Cat Quest 2 im Test - Diablo in flauschig

Cat Quest 2 beweist im Test, dass niedlich nicht unbedingt einfach heißen muss.

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In Cat Quest 2 spielen wir heldenhafte Katzen und Hunde. In Cat Quest 2 spielen wir heldenhafte Katzen und Hunde.

Ihr habt keine Lust, auf Diablo 4 zu warten? Dann schaut euch doch einfach mal Cat Quest 2 an. Das Spiel hat genau die gleichen Tugenden wie Diablo - fordernde Kämpfe, jede Menge Magie, schicke Waffen und Dungeons voller vielseitiger Monster - aber ein komplett anderes Szenario, das Dungeon Crawler-Fans normalerweise so nicht kennen. Anstatt mit Templern, Hexendoktoren oder Mönchen retten wir nämlich mit Hund und Katz die Welt.

Die Mission in Cat Quest 2 ist zwar weitaus weniger höllisch, allerdings nicht weniger dringend als in Diablo. Denn unsere Helden, ein Hund und eine Katze, müssen zwei ganze Königreiche retten. Die beiden sind in Wahrheit nämlich die verschollenen Könige von Felingard, dem Katzenreich, und Lupus, dem Land der Hunde. Doch als beide nach einem schlimmen Streit verschwinden, übernehmen feindlich gesinnte Katzen und Hunde ihren Thron und führen die beiden Reiche in einen zerstörerischen Krieg.

Wie Hund und Katz

Katze und Hund wachen ohne Waffen, Kräfte oder Gefolgschaft auf und müssen sich nun den Weg zurück an die Spitze ihres Königreichs erkämpfen. Dafür folgen wir einer Geschichte, die uns quer über eine Oberwelt in Kartenoptik und einen Reigen an Dungeons führt. Da sowohl Hund als auch Katze um ihre Krone kämpfen, könnt ihr euch auf Besuche in den Königreichen Felingrad und Lupus einstellen.

Lupus und Felingrad sind in großer Gefahr. Lupus und Felingrad sind in großer Gefahr.

Wenn wir übrigens von Katze und Hund sprechen, meinen wir das auch. Denn während wir in anderen Spielen typischerweise zwischen mehreren Klassen wählen oder eine Figur selbst erstellen, sind unsere Protagonisten immer gemeinsam unterwegs, und können auf Knopfdruck gewechselt werden.

Das sorgt nicht nur für Charakter-Abwechslung, sondern ermöglicht es uns auch, im Koop zu zweit zu spielen oder im Singleplayer-Modus unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen. Der Hund ist beispielsweise von Anfang an ein bisschen robuster, hat eine längere Lebensleiste und einen stärkeren Angriff, die Katze ist dagegen eher magisch veranlagt. Im Gefecht bietet sich der Hund somit perfekt für den Nahkampf an, während die Katze Fernangriffe und magische Attacken übernimmt.

Und das ist auch nötig, denn die actionbasierten Kämpfe im Spiel haben es wirklich in sich. Obwohl die Feinde, genau wie unsere Helden, äußerlich eher auf der drolligen Seite angesiedelt wirken, sind ihre Angriffe gnadenlos. Kleine Krawall-Igel, lila Flugzyklopen und Babydrachen sind genauso niedlich wie tödlich.

Sogar die Drachen sehen irgendwie niedlich aus. Tödlich sind sie trotzdem. Sogar die Drachen sehen irgendwie niedlich aus. Tödlich sind sie trotzdem.

Getreu der Hack and Slay-Manier geht es in den Gefechten deswegen hauptsächlich darum, schnell auszuteilen und sich außer Reichweite zu begeben, bevor der Feind zurückschlagen kann. Bisweilen legt der aber ein ganz schönes Tempo vor.

Weg mit den Samthandschuhen

Flächendeckende Flüche, eine ganze Horde Fieslinge, die uns einkreist oder magische Lenkraketen: Je weiter wir mit der Rettung der Welt fortschreiten, desto einfallsreicher werden auch unsere Kontrahenten. Hier reicht es dann nicht mehr, draufzukloppen und schnell zu verschwinden, wir müssen uns auch genau merken, welcher der Fieslinge gegen welche Art von Angriffen allergisch ist, sonst erreichen wir nur ein paar wenige Schadenspunkte, während der ach so herzige Drache uns mit einem Eisfluch von der Karte putzt.

Die Kämpfe sind fair, und die Gegner nicht übermächtig. Mit ein bisschen Geschick können wir angreifen und ausweichen, sodass wir auch mit Gegnern klar kommen, die mehrere Level über uns stehen. Unbedacht drauf zu schlagen zahlt sich hingegen kaum aus, denn schon ein paar gegnerische Treffer schicken uns auf die Matte. Gut so: Dadurch sind wir im Kampf stetig gefordert, aber nicht überfordert.

