Als Amazon im Januar 2024 die Schaltung von Werbung im Standard-Abo angekündigt hat, sollte deren Umfang überschaubar und vor allem zumutbar bleiben. Damals hat das ungefähr zwei bis dreieinhalb Minuten Werbung pro Stunde entsprochen. Diese Zahlen haben sich nun eineinhalb Jahre später klammheimlich verdoppelt.
Wer ein Standard-Abo bei Amazon Prime hat, schaut heute doppelt so viel Werbung
Das Fachmagazin Adweek hat aufgrund von sechs Usermeldungen sowie Dokumenten, die es sich angeschaut hat, herausgefunden, dass sich das Werbevolumen des Standard-Abos mittlerweile von zwei bis dreieinhalb Minuten auf vier bis sechs Minuten Werbung pro Stunde erhöht hat.
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Nutzer*innen werden nicht informiert, Investor*innen schon
Nutzer*innen des Standard-Abos haben im Gegensatz zu Investor*innen nichts darüber erfahren. Auf Fragen des Adweek-Magazins zum erhöhten Werbevolumen ist der Streaming-Riese nicht eingegangen, sondern hat stattdessen lediglich eine breite Marketing-Begründung geäußert:
„Während die Nachfrage weiterhin steigt, ist es unser Ziel, die Werbeerfahrung zu verbessern, anstatt die Anzahl lediglich zu erhöhen.“
Was das genau bedeutet, ist unklar.
Das Amazon-Abo im Vergleich
Die Kosten der Amazon Prime Mitgliedschaft, in der die Benutzung von Prime Video integriert ist, sehen monatlich wie folgt aus:
- Standard-Abo (mit Werbung): 8,99 Euro pro Monat
- Standard-Abo (ohne Werbung): 11,98 Euro pro Monat (Aufpreis von 2,99 Euro)
Mit dem neuen Werbevolumen von vier bis sechs Minuten Werbung pro Stunde positioniert sich Amazon Prime Video im Mittelfeld der Streaminganbieter. Netflix zeigt weiterhin am wenigsten Werbung, während etwa Hulu oder Paramount+ deutlich mehr Unterbrechungen vorweisen.
Über die Gründe für die Erhöhung des Werbevolumens lässt sich nur mutmaßen. So hat Amazon Prime Video mehr Abonnent*innen des Werbe-Abos als andere Streaminganbieter. Diese haben wohl trotzdem nicht genug Werbung geschaut und damit zu wenig Einnahmen generiert, weswegen Amazon da wohl ein wenig nachhelfen musste.
Das hinter vorgehaltener Hand zu tun, ist schwierig. Vor allem, weil Abonnenten*innen des Standard-Abos nicht genügend Transparenz erhalten, um aufgrund der gestiegenen Anzahl Werbung das Abo upzugraden oder zu kündigen.
Haltet ihr das erhöhte Werbevolumen für eine Frechheit oder rechnet ihr ohnehin jederzeit mit solchen Maßnahmen?
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