US-Armee gründet eSports-Team - Idee soll beim Rekrutieren von Soldaten helfen

Um sinkenden Rekrutenzahlen entgegenzuwirken, hat die US-Armee ein eSports-Team auf die Beine gestellt. Im Januar 2019 soll es erstmals offiziell an einem Turnier teilnehmen.

Die US-Army will mehr junge Menschen für den militärischen Dienst begeistern und gründet ein eigenes eSports-Team. (Bild: America's Army: Proving Grounds) Die US-Army will mehr junge Menschen für den militärischen Dienst begeistern und gründet ein eigenes eSports-Team. (Bild: America's Army: Proving Grounds)

Das amerikanische Militär kämpft derzeit damit, junge Menschen zu erreichen und neue Rekruten anzuwerben. Aus diesem Grund hat die US-Army eine neue Initiative ins Leben gerufen: ein eigenes eSports-Team.

Das eSports-Team wird Teil der Marketing-Abteilung der US-Armee sein. Aktuell können sich Interessierte über ein Online-Formular für den Dienst an der (virtuellen) Waffe melden. Um Mitglied zu werden, muss man allerdings aktiver Soldat, Reservist oder Veteran sein. Zivilisten oder andere militärische Gruppen wie die Nationalgarde werden nicht akzeptiert.

Ziel: besseres Image und mehr Rekruten

Wie das Online-Formular andeutet, ist das Portfolio an potenziellen eSport-Titeln für die US-Army sehr umfangreich. Derzeit suche man Spieler für Fortnite, Tekken, League of Legends, Call of Duty, PUBG, FIFA, Madden, NBA 2K und Overwatch. Neben der Teilnahme an offiziellen eSports-Turnieren sollen Mitglieder auch Beta-Programme und Simulationen der Armee testen.

Die US-Army verfehlte in diesem Jahr ihr Rekrutierungsziel und erreichte somit nicht die gewünschte Gesamtzahl von 483.500 aktiven Soldaten im Dienst. Gegenüber der Seite Stars and Stripes sagte die Sprecherin des Army Recruiting Command, Kelli Bland, dass sich die US-Armee gegenüber jungen Menschen neu präsentieren möchte:

"Das eSports-Team wird eine unterstützende Rolle spielen, jungen Menschen dabei zu helfen, Soldaten in einem anderen Licht zu sehen und zu verstehen, welche vielfältigen Rollen man in der Armee übernehmen kann. Zudem sollen die eSportler helfen, die immer größer werdende Distanz zwischen der Gesellschaft und dem Militär zu überwinden."

America's Army: Proving Grounds wird von der US-Armee finanziert und entwickelt. America's Army: Proving Grounds wird von der US-Armee finanziert und entwickelt.

Militär verknüpft sich mit der E-Sports-Szene

Im Dezember findet das erste interne Tekken 7-Turnier statt. Der Gewinner fährt dann als Vertreter des E-Sports-Teams zur PAX South im Januar 2019. In einem Interview für die Army Recruiting Station teilte Staff Sergeant Ryan Meaux außerdem mit, dass derzeit Pläne existieren, mit einer Art Roadshow amerikanische Colleges zu besuchen.

Die Armee würde durch die USA fahren und mit einem speziell entworfenen Wohnwagen an verschiedenen Hochschulen halten. Besucher könnten das Fahrzeug betreten und von dort aus gegen ein eSports-Team der US-Army antreten, welches aus North Carolina zugeschaltet wäre.

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Sowohl die Army als auch die Air Force hatten zuvor schon Kontakte in die eSports-Szene. Im Sommer 2018 war die US-Armee Gastgeber eines Qualifikationsturniers für Street Fighter 5. Das erfolgreiche Counter-Strike-Team Cloud9 wird seit letztem Juli von der Air Force gesponsert.

Im Jahr 2000 begann zudem die Entwicklung des Free2Play-Shooters America's Army, der von der US-Armee finanziert wird. In den ersten zehn Jahren verschlang das Projekt rund 32 Millionen US-Dollar. Nach mehreren Nachfolgern ist mittlerweile America's Army: Proving Grounds erschienen.

Quellen:Stars and Stripes, Polygon, Army Times

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