Forza Horizon 4 im Test - Auch Vier gewinnt

Forza Horizon 4 peppt das altbewährte Open World-Konzept der Reihe mit einigen neuen Zutaten auf. Reicht das, um im Test am Vorgänger vorbeizuziehen?

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91, 91, 92. Die GamePro-Wertungen für die bisherigen drei Forza Horizon-Spiele zeigen, wieviel Entwickler Playground Games mit seinen Open World-Rennspielen richtig gemacht hat.

Gleichzeitig stellen diese Traumwertungen aber auch das aktuelle Forza Horizon 4 vor die schwierige Aufgabe, sich in diese Galerie einreihen zu müssen. Ob das geklappt hat, klären wir im Test zu Forza Horizon 4.

Playground Games wagt bei Horizon 4 keine Experimente, sondern setzt auf das altbewährte Serienkonzept. Am Steuer von über 460 Autos düst ihr durch eine frei befahrbare Spielwelt, nehmt an Rennen teil und widmet euch zahllosen Nebenaufgaben, alles im Rahmen des fiktiven Horizon-Musik/Auto-Festivals.

Britannien ist groß

Beim Setting haben sich die Entwickler dieses Mal für - das für uns Europäer vergleichsweise unspektakuläre - Großbritannien entschieden. Das klingt nicht nur weniger exotisch als beispielsweise Australien aus Forza Horizon 3, sondern das sieht auch auf den ersten Blick so aus, denn statt durch Wüsten oder den tropischen Regenwald schlängelt ihr euch in FH4 an den typisch englischen Cottages vorbei, heizt über Felder und Schafweiden, über die schottischen Highlights oder durch die Straßen Edinburghs - der größten Stadt im Spiel.

Wiesen, Felder, Schafweiden. Das britische Setting macht schon aufgrund seiner Idylle einiges her, ist aber weniger exotisch als Australien aus Teil 3. Wiesen, Felder, Schafweiden. Das britische Setting macht schon aufgrund seiner Idylle einiges her, ist aber weniger exotisch als Australien aus Teil 3.

Dass die Welt dennoch mit Australien, Colorado (aus Forza Horizon) und Co. mithalten kann, liegt nicht nur an der phänomenalen Optik, sondern auch daran, dass es mehr Höhenunterschiede gibt. Weitaus häufiger als in den Vorgängern fahrt ihr jetzt nämlich über Hügel, Anhöhen oder Berge, die euch teils spektakuläre Ausblicke auf die Spielwelt bescheren.

Abwechslung durch Jahreszeiten

Und die fehlende Varianz bei den Klimazonen wird durch die Einführung der unterschiedlichen Jahreszeiten mehr als wett gemacht. Frühling, Sommer, Herbst und Winter haben nicht nur jeweils ihren eigenen Charme, sondern teils auch spielerische Auswirkungen auf Fahrverhalten und Spielwelt.

Im Winter beispielsweise müsst ihr euch mit Eis und Schnee auf der Fahrbahn herumschlagen, was für - gewollte oder ungewollte - Schlitterpartien sorgen kann. Bestimmte Bereiche wie die Insel im großen See Derwent Water sind sogar nur im Winter zu erreichen, wenn das Wasser gefroren ist.

Im Winter macht euch Schnee und Eis auf den Straßen zu schaffen und wirkt sich auch auf das Handling der Autos aus. Im Winter macht euch Schnee und Eis auf den Straßen zu schaffen und wirkt sich auch auf das Handling der Autos aus.

Allerdings lassen sich die Jahreszeiten nicht manuell ändern, am Anfang des Spiels startet ihr in einer Art Tutorial und durchlauft dort jede Jahreszeit einmal, danach entlässt euch Forza Horizon 4 in das sogenannte Horizon Life, in dem die Welt von anderen Spielern bevölkert wird und in dem die Jahreszeit jede (echte) Woche wechselt - dazu aber später mehr.

Events en Masse

Am grundsätzlichen Spielprinzip ändert sich dagegen nur wenig. Ihr seid wieder als normaler Fahrer des Festivals statt als Boss unterwegs, sammelt neben Credits jetzt "Einfluss" und klappert dafür in der Welt etliche Rennevents ab, die sich dieses Mal hauptsächlich in die Kategorien "Straßenrennen", "Querfeldein", "Dirt" und "Straßenszene" aufteilen.

