Das Nintendo Switch 2-Display ist ein "signifikantes Upgrade" - macht laut Hardware-Experten eine Sache aber auch schlechter als die billigsten LCD-Bildschirme

Das Nintendo Switch 2-Display kommt bei Fans und Kritik nicht sonderlich gut weg. Es schneidet in einer Kategorie sogar schlechter ab als das der ersten Switch und das könnte einen simplen Grund haben.

Die Switch 2 sieht im Handheld-Betrieb nicht immer so hübsch aus, wie wir uns das wünschen würden. Die Switch 2 sieht im Handheld-Betrieb nicht immer so hübsch aus, wie wir uns das wünschen würden.

Auf dem Papier klingt das Switch 2-Display wie eine umfangreiche Verbesserung im Vergleich zum Vorgängermodell: Es kann (leider eher enttäuschendes) HDR und 120 Hz, außerdem fällt es etwas größer aus. In der Praxis wirkt das Bild im Handheld-Betrieb aber meist sehr verwaschen. Woran das liegt, haben sich jetzt einige Technik-Profis genauer angesehen.

Der Nintendo Switch 2-Bildschirm kämpft mit extrem schlechten Reaktionsgeschwindigkeiten

Die 120 Hz-Rate des Displays ist zwar ein sinnvoles Upgrade, da damit beispielsweise 40 fps-Grafikmodi möglich sind. Im Handheld-Modus verpufft der Effekt aber auch ein wenig, wenn die sogenannte "Response Time" so hoch ist, wie es bei der Switch 2 der Fall ist.

Sie bestimmt, wie schnell der Bildschirm seine Bilder schaltet.

Eine Reaktionsgeschwindigkeit von im Schnitt über 30 Millisekunden sorgt bei Nintendos neuem Handheld dafür, dass die eigentlich wünschenswerten, höheren Bildwiederholraten, die die Switch 2 liefert, zu einem fürchterlich verwaschenen Bild führen.

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Ironischerweise ist die Switch 2 in dieser Hinsicht sogar schlechter aufgestellt, als es beim Bildschirm des allerersten Switch-Modells der Fall war. Zu diesem Ergebnis kommen die Tech-Gurus von Digital Foundry, aber auch die vom Technik-Channel Monitors Unboxed.

Die Tests zeigen, dass das Switch 2-Display mit einer Response Time von zumeist 33 Millisekunden zu den langsamsten Bildschirmen zählt, mit denen man es dort jemals zu tun hatte. Typische LCD-Monitore haben in der Regel eine Reaktionsgeschwindigkeit von 6,3 ms. Bei der ersten Switch liegt sie übrigens bei 21,3 ms.

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Darum ist das wichtig: Die langsame Response Time sorgt dafür, dass Bildelemente zu lang auf dem Display bestehen und Bewegungen unscharf erscheinen lassen.

Besonders stark fällt der Effekt bei höheren Framerates ab 60 fps auf. Hier benötigt die Berechnung eines Frames lediglich 16,67ms oder weniger, aber das Display braucht doppelt so lange, um von einem Bild zum nächsten zu wechseln. Es entsteht also ein Flaschenhals, der all die positiven Effekte der höheren Framerate zunichtemacht.

Das könnte der Grund dafür sein: Nintendo hat laut den Überlegungen von Monitors Unboxed und Digital Foundry offenbar den "Overdrive"-Support für das Switch 2-Display reduziert. Damit schaltet ein Display üblicherweise schneller von einem Bild zum nächsten und reduziert damit die Unschärfe.

Eine mögliche Erklärung dafür wäre, dass dadurch Akkuleistung gespart werden soll und eine längere Batterie-Laufzeit beabsichtigt ist.

Aber es gibt durchaus Hoffnung: Sofern es sich wirklich um eine bewusste Entscheidung seitens Nintendo handelt, könnte sie womöglich auch einfach wieder rückgängig gemacht und eine höhere Overdrive-Stufe freigeschaltet werden.

Ebenfalls denkbar wäre, dass Nutzer*innen irgendwann selbst entscheiden dürfen, ob sie lieber ein verwaschenes Bild mit längerer Akkulaufzeit oder eben ein hübsches, "Ghosting"-freies Bild haben wollen.

Ein Firmware-Update könnte das womöglich regeln. Auch Digital Foundry spricht davon, dass Nintendo mit etwas Glück irgendwann das Display-Problem behebt und per Firmware-Update eine Verbesserung für den LCD-Overdrive nachliefert.

Was haltet ihr von dem Handheld-Display eurer Switch 2? Ist euch das Bild auch zu verwaschen?

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