Seite 2: Rare Replay im Test - So sieht Klassikerliebe aus!

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8-Bit-Achtungserfolge

Interessanter wird es erst mit den Spielen, die tatsächlich unter dem Namen Rare veröffentlicht wurden, denn nicht nur die Technik wird dank Nintendo Entertainment System besser, auch die Spielideen nähern sich Schritt für Schritt dem Niveau, das wir von Rare zu seinen Glanzzeiten gewohnt sind.

Allein durch die liebevoll designten Menüs von Rare Replay zu scrollen, macht einen nostalgisch. Allein durch die liebevoll designten Menüs von Rare Replay zu scrollen, macht einen nostalgisch.

Spiele wie R.C. Pro-AM, Snake Rattle N Roll oder Battletoads sind zwar meilenweit vom Klassikerstatus entfernt, doch kann man den 8-Bit-Titeln ihren gewissen Charme auch heute noch kaum absprechen. Das gilt übrigens auch für den Rare-typischen Schwierigkeitsgrad, der nicht selten an unfair grenzt.

Erwähnenswert ist, dass von den Battletoads nicht nur die NES-Version in der Sammlung vertreten ist, sondern auch die Spielautomatenadaption, die bisher noch nie in einer Heimumsetzung zu haben war. Die Meinungen der Redaktion über das Geprügel gehen auseinander: Während Kai ob des generischen Gekloppes und größtenteils einfallsloser Levels ziemlich ernüchtert ist, gehen mit Henry die Kröten durch. Eine nette spielhistorische Dreingabe ist der Brawler mit unerklärlichem Hang zu Splattereffekten aber allemal.

Rares Goldenes Zeitalter

Die echten Perlen kommen ohnehin erst in der N64-Ära: Killer Instinct Gold, Banjo-Kazooie, Blast Corps, Jet Force Gemini, das unvergessene Perfect Dark und natürlich Rares Sahnestück Conker's Bad Fur Day allein wären schon den Preis der kompletten Spielesammlung wert gewesen.

Kameo, einer der Starttitel der Xbox 360, hat auch zehn Jahre später nichts von seinem Charme verloren. Kameo, einer der Starttitel der Xbox 360, hat auch zehn Jahre später nichts von seinem Charme verloren.

Die Emulation der N64-Spiele ist gut gelungen - bis auf Jet Force Gemini, dessen Steuerung bedingt durch das eigentümliche Layout des N64-Controllers nicht adäquat auf das Pad der Xbox One übertragen wurde. Das eigentlich gelungene Spiel verkommt so in der Auslieferversion zu einer krampfigen Beinahe-Katastrophe. Rare hat mittlerweile allerdings einen Patch veröffentlicht, der dem Retrotitel eine moderne Steuerung verpasst.

Wie für die 8-Bit-Spiele können wir optional einen Grafikfilter sowie einen Rahmen hinzuschalten, um die 4:3-Spiele auf einem 16:9-Fernseher ohne schwarze Balken an den Seiten erleben zu können. Während Rare allerdings für die älteren Titel eine Cheat-Funktion beigepackt hat, über die wir unser Spiel zurückspulen können, um Fehler rückgängig zu machen, fehlt den N64-Spielen diese Option.

Etwas merkwürdig finden wir auch, dass Conker's Bad Fur Day lediglich in der Originalversion beiliegt, obwohl es eine aufgemotzte Fassung mit Fell-Shader als Conker: Live & Reloaded für die erste Xbox gab. Anders liegt der Fall bei Perfect Dark sowie den beiden Banjo-Teilen: Den Shooter und die beiden Jump&Runs finden wir nur in den Xbox-360-Versionen vor, von den N64-Originalen fehlt jede Spur. Aus Komplettistensicht ist das schade.

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Tolles Drumherum

Die Spiele allein würden Rare Replay schon zu einer empfehlenswerten Sammlung machen, doch die unübersehbare Liebe, die hier hineingesteckt wurde, wertet die Spielesammlung noch einmal ungemein auf: Angefangen bei der Rare-Revue-Nummer im Intro über die liebevoll designten Menüs bis hin zum Zusatzmaterial spürt man die Sorgfalt, die in Rare Replay investiert wurde.

In freispielbaren Videos erfahren wir mehr über Rare-Projekte, die nie veröffentlicht wurden. In freispielbaren Videos erfahren wir mehr über Rare-Projekte, die nie veröffentlicht wurden.

In interessanten Videos plaudern Rare-Mitarbeiter über die Entwicklung der Spiele und geben auch Einblicke in gescheiterte Projekte. Vorbildlich! Weniger vorbildlich ist allerdings die Art und Weise, wie ihr Zugriff darauf bekommt. Rare Replay nutzt ein Stempelsystem, bei dem ihr für bestimmte, erfüllte Aufgaben einen Stempel erhaltet.

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Mit zunehmender Anzahl der gesammelten Bildchen steigt ihr im Level auf und schaltet neue Videos frei. Wer sich nicht in die Spiele sowie die Herausforderungen verbeißt, bekommt also einige der interessantesten Zusatzinhalte gar nicht zu Gesicht.

Moment! Herausforderungen? Ja, denn in sogenannten »Schnappschüssen« müssen wir uns unter Zeitdruck durch Teilabschnitte der Rare-Spiele kämpfen, um etwa eine bestimmte Anzahl an Punkten zu erhalten oder andere Vorgaben zu erfüllen.

Das ist eine ganz witzige Idee und fordert teilweise wirklich gute Fähigkeiten am Controller. Als kleine Zugabe zum Hauptprogramm sind die Schnappschüsse wirklich gelungen und motivieren auch über einen längeren Zeitraum hinweg.

Die Sammlung hat zwar sowohl Höhen als auch Tiefen, doch insgesamt steckt hier so viel Liebe drin, dass wir es beinahe als unsere Pflicht ansehen, Rare Replay jedem Xbox-One-Besitzer ans Herz zu legen.

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