Siegen wir, winken Gold und Erfahrungspunkte, mit denen wir im Level aufsteigen und so an Mana und Gesundheit gewinnen. In jedem Dungeon und in Neben- und Hauptmissionen werden wir zusätzlich mit Items belohnt, die uns entweder als Belohnung übergeben werden oder in Truhen auf uns warten.

Rüstungen, Waffen und Zauber lassen sich bei den dementsprechenden NPC verbessern. Rüstungen, Waffen und Zauber lassen sich bei den dementsprechenden NPC verbessern.

Dabei handelt es sich meistens um Waffen oder Rüstung, es sind jedoch auch immer wieder Zauber dabei, die wir in extra Inventarplätzen ausrüsten und, genau wie Waffen und Rüstung, gegen Geld verstärken können. So lassen sich seine Wauzelenz und ihre Miezheit noch sehr viel besser spezialisieren.

Wir haben beispielsweise unserer Katze die Elementarzauber sowie das Schutzschild ins Inventar gedrückt, sodass sie ihre Fernangriffe unbehelligt ausführen kann. Lord Doggo hingegen beschwört eine Heilkugel und Zauber mit kleiner Area of Effect, um direkt im Getümmel ordentlich Schaden zu verursachen, aber weniger Schaden zu nehmen. Wer allerdings ähnliche Loot-Opulenz wie in Diablo & Co erwartet, wird enttäuscht werden, die Gegenstandsvielfalt ist gering.

Weniger komplex, mehr Flexibilität

Insgesamt sind die Fähigkeiten und Ausrichtungen weniger komplex als in Rollenspielen wie Divinity: Original Sin 2 oder eben dem oben erwähnten Diablo. Es gibt eben keine sieben Klassen mit diversen Buffs, zwischen denen wir wählen können, und nicht jedes Item hat fünf Nebeneffekte. Eine große Herausforderung ist die richtige Skillverteilung deswegen nicht.

Allerdings sorgt der Mangel an Komplexität auch dafür, dass wir eigentlich jederzeit so wechseln können, wie es uns gerade passt. Beispielsweise wenn wir einen Dungeon betreten, in dem viele Monster mit Magieschwäche hausen und wir deswegen lieber zwei Magier hätten. Kein Problem: Dafür tauschen wir beim Hund einfach Schwert gegen Zauberstab, verteilen die Magiekristalle gleichmäßig zwischen beiden und ab geht's.

Im Kampf brauchen wir meist eine gute Mischung aus Magie und purer Kraft. Im Kampf brauchen wir meist eine gute Mischung aus Magie und purer Kraft.

Neben der Hauptstory, die uns im Test knapp acht Stunden beschäftigt hat, sind wir auch immer wieder ausgezogen, um den Bewohnern von Felingrad oder Lupus mit Nebenaufgaben zu helfen. Hierbei handelt es sich meistens um Fetchquests oder Bosskämpfe, die Quest selbst, die Namen der Figuren sowie die Stories hinter den Aufgaben zeigen jedoch sehr viel Liebe zum Detail - und zu Wortwitzen.

Wer schon beim Gedanken an Spielereien wie "katztastisch", "Hundewetter" oder "Eure Mauzheit" mit den Augen rollt, verliert in Cat Quest 2 wahrscheinlich den Verstand. Freunde des gepflegten Kalauers werden jedoch voll bedient.

Niedlich aber tödlich

Auch optisch ist das Spiel sehr wahrscheinlich nicht jedermanns Sache. Anders als bei den Oberwelten von anderen Dungeon Crawlern laufen wir in Cat Quest 2 über eine tatsächliche Landkarte, auf der zwar kleine Wälder, Häuser, NPCs und der ein oder andere Feind zu finden sind, so detailliert wie in einem Diablo oder Torchlight ist die Umgebung aber nicht.

Insgesamt hat sich optisch im Vergleich zum Vorgänger nicht besonders viel getan. Das liegt unter anderem an dem 2D-Grafikstil, der jetzt lediglich ein bisschen schärfer aussieht als zuvor. In Cat Quest 2 sind es vor allem mechanische Neuerungen wie die zweite Figur und die neuen Waffen, Zauber und passiven Fähigkeiten, durch die sich das Spiel von seinem Vorgänger abhebt.

Die Kartenoptik der Oberwelt ist originell, aber nicht für jeden was. Die Kartenoptik der Oberwelt ist originell, aber nicht für jeden was.

Alles in allem ist Cat Quest 2 jedoch ein Dungeon Crawler mit Herz, der vielleicht ein bisschen freundlicher und weniger komplex als seine Genrekollegen wirkt, dessen Kämpfe jedoch genauso eine Herausforderung darstellen können wie die mittleren Schwierigkeitsgrade anderer Action-Spiele. Mit einem unüblichen Setting, einem fordernden Kampfsystem und wirklich herzallerliebsten Figuren ist Cat Quest 2 ein wunderbares Hack & Slay für zwischendurch.

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