Mit dem Release der Nintendo Switch 2 haben sich auch Hacker direkt auf die neuen Konsole gestürzt. Erste Versuche waren Berichten zufolge wohl erfolglos, ein bekannter Exploit der ersten Switch führte beim Nachfolger dazu, dass die Konsole ge"bricked" wurde, also anschließend nicht mehr genutzt werden konnte.
Zudem kann der sogenannte Recovery Mode-Exploit nicht mehr ausgeführt werden, da dieser einen überbrückten Anschluss der Joycon-Controller voraussetzte, aber auch schon in der Vergangenheit von Nintendo gepatcht wurde.
Die Modding-Community hat deshalb nicht aufgegeben. Und jetzt gibt es wohl einen ersten Erfolg: Ein Hacker konnte die Switch 2 bereits dazu zwingen, eine simple Grafik für ihn zu rendern.
Erster Nintendo Switch 2-Hack hat nicht lange gedauert
Nintendo hat die Sicherheitsebenen bei der Switch 2 noch einmal ordentlich im Vergleich zum Vorgänger verstärkt. Das hat den Modder David Buchanan (aka retr0id) aber nicht davon abgehalten, einen ersten Zugang zur Konsole zu bekommen.
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Dabei handelt es sich bislang allerdings nur um einen sogenannten Userland-Exploit – der Hacker hat also noch keinen Zugang zum Kern des Betriebssystems und kann lediglich auf der für die User zugänglichen Ebene arbeiten sowie über einen sogenannten ROP (Return-oriented programming) an einer bestimmten Stelle Befehle ausführen, die bereits in der Switch 2 einprogrammiert sind.
Ein voller Jailbreak der Switch 2 ist das also bei Weitem nicht. Trotzdem ist es bemerkenswert, vor allem so kurz nach dem Release der Konsole.
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Wie hat retr0id das angestellt? Die genauen Schritte hat der Hacker nicht geteilt, wir wissen aber, dass er den internen Code der Switch 2 genutzt hat, um ein eigenes Programm zu schreiben.
Die Schwachstelle erlaubt es Buchanan, ein Programm der Konsole so zu manipulieren, dass ein bestimmter Befehl so überschrieben wird, dass er zu einer anderen Code-Stelle im System führt, die dann als nächstes ausgelesen wird. Durch diese Aneinanderreihung ergibt sich effektiv ein neues Programm.
Die Switch 2 erkennt das als eigenen Code und führt die entsprechenden Befehle aus, was zu Ergebnissen führen kann, die eigentlich im Betriebssystem nicht vorgesehen waren – in diesem Falle zeigt die Konsole schlicht die vom Hacker gewollte Grafik an.
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Was bedeutet das für einen Jailbreak der Switch 2? Aktuell noch nicht viel. Der Modder selbst gibt zu bedenken, dass es sich um einen reinen Hack der Nutzerebene handelt, der aktuell keinen praktischen Nutzen hat.
Die Nutzerebene gibt ihm nämlich keinen Zugang zum Kernel des Systems, weshalb sich nichts am Betriebssystem selbst ändern lässt. Obendrein nutzt die Switch 2 neuerdings eine Erweiterung der ARM-Architektur und damit neben der "normalen" Nutzer- und Kernelebene vereinfacht gesagt auch noch jeweils ein speziell gesichertes Abbild der beiden Systeme.
Für einen vollständigen Jailbreak müssen also Exploits gefunden werden, die Zugriff zur Nutzerebene und dem Systemkern, sowie den beiden "sicheren" Gegenstücken verschaffen. Zudem könnte es noch zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen geben, wie etwa bei der PS5, bei der zwar die zwei vorhandenen Ebenen (Userland und Kern) gehackt wurden, aber noch viele weitere kleine Mechanismen einen vollständigen Jailbreak auch fünf Jahre nach Release verhindern.
Es könnte also noch Monate oder gar Jahre dauern, ehe ein Hacker die Switch 2 knacken kann.
Die Frage ist aber vermutlich nicht ob, sondern wann es soweit sein wird. Gleichzeitig dreht auch Nintendo bekanntlich nicht einfach Däumchen, sondern ist historisch schnell dabei, Schwachstellen und Exploits zu patchen.
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