Netflix plant, Warner Bros. und damit auch HBO und HBO Max zu übernehmen. Erst vor ein paar Tagen gab der Streaminganbieter bekannt, dass man sich einig geworden sei und der Kauf mit einem Übernahmewert von 82,7 Milliarden US-Dollar über die Bühne gehen soll.
Was nach einer langen Bieterschlacht endlich nach einem einem klaren Deal klang, wird jetzt noch einmal deutlich komplizierter: Nachdem sich bereits US-Präsident Donald Trump eingemischt hatte, hat jetzt auch Paramount ein feindliches Gegenangebot gemacht. Netflix ignoriert das derweil alles und sieht den Deal wohl schon als besiegelt an.
Paramount will verhindern, dass Netflix Warner Bros. übernimmt
Wie Paramount Skydance am gestrigen Montag mitgeteilt hat, will das Unternehmen die Übernahme durch Netflix verhindern. Dafür hat Paramount den Aktionären von Warner Bros. ein Gegenangebot unterbreitet, das deutlich über dem von Netflix liegt: Mit 30 US-Dollar pro Aktie beläuft sich das Übernahmeangebot auf rund 108 Milliarden US-Dollar.
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Zuvor hatte sich bereits US-Präsident Donald Trump beim geplanten Deal eingemischt. Es ginge um Bedenken, dass Netflix mit dem Kauf einen zu hohen Marktanteil erlangen könnte, was dem Wettbewerbsrecht widersprechen könnte.
Eine Wettbewerbsprüfung steht ohnehin noch aus, Trump will nach eigener Aussage aber bei der Entscheidung involviert sein. Komplizierter wird das noch dadurch, dass Paramount erst vor ein paar Monaten vom bekannten Trump-Unterstützer Larry Ellison übernommen wurde.
Paramount wollte in seinem ursprünglichen Angebot den gesamten Warner Bros. Discovery-Konzern übernehmen. Dazu gehört unter anderem auch der Fernsehsender CNN, der oft Trump-kritisch berichtet und in den kommenden Monaten als Teil von Discovery Global ohnehin von Warner Bros. (Studios, Streaming, HBO) abgespalten werden soll.
Netflix berichtet schon von der Übernahme
Netflix scheint derweil davon auszugehen, dass sich am geplanten Deal nichts mehr ändert. Aktuell verschickt der Streamingdienst an Abonnent*innen bereits E-Mails, die eine ziemlich eindeutige Sprache sprechen:
"Hallo, wie vor kurzem angekündigt, wird Netflix Warner Bros. einschließlich der Film- und Fernsehstudios, HBO Max und HBO übernehmen."
Das klingt natürlich ziemlich final. Erst einen Abschnitt weiter unten räumt Netflix ein, dass der Deal noch gar nicht komplett durch ist:
"Wir müssen noch ein paar Dinge erledigen, bevor der Deal zum Abschluss kommt, darunter behördliche Genehmigungen und Zustimmung der Aktionäre."
Und was sagt Warner Bros.?
Auch Warner Bros. Discovery selbst hat in einer Nachricht an Investoren bestätigt, dass man das Angebot von Paramount erhalten habe.
Darin nennt das Unternehmen das Angebot "ungebeten", räumt aber gleichzeitig ein, dass man es "sorgfältig prüfen und im Rahmen der Bedingungen der Abmachung von Warner Bros. Discovery mit Netflix erwägen werde".
Gleichzeitig will der Firmenvorstand nichts an seiner Empfehlung zur Übernahme durch Netflix ändern. Diese Empfehlung soll dann auch an Aktionäre weitergegeben werden.
Was haltet ihr von dieser insgesamt doch ziemlich vertrackten Situation?
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