Ich habe den Trailer zu Marathon schon 20 Mal gesehen und bin komplett besessen

Über Marathon wissen wir noch nicht viel, wie es sich spielt schon gar nicht. Trotzdem hat es der CGI-Trailer geschafft, Hannes den Kopf zu verdrehen. Warum das so ist, verrät er euch hier.

Marathon ist Bungies erster neuer Shooter unter der Sony-Flagge – und eigentlich schon 30 Jahre alt Video starten 1:37 Marathon ist Bungies erster neuer Shooter unter der Sony-Flagge – und eigentlich schon 30 Jahre alt

“Not actual Gameplay” – das steht direkt am Anfang im Trailer zu Marathon, Bungies ersten neuen Spiel seit 10 Jahren. Hier gibt es also kein Gameplay zu sehen, hier werde ich nicht erfahren, wie sich der kommende Extraction Shooter spielen oder anfühlen wird. Und trotzdem hat es der CGI-Trailer geschafft, seit zwei Tagen unentwegt in meinem Kopf herumzuspuken. 

Worum geht es in Marathon?

Wenig überraschend ist auch Marathon ein SciFi-Shooter, in dem wir in die Rolle von kybernetischen Söldner*innen, sogenannten Runnern, schlüpfen. Die streifen durch eine verlassene Kolonie auf dem Planeten Tau Ceti IV und suchen laut Bungie nach "Reichtum, Ruhm und Schande".

“Einmal noch”

Über 20 Mal habe ich mir den knapp 90-sekündigen Clip schon angeschaut und ich kann mit Sicherheit sagen, dass Marathon mein klares Highlight von Sonys PS5-Showcase ist. Damit es klar ist: Der TRAILER ist mein Highlight, nicht unbedingt Marathon an sich. Über das Spiel weiß ich noch viel zu wenig, auch wenn sich jetzt großes Interesse bei mir eingestellt hat. Aber dieser Trailer… mit seinem Mix aus Art Design, Farbgebung, Soundtrack, Glitch-Ästhethik – ich werde ihn wohl noch 20 Mal schauen.

Hannes Rossow
Hannes Rossow

Hannes hat die originalen Marathon-Titel nie gespielt und empfindet keinerlei Nostalgie für die Marke und auch Destiny 2 hat er irgendwann links liegen lassen. Dennoch kann er sich von Bungies kommenden Multiplayer-Shooter nicht loseisen – und sei es nur wegen seiner Ästehtik.

Dass Bungie ein Händchen für auffallende, besondere Designs hat, wissen Destiny-Spieler*innen schon seit vielen Jahren. Das User Interface, die Logos der Fraktionen, die Waffen: Destiny hat einen ganz bestimmten, klar definierten Style, der mich schon immer sehr angesprochen hat und auch der Grund war, warum ich überhaupt hunderte Stunden mit Destiny 2 verbracht habe. Das nahezu perfekte Gunplay hat natürlich geholfen.

Marathon hat noch keinen Release-Termin, soll aber für PS5, Xbox und PC erscheinen. Marathon hat noch keinen Release-Termin, soll aber für PS5, Xbox und PC erscheinen.

Allerdings empfand ich Destiny insgesamt aber auch etwas zu düster, zu entsättigt, was den Look in meinen Augen zurückgehalten hat. Marathon hat dieses Problem nicht – zumindest im ersten Trailer. Der “graphic realism”-Stil von Marathon ist farbenfroh, voll mit aufgeräumten geometrischen Designs, die durch Bildsprünge und -fehler durchgeschüttelt werden. In Kombination mit dem tollen Soundtrack von Justice (Heavy Metal) entsteht eine Atmosphäre, von der ich augenblicklich mehr will.

Modische, extravagante Gewalt

Der Höhepunkt des Trailers ist für mich ganz klar der Kopfschuss, den einer der Runner hinnehmen muss (ab Minute 0:56). Nicht weil er sonderlich brutal aussieht, sondern weil die Gewalt durch das spezifische Art Design von Marathon eine besondere Wirkung entfaltet. Die Kamerafahrt rund um den in Zeitlupe fallenden Charakter, die ausdrucksstarke Körperhaltung, der zersplitterte Helm. 

Das wirkt auf mich anders als die “realistischen” Kills, die ich in Warzone 2, Escape from Tarkov und Co. zu sehen bekomme. Verstärkt wird das durch die Szene, die direkt im Anschluss folgt. Die Leiche des Runners versinkt langsam in einer milchigen Flüssigkeit, während sich das “blaue Blut” langsam mit der weißen Umgebung vermengt. Wird das so auch im fertigen Spiel aussehen? Vermutlich eher nicht.

Das Debüt von Marathon ist ganz besonders eindrucksvoll in Szene gesetzt worden. Das Debüt von Marathon ist ganz besonders eindrucksvoll in Szene gesetzt worden.

Der visuelle Ton von Marathon ist allerdings gesetzt und mich sprechen Character Designs, wie die der Scharfschützin mit ihrer porzellanfarbenen Haut und mit ihrem schwarzblauen Lippenstift (Minute 1:06) einfach an. Ich habe genug von Militär-Ästhetik oder generischen, futuristischen Designs, wie sie in zig anderen SciFi-Settings vorkommen. Marathon, nicht unähnlich zu Destiny, setzt schon fast auf einen modischen Aspekt bei der Charaktergestaltung.

Und wenn der Trailer mich nun angelogen hat?

Was mache ich jetzt mit meiner Begeisterung für den Marathon-Trailer? Ich bin aufgeklärt genug, dass hier trotz aller Vorfreude ein wenig ausbalancierter Shooter mit aggressiver Monetarisierung auf uns zukommen könnte, dessen Server nach sechs Monaten wieder abgeschaltet werden. Das wäre nicht das erste Mal (und auch nicht das letzte Mal). 

Vielleicht ist es das Vertrauen in das Talent von Bungie, einen motivierenden Gameplay-Loop zu schaffen. Vielleicht aber auch nur bloßes Wunschdenken. Es ändert jedenfalls nicht daran, dass mich der Marathon-Trailer in seinen Bann gezogen hat – so sehr, wie es schon lange kein CGI-Trailer mehr geschafft hat. Und das ist ja auch eine Leistung.

Wie hat euch das Debüt von Marathon gefallen? Gefällt euch der Stil?

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