Fazit: Man of Medan im Test - Ein Koop-Horrorspiel zerstört sich selbst

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Fazit der Redaktion


Linda Sprenger
@lindalomaniac

Ich hatte wirklich gehofft, dass sich Man of Medan als Until Dawn im Kleinformat entpuppt und in fünf Stunden eine spannende Horrorgeschichte mit facettenreichen Charakteren erzählt. Aber Fehlanzeige. Das Spiel ist für mich eine bittere Enttäuschung. Denn genau da, wo Until Dawn triumphiert, scheitert Man of Medan.

Ständige Bugs und Ruckler trüben das Spielerlebnis. Ärgerliche Schnittfehler, faule Jump Scares und die zuweilen verwirrende Kamera zerstören die eigentlich dichte Gruselatmosphäre. Und an die Charaktere möchte ich nach dem Durchspielen am liebsten keinen einzigen Gedanken mehr verschwenden. Conrad, Brad und Co. waren mir so egal, dass ich und Koop-Partnerin Rae irgendwann damit anfingen, sie absichtlich über den Jordan zu schicken.

Immerhin: Im Koop macht Man of Medan trotz vieler Mängel Spaß. Auch wenn der Spaß nur darin besteht, sich über die verwirrende Inszenierung und die doofen Charaktere lustig zu machen (oder sie "aus Versehen" ein Geländer herunterstürzen zu lassen).

Rae Grimm
@freakingmuse

Ich bin hin- und hergerissen, was Man of Medan angeht. Horror gehört zwar nicht zu meinen Lieblingsgenres, trotzdem hatte ich nach Until Dawn und Hidden Agenda große Lust auf das neue Spiel von Supermassive Games – vor allem dank des Koop-Aspekts!

Dieser Aspekt des Spiels ist auch wirklich gut geglückt oder wäre es, wenn er nicht (genau wie alles andere) so von technischen Problemen heimgesucht werden würde. Diese haben nicht nur den Spielspaß geschmälert und für Frust gesorgt, sondern haben für mich auch die eigentlich dichte Horror-Atmosphäre zerstört. Es fällt mir unglaublich schwer ein Gruselspiel ernst zu nehmen, wenn die Augenbrauen bei einem Closeup erst nach ein paar Sekunden nachladen oder beim lesen eines Buches urplötzlich eine Taschenlampe darin spawnt.

Ich würde Man of Medan wirklich gerne mögen und ich hoffe, dass der nächste Patch etwas ändern kann. Oder dass zumindest die nächsten Teile der Horror-Anthologie besser werden und das Potenzial der Idee besser ausschöpfen. Oder zumindest ein paar Charaktere haben, die man nicht sofort tot sehen will, sobald sie den Mund öffnen ...

Kai Schmidt
@GamePro_de

Eigentlich bin ich kein großer Fan dieser filmischen Adventures Marke David Cage, die beinahe ohne wirkliches Gameplay auskommen müssen. Aber wie damals schon Until Dawn hat mich auch Man of Medan positiv überrascht und mit seiner dichten Atmosphäre bei Laune gehalten.

Klar, die Charaktere sind belanglos und blass, und die Story ist mitunter ganz schön holprig. Aber das stört mich kaum, wenn es dank exzellentem Surround-Sound aus allen Ecken so knarzt, poltert oder stöhnt, dass ich die ganze Zeit angespannt auf der Couch sitze - und bei den unvermeidlichen Jump-Scares vor Schreck auch mal ein paar Zentimeter in die Luft hüpfe.

Selbige ist dann mit der etwas ernüchternden Auflösung und dem Abspann leider auch raus. Man of Medan ist ein nettes Horror-Erlebnis mit hübschem Drumherum (ich mag die Idee mit dem Curator), das wegen seiner Inszenierung für einmal - wenn man alternative Szenen und Konstellationen sehen will, vielleicht zweimal - Durchspielen gut ist, darüber hinaus aber nicht weiter erinnerungswürdig bleibt.

Schade auch, dass mich die technischen Macken selbst auf Xbox One X und PS4 Pro immer wieder rausreißen. Vielleicht wird das ja bei der nächsten Anthologie-Geschichte (so Man of Medan denn ein Erfolg wird) besser. Ich hoffe es sehr.

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