Fazit: Batman: Arkham Knight im Test - Ende mit Schrecken

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Fazit der Redaktion

Kai Schmidt: Ich liebe das Spiel, ehrlich! Genau wie die beiden Vorgänger (ich weigere mich, Arkham Origins zu dieser Serie zu zählen) habe ich Arkham Knight geradezu verschlungen. Ein grandioser Abschluss der Rocksteady-Trilogie um den wohl bekanntesten Comichelden der Welt. Man merkt an allen Ecken und Enden, dass hier echte Fans am Werk waren, die es meisterlich verstehen, eine packende und zuweilen sehr dramatische Geschichte um den Comichelden zu stricken.

Ich habe gelacht, ich war angespannt, ich habe triumphiert, ich war den Tränen nahe … aber ich habe auch geflucht und den Controller beinahe gegen die Wand gepfeffert. Da ist dieser schwarze Fleck auf der strahlend weißen Weste von Arkham Knight. Jedes Mal, wenn ich in das Batmobil steigen musste, um wieder mal ein paar Drohnen plattzumachen, habe ich die Augen verdreht. Und so sehr ich die Idee der Stealth-Abschnitte im Auto auch mag, die schwammige Steuerung macht diese wunderschöne Idee kaputt und das Spiel zumindest für mich unnötig frustig. Komisch, denn mit den Fahrsequenzen in GTA 5 hatte ich beispielsweise keine Schwierigkeiten. Das schwer zugängliche Batmobil ist es letztlich, was das an sich famose Spiel für mich ein Stückchen runterzieht. Und das ist schade, denn ansonsten macht es eigentlich alles richtig.

Henry Ernst: Für mich ist die Erklärung, warum schon wieder keine Zivilisten in Gotham unterwegs sind, das bei weitem Originellste am neuesten Abenteuer der Fledermaus. Der Rest ist reine Evolution: Ein paar Veränderungen am Kampfsystem hier, neue Gadgets und verfeinerte Bewegungsmöglichkeiten dort und obendrauf gibt's dann noch das Batmobil. Abgesehen davon ist alles beim alten. Die Atmosphäre ist schlichtweg grandios, besonders beim Ausspähen und Zuschlagen aus dem Verborgenen bekommt man ein grimmig-gutes Gefühl dafür, wie es ist, in Batmans Anzug zu stecken.

Dass Hauptstory und Nebenhandlungen dabei den Ton der Vorlage perfekt treffen, spannend inszeniert sind und bei einigen Spielern zahlreiche »Nerdgasmen« auslösen werden, versteht sich bei Rocksteady ganz von selbst. Für mich ist Arkham Knight ganz klar das beste Spiel der Serie und ein echtes Geschenk an die Fans des düsteren Helden. Für eine weitere Sause mit der Fledermaus sollte man das Konzept allerdings überdenken, denn gewisse Abnutzungserscheinungen lassen sich auch nicht durch einen vergrößerten Fuhrpark kaschieren. Anstatt einer Karre hätte ich mir zum Beispiel eine mehrtägige Story gewünscht, in der ich bei Tag als Bruce Wayne Gegner und Orte ausspionieren muss. Oder Missionen, in denen es gilt, Waynes Image als reichen Playboy zu zementieren.

Dimitry Halley: Außer dem Kollegen Obermeier gibt's - und das nehme ich mir heraus - niemanden bei GameStar und GamePro, der so ein großer Batman-Fan ist wie ich. Vor zwei Wochen musste ich mir erst ein neues Regal für weitere Comics des dunklen Ritters kaufen, ich habe alle Arkham-Spiele (auch Arkham Origins und Blackgate) zu 100 Prozent durchgespielt und jede Challenge-Map mit Maximalwertung bewältigt. Arkham Knight ist für mich persönlich also offensichtlich ein wichtiges Spiel - und zum Glück enttäuscht es meine Erwartungen nicht.

Klar, die Batmobil-Steuerung könnte besser sein, die ganzen Knall- und Lichteffekte sorgen für Reizüberflutung und die Identität des Arkham Knight ist für Comic-Fans nach fünf Minuten geklärt. Trotzdem: Arkham Knight ist die spielgewordene Batman-Fantasie, sieht mit seinem düsteren Look fantastisch aus und unterhält mich mit seiner vollgepackten Spielwelt für zig Stunden. Die Entwickler haben bis ins Detail verstanden, was die Figur so faszinierend macht. So sind der Batsuit und die Gadgets essenzieller denn je - Batman ist eben kein überirdischer Superheld, und genau dieses Gefühl ist mir wichtig. Arkham City behält zwar in puncto Story die Nase vorn, als Batman-Spielplatz ist Arkham Knight aber die neue Referenz.

Heiko Klinge: Da ist sie endlich, meine lang ersehnte Rache für all die Kollegenhäme! Ja, vielleicht habe ich in Shootern das Zielvermögen eines Oktoberfestbesuchers auf dem Herrenklo. Aber dafür verzweifelt ihr am Batmobil, und ich habe in den Straßen von Gotham den größten Spaß meiner Fledermaus-Karriere. Zugegeben, die überladene Steuerung braucht ein wenig Eingewöhnung. Aber wenn ich dann per Powerslide um die Kurve drifte, anschließend Angst und Schrecken mit dem Bord-MG verbreite und mich zu furioser Letzt in die Luft katapultiere, um dem einzig verbliebenen Gangster mit beiden Füßen voran den Nacken zu massieren, dann gibt mir das ein derartiges Hochgefühl, wie ich es in noch keinem Open-World-Spiel erlebt habe.

Wer erst einmal die Kombination aus Cape, Greifhaken und Batmobil verinnerlicht, wird Bewegungsfreiheit für sich künftig neu definieren. Und mit dem bis zum letzten Gullideckel vollgestopften Gotham gibt's mehr als genug Abenteuerspielplatz zum Austoben. Einzig die Bosskampfarmut in der Hauptstory muss sich Arkham Knight von mir vorwerfen lassen. Wie gern hätte ich auch hier meine Batmobil-Künste auf die Probe gestellt. Also liebe Kollegen von der Actionspiele-Front: Hört auf zu jammern und fangt an zu üben. Es lohnt sich!

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