Man mag es kaum glauben, aber seit dem ersten GTA 6-Trailer sind mittlerweile eineinhalb Jahre vergangen. Und die hat Rockstar Games offenbar genutzt, um gehörig an der Grafikschraube zu drehen. Denn der kürzlich erschienene, zweite Trailer hat viele Spieler*innen sofort mit seiner Technik begeistert, einige vergleichen den Titel sogar mit der Realität.
Das ist zwar ganz schön hoch gegriffen, es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen, dass das zweite Videomaterial so einiges besser macht als das Trailer-Debüt von 2023. Was genau, das haben wir uns näher angeschaut.
Viele Verbesserungen bei der Beleuchtung
GTA 6 wird als erster Ableger der Reihe standardmäßig auf Ray-Tracing setzen. Das zeichnet sich immer stärker ab und lässt sich auch aus den Trailern ablesen.Bereits der erste Video-Clip schien die akkurate Lichtstrahlensimulation zu nutzen, um eine klasse ausgeleuchtete Spielwelt darzustellen.
Im direkten Vergleich scheint sich in der Hinsicht aber noch einmal so einiges getan zu haben, denn die dynamischen, echtzeitberechneten Lichtverhältnisse im zweiten Trailer kommen noch einmal eine Spur besser zur Geltung.
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GTA 6 zeigt im zweiten Trailer endlich mehr von Vice City und bestätigt Jason als Charakter
Es werden viel mehr Innenräume und lange Kameraschwenks verwendet, die zeigen, wie realistisch sich Licht in der Spielwelt verteilt und sie ausleuchtet. Beispielsweise in Jasons Beach-Hütte ganz zu Beginn, in der der Schein der Sonne durch ein Fenster fällt und eine tragende Säule direkt daneben anleuchtet.
Aber auch während der Dämmerung oder bei Nacht zeigt sich die verbesserte Ray-Tracing-Beleuchtung deutlich. Der erste Trailer war bei den abendlichen Szenen immer ein bisschen unausgewogen, die Umgebung mal zu uniform dunkel, während angestrahlte Autos und Häuserfassaden zu hell abstrahlten.
Trailer #2 zeigt hingegen eine viel ausgewogenere Lichtverteilung:
Dazu gesellen sich zudem volumetrische Lichteffekte, die vor allem bei Nacht für eine dichte Atmoshäre sorgen. Das war noch eine Schwachstelle des ersten Trailers, bei dem Lichter nur selten Partikel in der Luft anstrahlten und damit keinen echten Raum einnahmen:
Die Umstellungen springen direkt ins Auge, beispielsweise auch dem ehemaligen Rockstar-Entwickler Mike York, für den die Beleuchtung einen der größten Sprünge gemacht hat:
„Wenn du versuchst so etwas Realistisches wie das zu bauen, schaltest du immer wieder neue 'Geheimnisse' frei. [...] Während der Produktion findest du manchmal Dinge heraus, die alles verändern. Und bei der Beleuchtung könnte es der Fall sein. Sie haben herausgefunden, wie sie ein anderes Problem lösen können und als Resultat ist die ganze Beleuchtung besser. Und dann drehen sie es auf 10. 11.“
Es ist auch davon auszugehen, dass das Studio in dieser Hinsicht viel probiert und geforscht hat. Das Ray-Tracing-Upgrade der PC-Version von GTA 5 – das den Open World-Hit um eine nahezu vollständig echtzeitberechnete Beleuchtung und Schattenbildung erweiterte – ist ein wahrscheinliches Resultat davon.
Auch bei anderen Punkten legt Rockstar Games gewaltig nach
Neben der Beleuchtung konnten wir auch noch bei fünf weiteren Aspekten einen klaren Fortschritt erkennen:
- #1 – Der Detailgrad: Der erste Trailer wirkte in vielen Szenen bereits sehr detailliert, das zweite Video legt jedoch noch ein paar Schippen drauf. Überall in Geschäften kleben kleine Zettelchen, in Bierflaschen steigen kleine Blubberbläschen auf und Waschbären kramen in Mülltonnen nach etwas Essbarem.
- #2 – Die Texturen: An den Detailgrad schließt die Texturierung der Umgebungen an. An Holzbrettern lassen sich einzelne Rillen ausmachen, Farbe blättert von den Wänden ab und auch Bodendielen, Straßenränder und Co. wurden mit hochauflösenden Materialien überzogen.
- #3 – Die Animationen: Während einige Animationen im ersten Trailer noch etwas steif erschienen (etwa als Lucia aus einem fahrenden Sportwagen steigt), wirkt jetzt fast jede Animation in dem neuen Trailer wie aus einem Guss.
Außerdem sind viele kleine Detailanimationen zu erkennen, für die Rockstar bekannt ist. Charaktere drücken Sandkörner zur Seite, wenn sie über den Strand flanieren, Leitern werden beim Herabsteigen verwackelt, Münzen verrutschen klimpernd in Kassen und Schweißperlen rinnen an den Charakteren herab.
- #4 – Die Spiegelungen: In vielen Sequenzen im Trailer sind Ray-Tracing-Reflexionen zu erkennen, die die Spielwelt außerhalb des Bildausschnitts spiegeln. Sie sind zwar nicht immer hochauflösend, aber so gesetzt, dass sie durchweg positiv herausstechen.
- #5 – Die Haare: GTA 6 animiert allem Anschein nach einzelne Strähnen von den Charakteren und das sieht in Bewegung fantastisch aus. Zumal Lucia viele unterschiedliche Frisuren trägt und ihr Schopf immer physikalisch korrekt mit ihrem Oberkörper mitwippt.
Jason hat nicht ganz so lange Haare auf dem Kopf, dafür aber an Armen, Beinen und seiner gestählten Brust. Und die können wir einzeln zählen, sogar von der Seite, denn sie stehen tatsächlich leicht vom Körper ab.
Rockstar Games hat also gewaltig an der Grafik geschraubt und aufgrund des Echtzeit-Renderings in den Zwischensequenzen gehen wir davon aus, dass das Gameplay locker mithalten kann. Beziehungsweise wissen wir mittlerweile, dass sich sogar ein wenig Gameplay in den Trailer geschmuggelt hat:
Wir können jedenfalls kaum abwarten, GTA 6 in Bewegung zu sehen, denn bis zum 26. Mai 2026 könnten sich ja sogar noch einige weitere Grafikdetails verbessern. Andererseits dürfte der Fokus in den kommenden Monaten aber auch sehr auf der Performance und Optimierung liegen.
Immerhin sind GTA-Spiele umfrangreiche Sandbox-Welten in der Spieler*innen jede Menge Unfug anstellen können und werden.
Was sagt ihr zur Grafik im neuen GTA-Trailer? Gefällt sie euch auch ein ganzes Stückchen besser?
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