Sonic: Lost World im Test - Flitzeigel mit Fehlzündung

Nach dem hervorragenden Sonic Generations will Sega seinem Maskottchen mit Lost World auch auf der Wii U und 3DS zu neuen Höhen verhelfen. Doch der Test zeigt: So richtig rund läuft der Igel nicht.

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Sonic: Lost World will mit seinem Mix aus zwei- und dreidimensionalen Levels in die großen Fußstapfen von Sonic Generations treten. Rasante Übergänge zwischen einzelnen Abschnitten, in denen Sonic (oft unnötig lange) durch die Luft geschleudert wird, erinnern zudem frappierend an Super Mario Galaxy. Doch trotz der beiden hervorragenden Vorbilder hechelt der neueste Rennigel-Ableger dem sprunghaften Klempner und seinem eigenen Vorgänger hinterher.

Aber wieso? Die quietschbunte Welt voller Blümchen, Tierchen und Käfern macht einen klassischen Sonic- Eindruck. Levels bestehen zum großen Teil aus aneinandergereihten, säulenförmigen, schwebenden Plattformen. Und auch die Story ist für die Serie typisch: Sonics Erzfeind hat sich in Sonic: Lost World wieder mal vorgenommen, den blauen Igel zu vernichten und daraufhin die Weltherrschaft an sich zu reißen - Dr. Eggman, wie wir ihn kennen.

Weil das Vorhaben des garstigen Widersachers bisher aber immer in die Hose ging, holt sich der Superschurke diesmal Verstärkung: Die »Schrecklichen Sechs«. Sechs fiese Monster, die unter Eggmans Kommando den Rest der Welt unterjochen sollen. Soweit der Plan. Da der Fiesling aber einen fiesen Durchhänger hat, reißen sich die Sechs seine Weltuntergangsmaschine unter den Nagel. Und um zu verhindern, dass die Maschine nun ihren Zweck erfüllt, müssen Sonic und Eggman zusammenarbeiten.

Ein bisschen schneller bitte!

Also flitzen wir los, die Welt zu retten. Per Schultertaste beschleunigen wir Sonic aufs Maximum. Aus der Luft erledigen wir Feinde - entweder einzeln oder alle ausgewählten Gegner gleichzeitig per Kettenangriff, je nach gedrückter Aktionstaste. Das ist aber noch lange nicht alles, was der flotte Igel drauf hat: Er läuft Wände hoch, ninjamäßig horizontal an ihnen entlang, skatet über Eis und kann ausnahmsweise sogar extra langsam rollen.

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In der Theorie mag sich das gut anhören, in der Praxis funktioniert das herumsprinten allerdings nicht optimal. Wir mussten uns anfangs erst an das ungewohnt belegte Wii U Gamepad gewöhnen, außerdem wird Sonic allzu oft ausgebremst: Zu scharfe Kurven, Feinde erledigen, Wände hoch und entlang laufen … all das hält Sonic immer ein bisschen auf, wodurch oft kein rechtes Geschwindigkeitsgefühl aufkommen will.

Wenn wir uns nach einiger Einspielzeit an die Eigenheiten von Lost World gewöhnt haben, können wir aber durch die meisten Levels blitzschnell durchschießen und den blauen Igel im Geschwindigkeitsrausch durch die Welt flitzen lassen. Der abwechslungsreiche Hexaglobus (die in den Wolken versteckte Welt die wir retten) birgt abgefahrene Themengebiete wie zuckersüße Naschlevels oder vereiste Schlitterzonen, und der Mix aus 2D- und 3D-Passagen bietet immer neue Herausforderungen, damit keine Langeweile aufkommt.

In den Farbtopf gefallen

Farbenergien, die wir bereits aus Sonic Colours kennen, feiern in Lost World ihr Comeback. Sammeln wir eines der zahlreichen kleinen, bunten Monster ein, schalten wir ein Minispiel frei, mit dem wir Feinde und Hindernisse blitzschnell umgehen können. Mit dem Bohrer zum Beispiel graben wir uns durch die Erde, indem wir den Weg auf dem Touchscreen vorzeichnen, oder wir gleiten als Vogel durch die Lüfte, steuern Sonic durch Controller-Neigungen.

Die Powerups: Blau Mit dieser blauen Kugel dematerialisieren wir einen Teil unserer Umgebung und schaffen uns so vollkommen neue Wege.

Türkis Dieses türkiese Kerlchen lässt uns als leuchtender, pixliger Blitz an allen Hindernissen vorbeischießen.

Pink Mit dem pinken Kerlchen verwandeln wir uns in eine riesige Note und hüpfen damit melodisch über große Abgründe.

Rot Der dreiäugige rote Teufel verwandelt uns in einen Vogel, den wir durch Bewegen des Gamepads steuern.

Zwar sind die Farbenergien eine spaßige und an kniffligen Stellen auch hilfreiche Sache, jedoch bremsen sie den Spielfluss auch immer wieder aus: Jedes Mal auf den Touchscreen umzugreifen verbraucht unnötig viel Zeit. Dabei kommt es bei Sonic doch eigentlich auf Geschwindigkeit an. Daher sind wir froh, dass der Einsatz der Farbenergien nur optional ist. Was wir leider nicht einfach links liegen lassen dürfen, sind die Container voll mit niedlichen Kleintieren, die wir fürs weiterkommen befreien müssen.

Story-bedingt schalten wir nur mit einer bestimmten Anzahl eingesammelter Tierchen neue Bereiche frei und werden so immer wieder gezwungen, stehen zu bleiben und diese verflixten Kisten mit Häschen und Bärchen zu öffnen. Das klappt nämlich nicht einfach im vorbeirasen - ärgerlich, denn auch das kostet einen großen Teil des gewohnten Sonic-Gefühls. Wer trotzdem einfach nur durchrennt, muss früher oder später zurück in bereits gespielte Levels, um mehr Plüschtiere zu befreien.

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