Die Shinobi-Reihe ist wahrscheinlich älter, als so manche Leser*innen hier, immerhin betrat die bekannte Hack & Slay-Reihe von SEGA bereits 1987 zum ersten Mal die Bühne. 38 Jahre später kehrt Held Joe Musashi nach der letzten Fortsetzungen aus 2011 erneut zurück und kämpft sich auf allen Last- & Current-Gen-Konsolen und dem PC durch eins seiner besten Abenteuer.
Shinobi: Art of Vengeance entpuppt sich nämlich als Tipp für alle, die Bock auf einen fantastischen 2D-Sidescroller mit spaßigen Kämpfen, coolen Leveln und sehr stylischen, handgezeichneten Umgebungen haben.
Ein Ninja gegen alle
Eigentlich hat sich Joe zur Ruhe gesetzt und verbringt seine Zeit damit, junge Shinobi auszubilden. Aber der Frieden währt nicht lange und schon nach wenigen Minuten im Spiel wird sein Trainingszentrum von feindlichen Ninjas angegriffen.
Natürlich lässt das der wortkarge Krieger nicht auf sich sitzen und geht direkt zum Gegenangriff auf die verantwortliche ENE Corp über. Die hat nämlich einen fiesen Plan, um die Weltherrschaft an sich zu reißen.
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SHINOBI Art of Vengeance zeigt im Combat-Trailer, was SEGA-Legende Joe Musashi im neuen Teil auf dem Kasten hat
Viel mehr gibt es zur Story auch nicht zu sagen, außer, dass wir es wie in der Serie üblich mit anderen Shinobi, Soldaten, tödlichen Mechs, fiesen Dämonen und sogar ein paar aus der Serie bekannten Gesichtern zu tun bekommen.
Besonders Fans von überzeichneter 80er-Action kommen hier voll auf ihre Kosten, auch dank passender Sprecher*innen, die in den komplett auf Englisch oder Japanisch vertonten Dialogen zu hören sind (alle Texte sind auch auf Deutsch verfügbar). Ein erzählerisches Meisterwerk mit zahlreichen Wendungen und großen Überraschungen erwartet uns hingegen nicht.
Shinobi macht in seinen Kerndisziplinen (fast) alles richtig
Was wir alle von einem Shinobi-Spiel erwarten, sind coole Kämpfe und da können wir direkt ein dickes Lob aussprechen. Die Gefechte gegen normale Feinde, die uns im Nah- und Fernkampf beharken und auch Bosse, spielen sich nämlich ganz wunderbar.
Während wir am Anfang lediglich leichte und schwere Schläge mit unserem Katana aneinanderreihen sowie hin und wieder einen Wurfstern aus dem Handgelenk pfeffern, schalten wir mit der Zeit immer weitere und stärkere Angriffskombos, wie Sprungattacken oder Wirbelangriffe, frei.
Dazu kommt ein Repertoire aus zahlreichen Spezialfähigkeiten, von denen wir vier gleichzeitig ausrüsten und im Kampf einsetzen können. So sprühen wir kurzerhand einen Feuerstrahl auf Gegner*innen oder führen einen starken Luftangriff aus.
Besonders mächtig sind zudem ultimative Fähigkeiten, für die wir zuvor eine Power-Leiste füllen müssen, um sie auszulösen. Das geschieht, indem wir Schaden austeilen, Feinde besiegen und dabei möglichst lange nicht getroffen werden.
Einmal aktiviert, können uns die Skills das Leben retten, weil sie beispielsweise alle Widersacher*innen auf dem Bildschirm in Brand stecken und so enormen Schaden verursachen oder uns heilen.
Außerdem führen wir noch gezielte Finisher aus, die uns Heilung oder extra Münzen bescheren. Für Letztere können wir bei Händlern neue Fähigkeiten und Kombos kaufen.
Technik: Wir haben Shinobi: Art of Vengeance die meiste Zeit über auf dem SteamDeck gespielt, auf dem es ohne Unterbrechung mit 60fps lief. Auf Bugs sind wir nicht gestoßen.
Accessibility: Das Spiel kommt mit drei Schwierigkeitsgraden und einem Custom-Mode daher, in dem wir etwa den eingehenden Schaden reduzieren oder einstellen können, wo wir nach dem Ableben spawnen. Außerdem können wir die Tastenbelegung anpassen.