Habt ihr davon jeweils ein paar absolviert, steigt ihr in der jeweiligen Kategorie eine Stufe auf, und die Veranstalter knallen euch ein paar neue Events desselben Typs auf die Karte.

Da sich auf dieser aber auch schnell andere Symbole für die zahlreichen Nebenaufgaben tummeln - zum Beispiel Blitzer-Herausforderungen, Scheunenfunde, Drift-Aufgaben etc. - kann die Masse an Events ziemlich erschlagend wirken.

Bei den Kameraperspektiven gibt sich Forza Horizon 4 keine Blöße, neben einer "normalen" Cockpitperspektive gibt es auch eine für alle, die mit Lenkrad fahren. Bei den Kameraperspektiven gibt sich Forza Horizon 4 keine Blöße, neben einer "normalen" Cockpitperspektive gibt es auch eine für alle, die mit Lenkrad fahren.

Lasst euch davon aber nicht einschüchtern, denn auch Forza Horizon 4 lässt sich prima in kleinen Häppchen spielen. Hier mal ein Rennevent, dort ein verstecktes Auto oder eine Blitzerherausforderung: Hier hetzt euch niemand und wie schon in den bisherigen Teilen gilt: alles kann, nichts muss.

Schön zudem: Die Events passen sich eurem aktuell gewählten Fahrzeug an und schicken dann entsprechende Autos derselben Kategorie ins Rennen, alternativ könnt ihr wie schon im dritten Teil mit einer Blaupause eigene Events erschaffen und beispielsweise die Tageszeit und Rundenzahl bestimmen.

Eines unserer Highlights bei den Events sind die "Story"-Aufgaben. Ihr seid zum Beispiel für einen Filmproduzenten als Stuntfahrer unterwegs, müsst für eine exklusive Autovermietung Nobelkarossen durch die Gegend kutschieren, oder in Driftaufgaben möglichst oft quer auf der Straße stehen. Ihr merkt schon, langweilig wird es euch auch als Kenner der Vorgänger nicht so schnell.

Horizon saugt - im positiven Sinne

Selbst das Cruisen von einem Punkt in der Spielwelt zur anderen macht wieder Laune, wenn ihr versucht, euren Punktecounter für waghalsige Manöver in die Höhe zu treiben. Dadurch entsteht auch in Forza Horizon 4 wieder dieser von mir im Test zu Teil 3 betitelte "Horizon-Sog", der euch stets länger spielen lässt als ihr eigentlich wollt.

Meckern muss ich aber trotzdem ein wenig: Denn trotz der schieren Masse an Events gibt es bei den eigentlichen Renntypen wie schon im Vorgänger nur wenig Abwechslung, meist seid ihr in Punkt-zu-Punkt- oder Rundenrennen unterwegs. Von den spektakulär inszenierten Schaurennen gegen ungewöhnliche Kontrahenten wie ein Luftkissenboot gibt es zudem erneut viel zu wenig, nämlich nur fünf, eines davon spielt ihr bereits im Intro (!), später wird es lediglich exakt so wiederholt.

Von den Schaurennen gibt es leider erneut nur fünf Stück, das ist trotz aller spektakulären Inszenierung ein bisschen mager Von den Schaurennen gibt es leider erneut nur fünf Stück, das ist trotz aller spektakulären Inszenierung ein bisschen mager

Dass Entwickler Playground arcade-lastiges Fahrverhalten meisterhaft kann, haben schon die ersten drei Horizon-Teile bewiesen. Teil 4 perfektioniert diese Disziplin noch einmal. Die über 450 Autos aus zig Kategorien (Kleinwagen, Limousinen, Offroad-Flitzer, Supersportwagen etc.) steuern sich alle einzigartig, glaubwürdig und auf den Punkt so, wie man es wahrscheinlich von ihren realistischen Gegenstücken erwarten würde.

Das führt dann natürlich dazu, dass sich ein Offroad-Rennen mit einem dafür spezialisierten Buggy deutlich anders fährt als mit einem Supersportwagen, aber Forza Horizon 4 gibt euch eben stets diese Option.

