Seite 2: Assassin's Creed: Origins - Und plötzlich machte mir Assassin's Creed Spaß

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Schöne neue Welt

Die neue Herangehensweise an die offene Welt, die übrigens ohne Ladepausen auskommt, ist eine weitere Neuerung von Assassin's Creed: Origins, die positiv auffällt. Anstatt mit einer überfüllten Minimap konfrontiert zu werden, die sich wie eine leidige To-Do-Liste anfühlt, gibt es einen dezenten Kompass à la Skyrim, der in die richtige Richtung weist, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Ich kann ihn als Hilfestellung nutzen, um die nächste Aufgabe zu finden oder komplett ignorieren, aber keinesfalls sitzt er mir so aufdringlich im Nacken wie die Karte es bisher tat. Er beschränkt sich auf das Wesentliche, anstatt mich auf jeden Stein in meiner Umgebung hinzuweisen - eine so simple wie erfrischende Änderung.

Per Falke erkundet Bayek in Assassin's Creed: Origins seine Umgebung. Per Falke erkundet Bayek in Assassin's Creed: Origins seine Umgebung.

Ebenfalls ein spannendes neues Orientierungs-Feature ist der Falke, den Bayek losschicken kann, um die Umgebung von oben zu scouten und zeigt, wo das nächste Objective liegt. In der Vogelperspektive gleite ich mit ihm über die ägyptische Landschaft und kundschafte sie aus. So lässt sich häufig schon im voraus sagen, wer oder was hinter der nächsten Ecke lauert und ich kann eine entsprechende Vorgehensweise planen oder gar entscheiden, wohin es mich überhaupt als nächstes verschlägt. Es ermöglicht eine fast schon taktische Vorausplanung des eigenen Abenteuers über die Karte hinaus.

Ein weiteres interessantes Feature, das dieses Jahr auf der E3 in mehreren Spielen auftauchte, ist, dass die Welt auch ohne den Spieler existiert. Charaktere warten nicht darauf, auf Bayek und seine Taten zu reagieren. Natürlich tun sie das, allerdings nicht, indem sie zuvor statisch an einem Ort verharren und auf ihn warten. Sowohl Menschen als auch Tiere haben ihren Tagesablauf, in den ich als Spielerin eingreifen kann, aber nicht muss.

Nicht nur Menschen, auch Tiere haben einen eigenen Tagesablauf. Nicht nur Menschen, auch Tiere haben einen eigenen Tagesablauf.

Innerhalb meiner ersten Stunde mit Assassin's Creed: Origins sah ich einen erst einen kleinen Hauch dieses neuen Ansatzes. So konnte ich beispielsweise Krokodile im Wasser von Bayek ablenken, indem ich eines von ihnen verletzte, damit sich die anderen auf ihren blutenden Gefährten stürzen und mein Assassine davon tauchen konnte. Gleichzeitig stürzte sich die Fauna Ägyptens auch ohne meine Hilfe in den Kampf aufeinander. Manchmal war es spannender zu beobachten, was Assassin's Creed: Origins ohne mein Eingreifen tat und dann um das resultierende Szenario herum zu planen. Das fühlte sich erfrischend dynamisch und organisch an und war eine interessante, fast schon realistische, Abwechslung zu bisherigen Titeln der Reihe.

Assassin's Creed als Rollenspiel

The Witcher 3, Skyrim, Dark Souls. All diese Spiele werden dank der vielen Änderungen zurecht gern mit dem neuesten Teil der Assassinen-Reihe in Verbindung gebracht. Bisher war Assassin's Creed ein fast schon klassischer Vertreter des Action-Adventure-Genres, Origins zeigt allerdings, wie gut der Reihe der neue Mantel des Action-Rollenspiels steht.

Mit dem Genre-Wechsel kommt eine Freiheit einher, wie ich sie in Assassin's Creed bisher vergeblich suchte und offenbar mehr vermisste als mir bis zur Hands-On-Session von Assassin's Creed: Origins bewusst war. Der nächste Teil der Reihe versucht nicht mich auf der Jagd nach Federn mit einer überfüllten Karte in unterschiedliche Richtungen zu reißen, sondern lockt stattdessen mit sinnvollen Belohnungen und Loot zur Erkundung in seiner faszinierenden Welt. Die simulierten Tagesabläufe á la Skyrim hauchen Assassin's Creed: Origins neues Leben ein und sorgen dafür, dass sich das antike Ägypten lebendiger anfühlt, als es Paris, London oder Boston je gelang.

In Assassin's Creed: Origins erkunden wir das antike Ägypten – ganz ohne Ladezeiten. In Assassin's Creed: Origins erkunden wir das antike Ägypten – ganz ohne Ladezeiten.

Vielleicht stellen sich die eingefleischten Assassin's Creed-Fans unter euch gerade die Frage, ob ihnen auch Origins mit all seinen Änderungen noch Spaß machen wird. Serienfan Heiko hat diese Frage für sich mit einem "ja" beantworten können. Ich hingegen kann eher für diejenigen sprechen, die bisher weniger begeistert von der Reihe waren, obwohl sie es gerne gewollt hätten: Die erste Stunde mit Assassin's Creed: Origins hat mir mehr Spaß bereitet als all die Zeit, die ich in den Vorgängern verbracht habe.

Gerade diejenigen, die bisher wenig mit dem Gameplay von Assassin's Creed anfangen konnten, sollten einen Blick auf Origins wagen, wenn es am 27. Oktober für Xbox One und PS4 erscheint. Vielleicht werdet ihr so positiv überrascht wie ich.

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Assassins Creed: Origins - E3-Trailer stellt die Mysterien Ägyptens vor Video starten 1:48 Assassin's Creed: Origins - E3-Trailer stellt die Mysterien Ägyptens vor

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