Dazu gesellen sich noch allerhand Bewegungsoptionen, wie ein Doppelsprung, ein Dash oder ein Greifhaken, mit denen wir uns akrobatisch und flüssig durch die 2D-Level bewegen.
Kombinieren wir geschickt Bewegung und Angriffe, entsteht innerhalb der Kämpfe ein traumhafter Flow, der uns bis zum Schluss bei Laune gehalten und stets gefordert hat.
Die vielen Möglichkeiten haben allerdings auch einen Preis, denn um wirklich alles voll auszukosten, müssen wir uns viele Tastenkombinationen merken und mit einer durch die Vielzahl an Möglichkeiten etwas überladenen Steuerung zurechtkommen. Das sorgte bei uns dafür, dass wir uns ziemlich schnell auf ein festes und eher limitiertes Loadout festgelegt haben und dabei geblieben sind.
Aufmerksames Erkunden lohnt sich
Während unserer Jagd nach der ENE Corp durchqueren wir 5 Zonen auf der Weltkarte, die jeweils mehrere Level beinhalten. Sind wir in einer neuen Zone angekommen, haben wir die Wahl, in welcher Reihenfolge wir die einzelnen Abschnitte angehen wollen.
Die Level befinden sich an abwechslungsreichen Orten, wir besuchen etwa einen alten Hafen, samt Containerschiffen im Hintergrund, schwingen uns über Hochhausschluchten oder erkunden mystische Gemäuer.
Regelmäßig treffen wir dabei auf Schreine, die unsere Gesundheit auffüllen und als Rücksetzpunkte beim Scheitern, aber auch als Schnellreisepunkte dienen. Das ist auch praktisch, weil wir in bereits abgeschlossene Gebiete jederzeit zurückreisen können, um sie weiter zu erkunden.
Wollen wir alles freischalten, müssen wir das sogar, denn Shinobi setzt bei der Erkundung auf Metroidvania-Elemente. Das bedeutet, dass wir bestimmte Areale in den Leveln erst erreichen können, wenn wir das benötigte Gadget besitzen.
Schalten wir etwa den oben genannten Greifhaken frei, bekommen wir Zugang zu zuvor unerreichbaren Abschnitten. Dort stoßen wir auf besondere Kampf- und Geschicklichkeits-Herausforderungen sowie Upgrade- und Sammelgegenstände, mit denen wir etwa unsere Gesundheitsleiste permanent steigern oder neue Fähigkeiten freischalten. Alternative Skins für Joe können wir mit gewecktem Entdeckerdrang auch einheimsen.
Am Ende jedes Levels wird uns angezeigt, was wir aufgestöbert haben und was uns noch fehlt. So haben wir immer genau im Blick, wonach wir beim nächsten Besuch noch Ausschau halten müssen.
Generell fühlt sich die Erkundung sehr befriedigend an, da es viel zu entdecken gibt, die Bewegungssteuerung sehr flüssig von der Hand geht, die handgezeichneten Level abwechslungsreich sind und großartig aussehen und auch der Soundtrack stets ein stimmungsvoller Begleiter ist.
Nach dem Ende ist nicht Schluss
Wer das Spiel einfach einmal durchspielen möchte und dabei keinen Wert auf umfangreiche Erkundung legt, kann das Ende nach etwa 15 Stunden erreichen. Wer hingegen alles entdecken möchte, kann nochmal ein paar weitere Umdrehungen auf der Uhr dazurechnen.
Außerdem schalten wir nach dem Story-Modus noch weitere Modi frei. Im Arcade-Modus stürzen wir uns in Gefechte zuvor absolvierter Stages und gehen dabei auf Highscore-Jagd. Im Boss-Rush-Modus bekämpfen wir alle großen Klopper direkt nacheinander.
Eine geheime Herausforderung gibt es ebenfalls, die wir euch jedoch nicht im Detail vorwegnehmen wollen. Wer also weiter Lust auf die Kämpfe hat und knackige Herausforderungen sucht, kann auch nach dem Ende der Story noch einige Zeit in Shinobi: Art of Vengeance verbringen.
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