Und wirft euch gleichzeitig mit Autos nur so zu, denn durch die regelmäßigen Wheelspins, in denen ihr an einem Glücksrad Preise gewinnen könnt, landen regelmäßig Neuzugänge in eurem Fuhrpark. Neuanschaffungen sind deswegen nicht zwingend notwendig und wenn ihr doch mal ein bestimmtes Auto braucht, dann ist das dank der Creditflut (auch ohne VIP-Pass, der die Credits für ein Rennen verdoppelt) locker drin. Unverhältnismäßig teuer sind dagegen die neuen kaufbaren Grundstücke - 5 Millionen oder gar 15 Millionen (für Edinburgh Castle) Credits lassen sich nur mit mühsamen Grinden sammeln.

Die Häuser sind dennoch als Schnellreisepunkte praktisch, denn anders könnt ihr euch nicht schnell über die Map bewegen. Außerdem verändert ihr in den Immobilien auch euren Piloten, Forza Horizon 4 bietet euch hier deutlich mehr Optionen und bietet hunderte verschiedener Outfits, Hupentöne oder Emotes, die ihr ebenfalls bei Wheelspins gewinnen könnt, die aber keine spielerischen Auswirkungen haben.

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zu den Kommentaren (86)

Kommentare(46)
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Uli78

vom 28.09.2018, 14:41 Uhr

Wo kämen wir denn hin ein Spiel ohne Kontra im Kasten zu Testen...geht nicht! Mal im Ernst: Balance 4 von 5 Sternen...also wirklich, ich kenne keine Spiel was mehr die volle Punktzahl in diesem Bereich verdient hätte als Forza, denn gerade durch die Drivatare wird das Spiel wirklich jedem Gerecht und fordernd egal ob Blutiger Anfänger oder Fahrvollprofi mit Playseat und High-End Lenkrad. So war es bei 3 und ich denke bei 4 wird es nicht anders sein...

Wailer

vom 28.09.2018, 18:36 Uhr

@Uli78
Das stimmt schon was du sagst,
deshalb wundert es mich auch, das der Tobias Veltins (Forza Fan und Experte) im Test von uneinholbaren Ausreißern spricht.
Die gabe es in höheren Drivatar Stufen schon immer, das ist nichts neues.
Auch in Forza 7 gibt es dieses "Ärgernis", was in wirklichkeit gar keins ist.
Wenn man den Start nicht verpennt, und von Anfang an in der Spitzengruppe fährt, büchst keiner uneinholbar aus.
Das ist der ganze Trick an der Sache, wird wohl auch so gewollt sein, ein höherer Schwierigkeitsgrad macht das Spiel schwieriger.
Aber alles in allem ein super Test, und ich freu mich tierisch auf Dienstag, denn dann ist ja schon Wochenende, und die Raserei kann in vollen Zügen genossen werden.

Edit: Habe gerade erst in den Komments gesehen, der Tobias hat den Drivatar Kritikpunkt nochmal genauer erklärt.
Verhält sich wohl doch etwas anders als in Teil 2 und 3, da hilft dann nur Schwierigkeit runter und auf Patch warten.


Robotninja Moderator/-in

vom 28.09.2018, 14:14 Uhr

Habe mir gerade das Video auf Digital Foundry angeschaut.
Wahnsinn, was man in die Xbox One X Version investiert hat.
Dieses Spiel übertrumpft den ohnehin schon grandiosen Vorgänger nochmals.

Die Negativpunkte wirken ein wenig konstruiert. Sonst hätte man ja keinen?
Der Punkt mit den Drivartaren z.B.
Andere Games haben so etwas erst gar nicht und müssen mit einer Dulli-Gummiband KI leben.

Ansonsten ein sehr guter und toll geschriebener Test.

dexcc

vom 28.09.2018, 14:26 Uhr

@Robotninja Ja dachte mir auch bei den Negativpunkten: im Text hat er doch die unzähligen Rennveranstaltungen und Nebenaufgaben gelobt, wieso ist das jetzt negativ?^^ Das mit den Drivataren habe ich auch nicht kapiert :D
Ich freu mich sehr auf das Game, bin mega gehypt!

