Laden-Mitarbeiter will neue Pokemon TCG-Lieferung vor Scalper schützen – Manager sagt nein und wenig später kommt es, wie es kommen muss

Eigentlich möchte dieser Mitarbeiter verhindern, dass die Pokémon TCG-Lieferung in seinem Laden an Scalper geht – aber sein Management hindert ihn daran.

Das ging schnell ... (Bild: Reddit) Das ging schnell ... (Bild: Reddit)

Scalper, also Leute, die mit Dollar-Zeichen in den Augen begehrte Güter aller Art aufkaufen, damit Engpässe provozieren, um dann gewinnbringend weiterzuverkaufen, gehören nicht gerade zu den beliebtesten Menschen auf unserem Planeten.

Umso schöner ist es, wenn schon im Handel Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, die das Scalping möglichst verhindern oder zumindest erschweren. Das hatte auch dieser Mitarbeiter vor, als der Laden, in dem er arbeitet, eine neue Lieferung Pokémon TCG-Karten bekam. Leider hatten seine Vorgesetzten andere Pläne.

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Mehr als 80 Packungen auf einen Schlag

Als die Karten samt Display-Ständer im Geschäft ankamen, gingen sie auch direkt in den Verkauf. Eigentlich wollte der Mitarbeitende, der seine Geschichte aktuell mit der Pokémon-Community teilt, noch einen Aushang anbringen und die Abgabe pro Person limitieren.

Das ist ein gängiges Mittel, um zu verhindern, dass einzelne Personen unübliche Mengen der begehrten Booster kaufen. Das Management hatte aber wohl andere Pläne, wollte den Bestand wohl einfach schnell unter die Leute bringen und untersagte es dem Mitarbeitenden.

Es dauert nur wenige Stunden, bis die verbleibenden Booster – vorher wurden etwas mehr als zehn Stück an verschiedene Leute verkauft – von einer einzigen Person leer geräumt wurden, wie der oder die Mitarbeiter*in schrieb:

"Dann kam der Scalper herein. Ich wohne in einer Stadt in der Nähe einer Großstadt und habe diesen Typen schon öfter in meinem LCS (Local Comic Store, Anm. der Red.) herumlungern sehen. Er kommt herein, sieht die Auslage, seine Augen werden groß und er kauft die restlichen über 80 Packungen, die wir noch hatten, für 5,99 Dollar pro Packung. Ich wünschte WIRKLICH, ich hätte etwas tun können, aber so ist das Leben. Dieses Hobby ist ruiniert, bis diese Blase platzt."

Scalping ist ein anhaltendes Problem

Spätestens seit dem Release der PlayStation 5 haben wir alle mitbekommen, wie groß das Problem mit Scalpern ist – besonders dann, wenn schon von Haus aus ein Engpass besteht. Pokémon TCG-Fans hat es 2025 ebenfalls wieder hart erwischt, denn seit der Veröffentlichung von "Prismatische Entwicklungen" hat sich das Scalping wieder extrem verschärft.

Pokémon-Karten werden inzwischen oft wie Aktien oder Krypto-Assets behandelt („Poke-Investing“). Das Ziel vieler Käufer ist nicht das Spielen oder Sammeln, sondern das „Flippen“ (schneller Wiederverkauf) für möglichst viel Profit.

Um das zu erreichen, nutzen Scalper oft automatisierte Kaufprogramme (Bots), um Online-Bestände von großen Händlern in wenigen Sekunden aufzukaufen. Im stationären Handel werden Regale, wie im Beispiel oben, oft direkt bei der Ladenöffnung von einzelnen Personen leer geräumt.

Nicht nur ein Problem für Sammler

Das führt natürlich zu Frustration unter den Fans, viele Sammler*innen geben ihr Hobby deswegen sogar auf. Denn während die Straßenpreise durch Scalper immer weiter steigen, fällt gleichzeitig der emotionale Wert für Käufer*innen, wenn diese überteuerte Booster von Resellern kaufen müssen. So macht das alles einfach viel weniger Spaß.

Aber auch kleinen Unternehmen und Läden schadet es, da bei extrem hohen, durch Scalper getriebene Nachfragen, oft Liefermengen für kleine, lokale Geschäfte gekürzt werden und diese somit weniger verkaufen können und Interessierte auf große Fische, wie Amazon ausweichen.

Das sorgt auch dafür, dass wir in der Vergangenheit schon oft Geschichten von Ladenbesitzer*innen gehört haben, die ihre Bestände selbst zu überhöhten Preisen angeboten haben, oder sogar Methoden nutzen, um besonders wertvolle Booster im Vorfeld auszusortieren, um ausschließlich "Nieten" zu verkaufen.

Das funktionierte lange Zeit über das bloße Wiegen, heute öffnen einige Leute sehr vorsichtig Pakete und verschließen sie danach wieder so aufwendig, dass es den späteren Käufer*innen gar nicht auffällt. Seit einigen Jahren kommen sogar industrielle CT-Scanner zum Einsatz, mit denen etwa Texturen oder Holo-Muster erkannt werden können.

Was wird gegen das Problem unternommen?

Mittlerweile gibt es immerhin auch zahlreiche Versuche, die Probleme einzudämmen. Kaufbeschränkungen wie vom Mitarbeitenden zuerst vorgesehen, Lotterie-Systeme, die das Kaufrecht verlosen oder Nachdrucke in großer Stückzahl können helfen.

In Japan gibt es mittlerweile sogar einen Trend, bei dem Verkäufer*innen die Folie bei Boostern nach dem Kauf direkt im Markt öffnen, da oft nur versiegelte Waren für Scalper interessant sind.

Was ist mit euch? Sammelt ihr Pokémon-Karten oder ähnliche Sachen? Habt ihr ebenfalls schon mal Probleme mit Scalpern oder manipulierten Boostern? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!


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