Verzögerungen und Comics
Del Toro plante die Dreharbeiten für 2010 in Neuseeland, nachdem er bereits seit 2008 mit Jackson, seiner Ehefrau und der Autorin Philippa Boyens am Drehbuch arbeitete. Die Arbeiten am Film verzögerten sich allerdings immer wieder, weil die Drehbücher nicht rechtzeitig fertiggestellt werden konnten, Schauspielergewerkschaften streikten und Metro-Goldwyn-Mayer während der Planungsphase in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. So kam letztlich auch der Filmstart Ende 2012 zustande, da die eigentliche Produktion erst im März 2011 anlief.
Für del Toro als Regisseur waren die ständigen Verschiebungen und die Geldprobleme der Filmgesellschaft 2010 nicht mehr tragbar: er nahm seinen Hut, beteiligte sich allerdings auch danach noch weiter am Projekt, dessen Regie nach Fan-Protesten nun doch an Peter Jackson ging. Gleichzeitig kündigten die Filmstudios an, den Hobbit in 3D zu veröffentlichen.
Das Vermächtnis von Guillermo del Toro
Obwohl Guillermo del Toro nicht mehr Regie führte, wirken die Entscheidungen aus seiner zweijährigen Beteiligung immer noch nach. So erweiterte er das Team aus den aus Jacksons Trilogie bekannten Konzeptkünstlern Alan Lee und John Howe und den Effektspezialisten von Weta-Workshop um die Comicautoren Mike Magnola und Wayne Harlow, mit denen er schon für Hellboy und Blade II zusammengearbeitet hatte.
Aus dieser Zeit der Konzeptentwicklung stammen beispielsweise die Warge, deren Gestaltung sich von der in Die zwei Türme unterscheidet: die Warge, denen Bilbo und die Zwerge begegnen, sind keine hyänenhaften Tiere mehr, sondern erinnern viel mehr an Wölfe – damit entspricht die neue Filmtrilogie eher der Buchvorlage, in der die Wolfsgeister auch ohne Orkreiter zu intelligentem Handeln fähig sind.
Im Gegensatz zu solchen Veränderungen im Design der tolkienschen Welt werden Fans der Herr der Ringe-Filme aber auch viele Bauten und Umgebungen wie Hobbingen, Beutelsend oder Bruchtal wiedererkennen, die von Jackson aufbewahrt wurden. Das Auftauchen bekannter Gesichter wie Hugo Weaving als Elrond oder Orlando Bloom als Legolas trägt ebenfalls dazu bei, die Verbindungen zwischen beiden Geschichten zu verdeutlichen.
Ein Hobbit, drei Filme
Nach den anfänglichen Plänen, den Erzählstoff in zwei Teilen zu präsentieren, kündigte Peter Jackson im Sommer 2012 die Dreiteilung der Geschichte an: An Unexpected Journey (Eine unerwartete Reise), The Desolation of Smaug, There and Back Again. Während im zweiten Teil die Konfrontation mit dem Drachen im Zentrum steht, ist noch nicht letztlich klar, ob der dritte Film sich nur um das Ende von Bilbos Geschichte dreht, die zeitlichen Lücken zwischen Der Hobbit und Die Gefährten füllt oder die Erlebnisse des Hobbits mit anderen wichtigen Ereignissen verknüpft, die auch bei Tolkien nur in Anhängen und Zusatztexten auftauchen. Den Filmstart von Eine unerwartete Reise können solche Fragen jedoch nicht mehr verzögern – der Hobbit ist also trotz aller Schwierigkeiten auf dem Weg, auch wenn der genaue Ausgang noch nicht gewiss ist.
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