch und atmosphärisch auch an das große FromSoftware-Vorbild Dark Souls. 

Der Release wurde allerdings von einigen technischen Problemen überschattet, die dafür sorgten, dass der Spielspaß vor allem auf den Konsolen erheblich beeinträchtigt wurde. Wie es um diese aktuell auf der PS5 steht, erfahrt ihr hier. 

Technische Probleme trüben Spielspaß zum Release

Darum geht’s: Schon in der Testphase stießen wir, aber auch viele andere Kolleginnen und Kollegen, plattformübergreifend auf teils gravierende technische Probleme. Während die PC-Version zumindest auf High-End-Systemen schon früh von einigen Patches profitierte, mussten wir unseren Test sogar abbrechen, da die vorliegende Version für Testerin Samara unspielbar war.

Samaras Erfahrungen zum Test könnt ihr hier nachlesen:

Das damals größte Problem: Spielten wir Lords of the Fallen längere Zeit am Stück, begann das Spiel massiv zu ruckeln – sogar so sehr, dass wir uns streckenweise von Standbild zu Standbild bewegten. Ein Neustart konnte das Problem zwar kurzzeitig aus der Welt schaffen, allerdings trat es im Anschluss immer wieder auf. Schuld daran war ein sogenannter Memory-Leak, ein Fehler im Speichermanagement des Spiels.

Was ist ein Memory-Leak? Einfach ausgedrückt sorgt der Fehler dafür, dass das Spiel den Arbeitsspeicher zwar immer weiter füllt, dabei aber versäumt, diesen in ausreichendem Maße wieder freizugeben.

Das Ergebnis ist ein Engpass, der dafür sorgt, dass zum Beispiel neue Umgebungsdaten nicht ausreichend schnell zur Verfügung gestellt werden können und das Spiel massiv ruckelt, es zu Anzeigefehlern kommt oder das laufende Programm sogar abstürzt.

Aber auch davon ab kämpfte das Spiel – vor allem in anspruchsvollen Szenen, wie den Bosskämpfen – mit Performance-Problemen. Die im Leistungsmodus anvisierten 60fps konnte Lords of the Fallen dann nur noch selten halten, zeitgleich nahm die Bildqualität teils drastisch ab.

Vier Monate nach Release – wie steht es um die aktuelle PS5-Version des Spiels

Bereits im Dezember stürzte sich das Team von Digital Foundry erneut in die Welt von Lords of the Fallen, um den aktuellen Stand der Technik zu überprüfen. Die zu dem Zeitpunkt bereits veröffentlichten Patches hatten das Spielerlebnis bereits spürbar verbessert, jedoch nicht alle Probleme aus der Welt geschafft.

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Nach mittlerweile mehr als 30 Patches haben wir ebenfalls wieder ins Spiel geschaut, um uns ein Bild vom aktuellen Zustand zu machen. Dafür haben wir eine frische Installation sowie einen neuen Charakter genutzt und dabei folgende Beobachtungen gemacht.

Ganz generell hat sich die Situation weiter verbessert. Wir können mittlerweile auch drei oder mehr Stunden am Stück spielen, ohne dass das Spiel zur unspielbaren Diashow verkommt. Zwar nimmt die Performance mit der Zeit etwas ab, allerdings in einem für uns verschmerzbaren Rahmen.

Konkret bedeutet das, dass beide Spielmodi – Qualität und Performance – ihre Ziele von 30, beziehungsweise 60 Bildern pro Sekunde zwar nicht durchgängig erreichen, aber in einem vertretbaren Maße. Lediglich in anspruchsvollen Gebieten, wie dem Himmelsrast-Hub, nehmen wir noch regelmäßig Ausschläge wahr.

Heikel wird es allerdings noch immer in den Bosskämpfen, besonders in den visuell anspruchsvollen, wie dem Duell gegen Pieta. Hier schwankt die Framerate noch so sehr, dass sie sich selbst an einem TV mit VRR unstetig anfühlt – in den knackigen Auseinandersetzungen, die enorme Präzision erfordern, besonders ärgerlich.

Dass die Konsolen an diesen Punkten an ihre Grenzen kommen, merken wir auch am drastischen Abfall der Renderauflösung. Diese nimmt im Kampf teilweise so sehr ab, dass das Bild des sonst sehr hübschen Soulslikes zum regelrechten Pixelmatsch wird.

Auf der PS5 haben wir folgendes Video aufgenommen. Ihr seht den ersten großen Bosskampf des Spiels und wie die visuelle Qualität im Laufe des Gefechts immer weiter abnimmt.

Um die Framerate zumindest einigermaßen oben zu halten, sinkt die interne Render-Auflösung. Dadurch hat die zum Einsatz kommende Skalierungstechnik nicht mehr genug Informationen, um ein einwandfreies Bild zu erstellen. Das Ergebnis: Das Bild wirkt immer verwaschener, besonders bei schnellen Bewegungen kommt es zu Ghosting-Effekten, die die Kanten von Charakteren verschwommen erscheinen lassen.

Wie wir zudem zu Beginn der Zwischensequenz und am Beispiel des Helms sehen: Auch mit dem Nachladen von Texturen gibt es hier und da noch starke Verzögerungen.

Lords of the Fallen nach über 30 Patches – der Bosskampf gegen Pieta Video starten 5:42 Lords of the Fallen nach über 30 Patches – der Bosskampf gegen Pieta

Fazit der Redaktion

Kevin Itzinger
@aldred138

Vier Monate nach dem Release und zahlreiche Patches später sind viele technische Probleme aus der Welt geschafft, leider aber nicht alle. Trotz teilweise massiver optischer Einbußen schafft es das Spiel nicht immer, die anvisierten Framerates zu halten. Insbesondere in einem Genre, in dem wir auf ein stabiles Spielerlebnis angewiesen sind, um präzise zu reagieren.

Wer in diesen Belangen ein Auge zudrücken, oder alternativ mit dem stabiler laufenden Qualitätsmodus und 30fps leben kann, bekommt mittlerweile zumindest ein Spiel, das wesentlich spielbarer ist, als zum Release. 

Dazu kommt, dass Studio HexWorks auch weiterhin fleißig am Spiel arbeitet und kaum eine Woche vergeht, in der kein Patch erscheint.

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