The Last of Us-Serie: Produzent erklärt, warum es Joel in Folge 6 so schlecht geht

In Folge 6 der The Last of Us-Serie von HBO geht es Joel nicht gut - und wir meinen keine Verletzung, sondern seine mentale Verfassung. Wieso das so ist, erklären die Menschen hinter der Verfilmung.

The Last of Us-Hauptfigur Joel kämpft mit Angst und Panikattacken. The Last of Us-Hauptfigur Joel kämpft mit Angst und Panikattacken.

Die HBO-Serie The Last of Us macht nicht viel, aber manches anders als es in der Spielvorlage war. Dazu zählt unter anderem auch die Darstellung von Joel in Folge 6. Dem geht es nämlich so gar nicht gut und das wird in der Verfilmung vielleicht deutlicher als im Spiel. Woran das liegt? Unter anderem an der Perspektive und den Möglichkeiten des Mediums.

ACHTUNG, es folgen Spoiler für Folge 6 der TLoU-Serie!

The Last of Us: Darum geht es Joel in Folge 6 so viel sichtbarer schlecht als im Spiel

Worum geht's? In Folge 6 der The Last of Us-Serie erleben wir einen Joel, der Ellie eigentlich abgeben will. Er hadert mit seinen Schwierigkeiten, ihr zur helfen und sie zu beschützen. Das mündet in ernsthaften Panikattacken und offenbar einer Art Angststörung.

In einem Interview beim The Last of Us-Podcast erklären Neil Druckmann und Craig Mazin, was sie dabei anders machen als im Spiel und welche Gründe es dafür gibt.

Dabei geht es vor allem darum, wie die Ereignisse rund um Henry und Sam Joel immer noch beeinflussen. Als er in Folge 6 aus der Hütte tritt, fasst er sich an die Brust und hat offensichtlich Schwierigkeiten – es geht ihm schlecht.

"Was da passiert, ist, dass Joel eine Panik-Attacke hat und nicht weiß, warum. Das ist dein Körper, der dir sagt, dass du in fürchterlicher Gefahr bist, aber du verstehst nicht, wieso.

Diese Episode dreht sich um Joel und darum, wie er realisiert, wie viel Angst er davor hat, dass sie [Ellie] sterben wird und es seine Schuld ist."

(Quelle: TLOU-Podcast)

Im Verlauf der Serie sei immer wieder zu sehen gewesen, wie Joel Ellie helfen kann, aber auch, wie er scheitert. Joel konzentriere sich dabei vor allem auf das Negative. Dem messe er mehr Gewicht bei als den positiven und erfolgreichen Ereignissen.

Joel wolle Ellie nicht nur gehen lassen, weil er es für sie tue und für ihr Bestes halte. Er tue das eigentlich auch, um sich selbst zu beschützen.

Im Spiel seien derartige Konflikte und Gefühle vor allem über Dialoge vermittelt worden, weil wir Joel normalerweise von hinten sehen. Sein Gesicht und die Regungen darin bleiben während des Spielens normalerweise verborgen.

"Wir haben Joel [im Spiel] einfach distanziert gemacht, wie als hätte sich ihre Beziehung zurück entwickelt. Hier [in der Serie] können wir intime Close-Up-Momente mit der Kamera haben, wir können das auf subtilere Art und Weise zeigen.

Ellies Reaktion ist wie wenn man sich seine Eltern ansieht, die einen immer beschützt haben. Dann willst du nicht akzeptieren, dass sie irgendeine Schwäche haben."

Wenn ihr euch nach dem Ende von Folge 6 fragt, ob Joels Reise an dieser Stelle womöglich frühzeitig endet, beantworten wir euch die Frage in einem separaten GamePro-Artikel – vorausgesetzt, ihr wollt wirklich schon wissen, ob Joel stirbt und nicht lieber warten, bis Episode 7 von The Last of Us erscheint.

Wie gefällt euch die Herangehensweise der Verfilmung in Folge 6?