Robotninja Moderator/-in

vom 28.09.2018, 14:47 Uhr

@dexcc
Vor allem aber wird bei Horizon 3 noch die geniale Drivatar KI gelobt!
Ist die jetzt auf einmal schlecht? Da dies im Test gar nicht angesprochen wird, verstehe ich diesen Punkt nicht ganz.
Aber egal.
Selbst ich als Rennspielmuffel, freue mich auf das Spiel.

Tobias Veltin Redakteur/-in

vom 28.09.2018, 14:59 Uhr

@dexcc Es gibt unzählige Events, ja. Mir ist nur die Varianz an RennTYPEN zu gering. Immer geht es von A nach B oder über 3 Runden. Was hätte zum Beispiel gegen Eliminationsrennen über 10+ Runden gesprochen, in denen jeweils der letzte Fahrer ausscheidet?

Übrigens hab ich exakt diesen Punkt schon beim dritten Teil kritisiert, offenbar haben die Jungs und Mädels von Playground meinen Test damals nicht gelesen. ;)

Und @Robotninja
Ja die Drivatar-KI ist genial und das bleibt sie auch. Trotzdem hatte ich bei diesem Teil ein paar Ausreißer-Events drin, in denen ich mit einem der stärksten Autos einer Kategorie keine Chance hatte, einen einzelnen davongefahrenen Fahrer einzuholen - ohne vorher den Schwierigkeitsgrad verändert zu haben. Das ist mir hier negativer aufgefallen als im dritten Teil, deswegen gibt es in dem Bereich einen Punkt Abzug.

Und das hat btw überhaupt nichts mit "konstruieren" zu tun, sondern fällt bei einem qualitativ derart hochwertigen Spiel einfach eher auf. Ich kann nur sagen, kauft euch das Spiel und seid glücklich, es ist der Hammer :)

Walker

vom 28.09.2018, 15:30 Uhr

@Tobias Velti

Es ist ein Xbox Spiel. Guten bewerten reicht denen nicht. Es muss heilig gesprochen werden. ;)


Titanfabi26

vom 28.09.2018, 13:49 Uhr

Ein Wahnsinns Spiel, bin mal gespannt was die Jungs und Mädels bei Playground Games bei ihren Geiheimprojekt auf die Beine stellen.

Robotninja Moderator/-in

vom 28.09.2018, 14:51 Uhr

@Titanfabi26
Ich hoffe so sehr, dass es kein Fable ist!

Titanfabi26

vom 28.09.2018, 15:04 Uhr

@Robotninja also ich mag Fable, aber etwas anderes wär mir persönlich auch lieber, ein Open World Spiel sollt es schon sein, denn das können sie perfekt.

Fable seh ich eher bei Compulsion Games, wegen den Grafikstil und Schwarzen Humor.

Robotninja Moderator/-in

vom 28.09.2018, 15:32 Uhr

@Titanfabi26
Ich habe Fable nie gespielt (nur mal ganz kurz angetest) aber diese Art von Spielen, ist eben gar nicht meins.

Bin gespannt, was man in Zukunft von den Jungs und Mädels sehen wird.

ps4xonewii

vom 28.09.2018, 15:34 Uhr

Ich würde auch kein Fable bevorzugen und nach dem Berserk Gerücht, hätte ich mir genau das als Open World Action RPG Spiel von Playground Games gewünscht und als absoluter Berserk Fan natürlich als Pflichtkauf eingeplant - Dabei könnten die Gerüchte um das neue Spiel von Playground Games nicht unterschiedlicher ausfallen mit Fable auf der einen Seite und Berserk (unzensiert und ohne Jugendfreigabe) auf der anderen Seite.

Titanfabi26

vom 28.09.2018, 16:31 Uhr

@ps4xonewii ja aber ob hardcore Berserk Fans einverstanden wären, das ein wesentlicher Entwickler an, auf einen Manga basierenden Spiel arbeiten, ist eine andere Frage. Vorallem Japaner sind bei solchen Dingen, wie bei westliche Real Film Umsetzungen von Mangas und Animes, immer skeptisch, auch verständlich sind meistens immer Gurken dabei herausgekommen wie Dragonball Evolution (obwohl ich den Ghosts in the Shell Real Film nicht so schlecht fand).


BethesdaFan

vom 28.09.2018, 13:42 Uhr

Hammer Spiel ganz klar. Für mich hat die Horizon Reihe der Hauptserie den Rang abgelaufen.