Seite 3: Dark Souls im Test - Ist es zu hart, bist du zu schwach

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Sterben ist menschlich

Wenn euch mal euer Schild nicht genügt, sucht ihr in den Arealen andersweitig Deckung. Wenn euch mal euer Schild nicht genügt, sucht ihr in den Arealen andersweitig Deckung.

Durch bestimmte Gegenstände, eignet ihr euch die sogenannte Menschlichkeit an (»Aushöhlung umkehren«). Das hat unterschiedliche Vorteile. Zum einen könnt ihr als lebendes Wesen eure Menschlichkeit an einem Leuchtfeuer opfern (»entfachen«), um dessen Effekte zu verstärken. So erhaltet ihr beispielsweise die doppelte Anzahl Heiltränke. Zum anderen könnt ihr nur in menschlicher Gestalt die coolen und extrem hilfreichen Online-Features von Dark Souls nutzen (siehe Kasten). Nun mag der ein- oder andere von euch vielleicht denken: »Nun, wenn das so schwer ist, dann räume ich in einem Dungeon eben Stück für Stück auf, mache eine Gegnerwelle platt, gehe zurück zum Leuchtfeuer, fülle meine Energiereserven auf, speicher ab und dringe dann weiter in das Verlies vor!« Nö, denn sobald ihr an einem Leuchtfeuer verschnauft (was übrigens die einzige Möglichkeit zum verschnaufen ist, da das Spiel nicht pausiert werden kann!), respawnen sämtliche Gegner! Übrigens: Wenn ihr hopsgeht, bleiben eure gesammelten Seelen und Menschlichkeit in Form einer grünen Flamme an der Stelle zurück, an der ihr gefallen seid. Wenn ihr beim nächsten Versuch auf dem Weg dorthin erneut ins Gras beisst, sind eure Kostbarkeiten für immer futsch!

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Wer öfter stirbt ist länger tot

Technisch bleibt Dark Souls etwas hinter unseren Erwartungen zurück. Den Verliesen und Aussenarealen mangelt es an Detail- und Abwechslungsreichtum. Häufig wirken die Gebiete kalt und trist. Die Animationen sind stellenweise extrem ungeschmeidig und die grobkörnigen Charaktermodelle lehren euch das Fürchten. Sehr gut hingegen gefallen uns die Lichteffekte und die Weitsicht. Die Aussicht von einem Burgturm auf weit entfernte Bergketten und imposante Landstriche mit porösen Ruinen die sich wie die sterblichen Überreste gefallener Titanen in die Landschaft graben, ist eine sehr willkommene Abwechslung zu dem was ihr die meiste Zeit über zu sehen bekommt: Der Game Over-Bildschirm. Apropos Weitsicht: Im Vorfeld kündigten die Entwickler an, dass der Spieler alles, was er erblickt auch bereisen könne. Das war dann doch etwas weit hergeholt. Denn was sich nach Open World anhört, hält sich an einen relativ linearen Spielablauf. Tatsächlich sind viele (wenn auch nicht alle sichtbaren) Berge, Wälder, Gebäude und Ruinen frei begehbar, jedoch könnt ihr die Gebiete nicht von Anfang an frei erkunden. Am Umfang gibt es nichts auszusetzen: Wenn ihr viel Zeit in die Charakterentwicklung steckt, die ausladende Welt hinreichend erkundet und vielleicht sogar (wie wir) mehrere Klassen ausprobiert, habt ihr bis zum Abspann locker 50 bis 60 Stunden auf der Uhr. Vorausgesetzt, eure Frustgrenze ist hoch genug, so lange durchzuhalten. Vorausgesetzt, ihr seid gewillt, unzählige Tode zu streben.

Dafür, das dieses Monstrum keinen Schädel hat, geht es ganz schön clever vor! Dafür, das dieses Monstrum keinen Schädel hat, geht es ganz schön clever vor!

Aber ist es nicht genau das, worauf man sich bei Dark Souls einstellen kann? Ist es nicht genau das, mit dem die Entwickler seit Monaten hausieren gehen? Und wird es nicht endlich mal wieder Zeit, für eine richtig harte Nuss, werden Coregamer von Ezio und Co doch schon lange vor keine richtige Herausforderung mehr gestellt. Doch, es wird Zeit! Und ja, Spiele sollten fordernd sein! Vor allem, wenn der unbarmherzige Schwierigkeitsgrad eines Titels bereits im Vorfeld mit viel Tamtam angekündigt wird. Aber gleichermaßen muss euch ein Spiel die Möglichkeit geben aus euren Fehlern zu lernen, damit ihr es beim nächsten Versuch besser machen könnt. Wenn ihr zu schlecht spielt: Übt! Wenn ihr beratungsresistent und unfähig seid dazu zu lernen: Pech gehabt! Bei Dark Souls bleibt euch der Lerneffekt aber oftmals verweigert. Häufig führen technische Unzulänglichkeiten (wie die teils extrem bockige Kamera) oder einfach unfaire Stellen, die ihr beim ersten Anlauf einfach nicht schaffen könnt, zum Game Over-Bildschirm. Über diese unnötigen Frustmomente, täuscht auch nicht die Befriedigung hinweg, wenn man eine besonders harte Stelle endlich gemeistert hat.

Gerteilter Frust ist halber Frust

Vor allem gegen Bossgegner lohnt es sich, im Team anzutreten. Vor allem gegen Bossgegner lohnt es sich, im Team anzutreten.

Dark Solls verfügt über keinen separaten Online-Modus. Sobald ihr mit dem PS-Network oder Xbox Live verbunden seid, könnt ihr die Online-Features auf eurer Pilgerreise nutzen. Voraussetzung ist, dass ihr euch im menschlichen Zustand befindet! Die Online-Features bringen viele Vorteile mit sich, die euch vor so manchem Bildschirmtod retten können. So hinterlassen gefallene Spieler beispielsweise Blutflecken. Berührt ihr die Spritzer, ruft ihr eine Art Todes-Replay auf und latscht so garantiert nicht in die gleiche Falle. Aber auch ihr erweist euch als hilfreich: Wenn ihr ein Leuchtfeuer entfacht, an dem soeben ein anderer Spieler ein Schläfchen gehalten hat, erhält jener Spieler einen Extra-Heiltrank. Besonders cool ist die Koop-Funktion: Wenn ihr ein sogenanntes Beschwörungszeichen berührt, habt ihr die Möglichkeit zwei menschliche Mitspieler zu beschwören, die euch dann helfen ein Koop-Ziel zu erfüllen, sprich einen Bossgegner platt zu machen. Wenn euch das gelingt, erhält die gesamte Party zur Belohnung Menschlichkeit. Wenn euch nicht nach Koop zumute ist, könnt ihr auch in die Welt eines anderen Spielers eindringen und ihn zum Duell fordern.

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