Nach der Ankündigung von Project 007 vor mittlerweile fünf Jahren, hat sich in den vergangenen Wochen beim James Bond-Spiel von IO Interactive so einiges getan: Nicht nur wurde der Name in 007 First Light geändert und der Release auf PS5, Xbox Series X/S, Switch 2 und PC auf 2026 gelegt, auch gab es erste vage Gameplay-Fetzen zu sehen.
Während der gamescom konnte ich mir jetzt ein genaueres Bild des narrativen Agenten-Thrillers aus der Third-Person-Perspektive machen und habe für euch vor allem eines im Gepäck: Eine große Portion Hoffnung, dass ihr als Uncharted- und Hitman-Fans voll auf eure Kosten kommt.
007 First Light? Hol uns kurz ab
Wie der Titel bereits erahnen lässt, erleben wir in First Light einen jungen James Bond, der sich seinen Agenten-Status im MI6 zunächst verdienen muss. Der Prozess wird beschleunigt, als eine Verschwörung den britischen Geheimdienst ordentlich ins Wanken bringt. Mister Bond, übernehmen sie.
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007 First Light - Erstes Gameplay zeigt den typischen James Bond-Alltag mit viel Action und Gadgets
Das konnte ich von First Light sehen
Selbst ans Pad ging es für mich zwar nicht, jedoch wurden mir von den Entwicklern zwei frühe Level live vor Ort vorgespielt. Großes Vertrauen in den eigenen Build gut ein Jahr vor Release sieht zwar anders aus, aber gut, vielleicht folgt ja schon bald der erste waschechte Anspieltermin.
Während James in der ersten Mission still und leise und in feinster Hitman-Manier in ein gut bewachtes Anwesen schleichen musste, war die zweite Mission auf explosive Action getrimmt. Auf einem Rollfeld wurden zunächst zahlreiche Gegner aus dem Weg geräumt, eher unser angehender Agent in letzter Sekunde auf die Tragfläche eines Frachtflugzeugs gehechtet ist.
Die Hitman-Sandbox ist zurück
Da Ubisoft Sam Fisher traurigerweise auf unbestimmte Zeit in den Urlaub geschickt hat, fehlt zwar im Stealth-Genre mittlerweile die AAA-Konkurrenz, das soll jedoch die große Qualität der Hitman-Trilogie von IO nicht schmälern.
Denn was der dänische Entwickler wie kein Zweiter kann, ist uns beim Abschluss von Missionszielen kreativen Spielraum zu lassen. Und mit eben jener Sandbox will IO auch in First Light brillieren, wie während der Stealth-Passage gleich mehrfach betont wurde.
Gezeigt wurde zwar lediglich, wie James einer Wache ein Feuerzeug aus der Anzugtasche mobst, damit zur Ablenkung einer weiteren Wache einen Wassersprinkler aktiviert und sich durch den nun freigewordenen Weg entlang einer Regenrinne ins Anwesen schleicht. Doch laut IO wären, wie wir es aus Hitman gewohnt sind, viele weitere Lösungswege möglich gewesen.
Und ich bin durchaus zuversichtlich, dass wir IO beim Wort nehmen können und wir allerhand kreative Schleichpassagen im finalen Spiel vorfinden. Im direkten Vergleich zu Hitman wird jedoch der offensive Action-Anteil weit mehr im Fokus stehen, was für ein James Bond-Spiel auch durchaus Sinn ergibt.
Die Lizenz zum Töten
Trifft James auf Feinde, die klar sichtbar nichts Gutes im Schilde führen, oder es wird das Feuer auf ihn eröffnet, kommt die “license to kill” ins Spiel. Nur dann darf der Agent tödliche Schüsse abgeben. Kommt also gar nicht erst auf die Idee, unschuldige Einheimische zu ärgern.
Was ich bislang von der Third-Person-Action sehen konnte, erinnert sehr stark an einen klassischen Cover-Shooter à la Uncharted. Auf einem Rollfeld ging es spektakulär hechtend von einer Deckung zur nächsten und die Videospiel-typischen explosiven Fässer durften natürlich auch nicht fehlen.
Das Gesehene sah jetzt wahrlich nicht wie eine Revolution des Genres aus, aber nach gewohnt spaßiger Popcorn-Action, die fließend vom Gameplay in spektakuläre Cutscenes übergeht.
Ob First Light die gewohnten Uncharted-Ballereien noch mit neuen Facetten bereichert, werden die kommenden Monate zeigen. Bietet das Spiel am Ende einen guten Mix aus Stealth, Action und einer packend inszenierten Geschichte mit der Prise Bond-Humor, wäre das für mich jedoch vollkommen in Ordnung.
James Bond 007: Ein Quantum veraltete Technik
Vollkommen in Ordnung ist auch die Technik von First Light, allerdings (zumindest bislang) kein Deut mehr. Soll heißen, ihr solltet hier wahrlich keinen Grafikkracher erwarten. Während Cutscenes durchaus zeitgemäß aussehen, erinnern die Gameplay-Parts doch sehr stark an die Technik aus Hitman 3 – einem Spiel aus 2021.
Habt ihr Hitman 3 gespielt, wisst ihr, dass die Optik durchaus gefallen kann. Speziell NPCs als auch die Animationen von 007 sind jedoch heutzutage nichts mehr, was mir die Kinnlade gen Boden rauschen lässt. Ist das schlimm? Nö. Etwas enttäuschend? Ein bisschen, durchaus.
Fairerweise sei hier angemerkt, dass die gezeigte Fassung natürlich noch lange nicht final ist.
Für die Auto-Narren unter euch
Ein kleines Schmankerl hab ich mir allerdings noch für den Schluss der Preview aufgehoben. Was gehört neben einem Bond Girl, Miss Moneypenny und geschütteltem Vodka noch in ein Spiel über 007? Natürlich schicke Luxuskarren. Und die könnt ihr ab und an, unter anderem während Verfolgungsjagden, auch selbst steuern.
Im gezeigten Gameplay wirkten die Racing-Parts wie kleine Auflockerungen für Zwischendurch. Ob dahinter ein noch größeres Feature samt Upgrade-System steckt, wage ich auch zu bezweifeln und bräuchte es für mich auch nicht.
Fazit der Redaktion

Dennis Müller
@demig0rgon.bsky.social
IO Interactive und ein James Bond-Spiel, die Kombi passt wie die Faust aufs Auge. Als großer Hitman-Fan war ich daher sehr auf meinen First Light-Termin während der gamescom gespannt – und wurde wahrlich nicht enttäuscht.
Der Mix aus Stealth und Third-Person-Action, wie wir sie aus Uncharted kennen, wirkt bislang stimmig und auch während der zahlreichen Cutscenes scheint IO den leicht humorvollen Ton der filmischen Vorlage zu treffen.
Ob das Gesamtpaket überzeugen kann und die leicht angestaubte Optik bis zum Release noch etwas poliert wird, bleibt abzuwarten. Doch mein Ersteindruck ist sehr positiv und meine Neugierde auf die geplante Veröffentlichung im kommenden Jahr ist geweckt.
Wie gefällt euch der Mix aus Hitman und Uncharted bislang? Habt ihr Bock in 007 First Light die Anfänge von James Bond zu erleben?
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