PS5 & Xbox Series X - Warum mir die SSDs schon jetzt Sorgen machen

Tobi freut sich auf den anstehenden Konsolengenerationswechsel und vor allem auf die schnellen SSD-Speicher. Aber etwas daran bereitet ihm auch noch Sorgen.

In PS5 und Xbox Series X stecken schnelle SSDs. Ein Detail daran macht Tobi aber Sorgen. In PS5 und Xbox Series X stecken schnelle SSDs. Ein Detail daran macht Tobi aber Sorgen.

Ich merke es in diesem Jahr wieder ganz besonders: Ein Konsolengenerationswechsel gehört zu den spannendsten Ereignissen, die man als Spieler und Videospielredakteur überhaupt erleben kann. Die Vorfreude auf jedwede Neuigkeit, die Spannung, das Kribbeln: auch bei PS5 und Xbox Series X spüre ich es wieder ganz deutlich.

Und bin besonders gespannt darauf, wie merkbar der Sprung von der jetzigen auf die nächste Generation ausfallen wird. Als zentrales Element sehe ich dabei die SSD-Festplatten, die zwar auf PCs schon ein alter Hut sind, aber durch die Optimierung und die Einbettung in die schnellen Gesamtsysteme bei PS5 und Series X vermutlich einen Geschwindigkeits-Boost bescheren werden, den wir alle noch ein wenig unterschätzen.

Trotzdem: bei aller Vorfreude sehe ich einen Aspekt der SSDs in den Konsolen noch ein wenig mit Sorge. Denn schnell sind sie, keine Frage. Aber meiner Meinung nach auch zu klein. 1 TB auf der Xbox Series X und gerade einmal 825 GB auf der PS5, um genau zu sein. Das mag auf dem Papier nach viel klingen, wird durch die Speichergrößen aktueller Spiele aber ganz schnell relativiert.

Spiele sind mittlerweile zu Monstern geworden

Denn die Zeiten, in denen ein Spiel durchschnittlich vielleicht 10 oder 20 Gigabyte auf den Festplatten einnahm, sind lange vorbei. Titel wie Red Dead Redemption 2 oder The Last of Us Part 2 verschlingen um die 100 GB, Call of Duty: Modern Warfare hat mittlerweile sogar die unglaubliche 200 (!!!) GB-Grenze überschritten. Eine krasse Entwicklung, die ich noch lange nicht als beendet sehe.

Denn bessere Kompressionen bei den neuen Systemen hin oder her: 4K-Texturen und mit neuen Licht- und Grafikspielereien werden zwangsläufig Speicherplatz benötigen, vermutlich (deutlich) mehr als in der jetzigen Generation. Und dann passen zukünftig standardmäßig auf eine PS5 oder Xbox Series vielleicht gerade einmal 8 bis maximal 10 Spiele, bevor die schnelle SSD aus allen Nähten platzt.

Spiele wie Red Dead Redemption 2 fressen 100 GB oder mehr vom Festplattenspeicher. Spiele wie Red Dead Redemption 2 fressen 100 GB oder mehr vom Festplattenspeicher.

Natürlich, für viele mag das ausreichen. Mir persönlich ist es dennoch zu wenig. Denn Sony und Microsoft erzählen uns immerhin ständig, dass die Next Gen-Konsolen mehr denn je auf die Spieler ausgerichtet sind. Und die haben nun mal mittlerweile einigermaßen große Bibliotheken und keine Lust darauf, ältere Spiele zwangsläufig deinstallieren zu müssen, wenn der nächste Triple-A-Titel ansteht, auch bei einer schnellen Internetleitung.

Ich glaube fest daran, dass die nächste Generation viele "Quality of Life"-Verbesserungen (also Komfort, wie etwa schnellere Ladezeiten) bringen wird. Das Festhalten an 1 TB-Speichergrößen gehört für mich allerdings nicht dazu.

Einige Entwickler sehen das übrigens ähnlich, erst kürzlich äußerte sich Thomas Mahler von den Moon Studios (Ori and The Will of the Wisps) kritisch über die in den Konsolen verbauten SSD-Größen. Und wenn Entwickler - auch wenn es natürlich noch die Ausnahme ist - schon vor dem Release der Konsolen Kritik in dieser Richtung üben, schrillen bei mir die Alarmglocken.

History repeating?

Denn bereits bei der auslaufenden Generation tappten Sony und Microsoft in die Speicherfalle und boten die PS4 und Xbox One anfangs mit 500 GB-Festplatten an, die sich darauf für viele allzu schnell füllten.

Die Folge: Recht schnell wurden Versionen mit 1 TB- oder gar 2 TB-Platten nachgeschossen, die sich wenig überraschend innerhalb von kurzer Zeit als Standard durchsetzten. Es scheint so, als würde sich die Geschichte in diesem Bereich mit der Xbox Series X und der PS5 wiederholen.

Versteht mich nicht falsch, das sind Bedenken auf einem sehr hohem Niveau und das ist mir bewusst. Der Platz auf den SSD wird anfangs sicher ausreichen und sowohl Microsoft als auch Sony werden Möglichkeiten zur Speichererweiterung bieten, bei der Xbox Series X beispielsweise über extra für das System entwickelte Storage Cards, die ich hier etwas genauer beschreibe:

Aber es sind eben Hilfsmittel, die zusätzliches Geld kosten und die es durch den Einbau einer deutlich größeren SSD (mindestens 2 TB) nicht gebraucht hätte. Denn gerade bei einer Konsolengeneration, die derart auf Power, Geschwindigkeit und den Spieler als zentrales Element ausgerichtet ist, hätte ich mir gewünscht, dass ich mir um den Speicherplatz erstmal keine Sorgen machen muss. Tue ich aber. Meine Vorfreude lasse ich mir davon trotzdem nicht verderben.

Wie seht ihr die Speichergröße der SSDs von PS5 und Xbox Series X? So kritisch wie ich? Oder seid ihr diesbezüglich entspannter?

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