"Ein Albtraum für unsere Community“ – Die Sims 4 verliert seine größten Content Creator nach EA-Übernahme durch Saudi-Investor

Drei der bekanntesten Gesichter der Sims-Szene ziehen Konsequenzen aus der milliardenschweren Übernahme von Electronic Arts – und verlassen das EA Creator Network.

Ist die EA-Übernahme das Ende von LGBTQ+-Charakteren wie Molly Prescot (rechts) und Ash Harjo (mitte rechts)? Viele Content Creator befürchten das und ziehen Konsequenzen. Ist die EA-Übernahme das Ende von LGBTQ+-Charakteren wie Molly Prescot (rechts) und Ash Harjo (mitte rechts)? Viele Content Creator befürchten das und ziehen Konsequenzen.

Nach der Bekanntgabe, dass EA für rund 55 Milliarden US-Dollar von einem saudi-arabisch finanzierten Konsortium übernommen wird, hat die Sims-Community ein Problem, das weit über das Spiel hinausgeht. Gleich drei der größten Content Creator – James Turner, Jesse „Plumbella“ McNamara und Kayla „Lilsimsie“ Sims – haben ihren Rückzug aus dem offiziellen Partnerprogramm erklärt.

Ein Protest gegen neue Eigentümer

Das EA Creator Network bietet Streamer*innen und YouTuber*innen exklusive Zugänge zu Spielen, Events und Entwicklerteams. Alle drei waren über Jahre eng mit dem Studio verbunden, hatten Inhalte mitgestaltet oder sogar an offiziellen Packs für Die Sims 4 mitgearbeitet – etwa Plumbellas Pastel Pop Kit oder Lilsimsies Comfy Gamer Kit.

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Mit der geplanten Übernahme wollen sie sich nun distanzieren.

James Turner erklärte dazu:

Mit der Nachricht über den Verkauf und dem Wissen, wem EA künftig gehören wird, habe ich beschlossen, den Fokus meines Kanals zu erweitern. Außerdem verlasse ich das EA Creator Network und habe darum gebeten, meinen Creator-Code zu entfernen.

Plumbella schrieb in ihrem Statement:

Aufgrund des kürzlichen Verkaufs habe ich darum gebeten, das Netzwerk zu verlassen. Ich werde keine Inhalte mehr zu kommenden Sims-Spielen machen. Ich hoffe, dass der Verkauf scheitert – und falls nicht, dass diejenigen, die bleiben, Druck auf EA ausüben, damit die Werte der Inklusivität erhalten bleiben.

Gerade der letzte Punkt ist es, der die Sims-Fans seit Ankündigung der Übernahme umtreibt.

“Ein Albtraum für unsere Community“

The Sims gilt seit Jahren als Paradebeispiel für Vielfalt und Akzeptanz. Die Spielreihe bietet von Anfang an zahlreiche Optionen für Geschlecht, Sexualität und Identität – und wird besonders von LGBTQIA+-Spieler*innen geschätzt.

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Viele Fans befürchten, dass ein Investor mit saudischem Hintergrund diese Offenheit langfristig einschränken könnte. Lilsimsie teilte genau diese Sorge:

Die Werte der Käufer stehen im Widerspruch zu dem, wofür ich stehe. Dieses Spiel hat mein Leben geprägt, aber unter der neuen Führung kann ich keine direkte Verbindung zu EA aufrechterhalten.

Sie ergänzte:

Diese Situation ist ein Albtraum für unsere Community. Niemand unterstützt diesen Verkauf, und er bringt viele in eine schwierige Lage. Wir haben unsere ganze Karriere auf ein Spiel aufgebaut, das wir nicht kontrollieren können.

Die Sims-Entwickler antworten

Ob dieser Schritt den Verkauf noch beeinflussen kann, ist fraglich. Doch zumindest gab es eine erste Antwort der Sims 4 Entwickler, die sich schon an einige Content Creator per Mail :

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Ob das die Wogen glättet, wollen wir jedoch bezweifeln. Denn für gerade für viele LGBTQIA+-Spieler*innen hinterlässt schon der Fakt, dass Saudi-Arabien Hauptanteilseigner ist, also ein Staat in dem gleichgeschlechtliche Beziehungen unter Strafe stehen, einen schalen Nachgeschmack zurück.

Wie steht ihr zur Entscheidung der Creator – mutiges Statement oder symbolischer Rückzug ohne Wirkung?

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