Fünf Jahre mussten seit der ersten Ankündigung vergehen, bis ich Capcoms neues Weltraum-Abenteuer während der gamescom zum ersten Mal anspielen konnte. Nachdem lange fraglich war, ob Pragmata überhaupt noch erscheint, soll es 2026 auf PS5, Xbox Series X/S und PC nun endlich losgehen.
Und um die Frage direkt vorwegzunehmen: Das Adventure mit dem wohl ungewöhnlichsten Third-Person-Kampfsystem seit Jahren ist auf meiner Wishlist ganz weit nach oben gerutscht. Allerdings hoffe ich sehr, dass sich Capcom mit dem Spielprinzip nicht komplett verpokert hat.
Knobeln und Ballern
Pragmata wirkt auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Third-Person-Shooter mit Sci-Fi-Setting, in dem wir abtrünnige Roboter auf einer Raumstation über den Haufen ballern. Doch der Anschein täuscht. Bevor ihr richtig Schaden austeilen könnt, müssen die Schilde der Feinde zunächst mit einem Hacking-Minispiel deaktiviert werden – und das während ihr Angriffen ausweicht.
Multitasking? Das klingt ja mega stressig, oder?
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Pragmata: SciFi-Spiel zeigt sich in neuem Trailer
Vor dem Anspielen war ich daher arg zwiegespalten. Einerseits bin ich absolut kein Fan davon, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu machen, frei nach dem Motto "eins nach dem anderen". Allerdings liebe ich Rätsel und genieße seit Jahren Spiele wie The Witness oder das Portal-like The Entropy Centre.
Pragmata hat mich jedoch zu keiner Zeit überfordert oder mit seinem Multitasking-Ansatz genervt. Das liegt zum einen daran, dass die Navigation mit den Face Buttons durch das 5x5 Felder große Rasterfeld sehr flüssig abläuft.
Zudem war das Bewegungs- und Angriffstempo der feindlichen Roboter während der Demo recht langsam und ihre Attacken sehr gut lesbar. Schießt beispielsweise eine Drohne auf mich, wird durch einen klar erkennbaren Laserstrahl frühzeitig angezeigt, wohin der Treffer geht. Das lässt Zeit zum Reagieren und das befürchtete Chaos bleibt aus.
Pinocchio im Weltall
Pragmata zählt aber nicht nur aufgrund seines erfrischenden Kampfsystems zu meinen gamescom-Highlights, auch das ungewöhnliche Zusammenspiel zwischen Androiden-Mädchen Diana und Techniker Hugh geht für mich bislang komplett auf.
Geben sich die beiden nach überstandenem Bosskampf ein High-Five, ist das schon sehr wholesome. Capcom könnte hier große Emotionen wecken, wenn im Verlauf der Geschichte immer mehr menschliche Züge auf die Androidin überspringen und sie nicht nur rein äußerlich ein Mädchen ist. Pinocchio im Weltall, so in etwa.
Es umtreibt mich dennoch eine große Befürchtung
Ihr lest es, ich hatte eine sehr gute Zeit mit Pragmata und bin dennoch mit gemischten Gefühlen aus dem Messestand von Capcom gehuscht.
Zum einen, weil ein solches Kampfsystem beim kurzen Anspielen durchaus gefallen kann, sich aber im weiteren Verlauf große Fallstricke ergeben könnten. Sind Bosskämpfe einmal nicht gut lesbar oder es werden Wellen an Gegnern vor einen gesetzt, kann der Spaß rasch in nerviges Chaos ausarten.
Dass Pragmata so viele Jahre in der Versenkung verschwunden ist und der Release lange verschoben wurde, kommt zudem nicht von ungefähr. Capcom geht hier ein großes Wagnis ein, das auch komplett nach hinten losgehen kann. Greifen nicht alle Rädchen ineinander, geht der Spielspaß flöten.
Doch meine Befürchtungen gehen noch in eine andere Richtung. Der Mix aus Knobelei und Action ist sehr speziell und bei Weitem nicht gerade das, was narrative Sci-Fi-Spiele wie beispielsweise Mass Effect für gewöhnlich bieten – erst recht nicht im AAA-Sektor. Eine neue Marke, die auf eine Rätsel-Komponente setzt, könnte es zum Release schwer haben, eine ausreichend große Anhängerschaft zu finden.
Ich bin daher wirklich sehr gespannt, ob der Plan von Capcom letzten Endes aufgeht, oder man sich doch beim Versuch Neues zu bieten verpokert hat.
Was sagt euer Gefühl bislang zu Pragmata, geht der Gameplay-Twist auf? Oder konntet ihr das Spiel vielleicht auf der gamescom anspielen und euch selbst eine Meinung bilden? Falls ja, bin ich sehr gespannt, wie euer Urteil ausfällt.
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