Seite 2: Hitman: Absolution - E3-Preview - Auftragskiller runderneuert

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Der leuchtende Pfad

Wie gewohnt kann Agent 47 zur Tarnung in die Kleider erledigter Gegner schlüpfen. Wie gewohnt kann Agent 47 zur Tarnung in die Kleider erledigter Gegner schlüpfen.

Jetzt nähert sich laut sprechend, aber verdeckt von einer Wand eine ganze Gruppe. Plötzlich sehen wir die Umrisse der Männer, in einen goldenen Schein getaucht. Wir können sogar ihre wahrscheinlichen Laufwege vorhersehen, wie Feuerlinien fressen sie sich durch die Umgebungsgrafik. Auf diese Weise können wir »sehen«, wie zwei Ordnungshüter aus dem Verbund ausscheren. Die Linien zeigen uns, wo wir ihnen am besten Auflauern.

Danach geht es blitzschnell. Mit einer herumstehenden Blumenvase knockt Agent 47 den ersten aus, das gibt ein fieses, irgendwie trockenes und trotzdem klatschendes Geräusch. Mit einer fließenden Bewegung schnappt er den Polizeiknüppel, und der Kehlkopfschlag gegen den zweiten sitzt schon, bevor der »47!« oder auch nur »Papp« sagen kann.

Dieses neue Feature heißt »Instinct« und erinnert stark an den »Survival Instinct« des neuen Tomb Raider, ebenfalls ein Square-Spiel. »Instinct« erfüllt in Hitman: Absolution gleich mehrere Aufgaben. Zum einen soll es dem Spieler zeigen, wie der Hitman mit seinen geschärften Sinnen eine Situation wahrnimmt, und ihm so helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Zum anderen kann so der für weniger geübte Spieler teils frustrierende Schwierigkeitsgrad der Hitman-Serie auf elegante Weise entschärft werden. Denn auf Wunsch zeigt Instinct auch an, welche Aktion als nächstes sinnvoll sein könnte, welcher Gegenstand eventuell von Nutzen ist oder wo es in einem Kletterlevel weiter geht. Das verhindert ewige Trial-und-Error-Rumprobiererei und bringt so Schwung in die Sache.

Inwieweit das Feature in Hitman: Absolution für diejenigen, die auf das minutiöse Ausknobeln einer Situation stehen, anpassbar ist, war heute nicht zu erfahren. Aber es soll in jedem Fall regulierbar sein.

Agent 47 nimmt Feinde auf Wunsch als menschliches Schutzschild her. Agent 47 nimmt Feinde auf Wunsch als menschliches Schutzschild her.

Als nächstes gilt es, einen besonders aufmerksamen Kerl an einem Treppenabsatz im zweiten Stockwerk auszuschalten. Rund um die Mitte des mehrere Stockwerke hohen und von einer Kuppel gekrönten Zentralsaales ziehen sich mehrere Galeriegeschosse, an der Frontseite nur durch Geländer zum Zentrum abgegrenzt. Die Treppe kommt nicht in Frage, es gibt auf diesem Weg keinerlei Deckung.

Also arbeitet sich der Hitman unter der überhängenden Galerie vor, bis er genau unterhalb des Wächters postiert ist; »Instinct« zeigt an, wo genau der postiert ist. Sein Funkgerät krächzt, der Mann ist abgelenkt. Lautlos rauf auf den Schreibtisch, ein geschmeidiger Sprung, die Hände umklammern den Rand des Fußbodens genau neben den Schuhen des Mannes, und mit einem gewaltigen Klimmzug schnellt 47 empor, landet vor der entgeisterten Wache auf den Fußspitzen, packt den Kopf des Gegners, ein kurzer Ruck, ein derbes Krachen – und der Körper stürzt mitten in den darunterliegenden Saal.

Agent 47 duckt sich den Schatten. Zu spät, der Krach hat die Wachleute alarmiert, nun kommt Bewegung in die Polizisten. Kommandos gellen, die Uniformierten schwärmen aus. Eine Leiche nach der anderen wird entdeckt, nervöse Rufe ertönen, ein Mann wimmert gar: »Er wird uns alles erwischen, wo ist er nur …«

Spektakulär: Sound & Vision

Absolution bietet beeindruckende Stadt-Panoramen. Absolution bietet beeindruckende Stadt-Panoramen.

Vom Balkon über dem Saal aus sieht man sehr gut, wie die Hitman-Entwickler für Absolution mit Licht arbeiten, Stimmungen erzeugen und Räume schaffen. Die Leuchtkegel von Taschenlampen huschen umher, von draußen fällt fahles Licht durch die wenigen Fenster. Im Hintergund funzelt aus einer Ecke der gelbliche Schein einer alten Glühbirne. Dazu hat die Musik einen Zahn zugelegt, ein ganzes Orchester pumpt Note um Note Atmosphäre in die Szene.

Agent 47 sucht nach einem Ausweg, er geht die Treppen höher hinauf. Ein Dachboden, Bretterverschläge, zerbrochene Fenster, überall Tauben, vielleicht geht’s hier irgendwo raus. Plötzlich das anschwellende Getöse von Rotorblättern, ein Helikopter schwenkt heran, MG-Feuer, Splitter fetzen durch den Raum, Federn und Staub wirbeln auf, Sonnenstrahlen bohren sich durch das Chaos, die Musik wechselt, treibendes Schlagzeug und harte Gitarrenriffs unterlegen das MG-Stakkato, der Sound eskaliert. Da, eine Tür, ein beherzter Tritt – und vor dem Hitman liegt im gleißenden Licht das Panorama einer Großstadt. Die Weitsicht ist beeindruckend, aber raus geht’s hier nicht. Also zurück, schnell aus dem Dachboden raus, zur Galerie.

Der Hitman geht die verschiedenen Fluchtmöglichkeiten durch und entscheidet sich für die spektakulärste. Blitzschnell zieht er eine Waffe, eine großkalibrige Automatikpistole. Unten rechts erscheint eine Ziffer, die Anzahl der verbleibenden Patronen. Zusätzlich ist jede Kugel als kleines Kreissymbol abgebildet. Das deutet darauf hin, dass Munition in Hitman: Absolution sehr knapp sein dürfte.

Ein entspannter Kiffer? Ist keine Gefahr für den Hitman. Ein entspannter Kiffer? Ist keine Gefahr für den Hitman.

Mit gezogener Waffe springt 47 in die Gruppe, packt den nächsten der Männer von hinten, umschlingt seinen Hals mit der linken und presst ihm die Waffe an den Kopf. Im Rückwärtsgang benutzt er die Geisel als Schutzschild. Die Kreisanzeige unten links glüht nun rot, klar: Der Feind hat ihn nun im Visir.

Ab geht’s in einen Nebenraum. Der Mann wird ausgeknockt, der Hitman schlüpft in die Uniform seines Opfers und rennt durch eine Hintertür, noch bevor die Verfolger das Zimmer stürmen. Nun mischt er sich, die Mütze tief ins Gesicht gezogen, unter die in Panik umherlaufenden Polizisten. Er verlässt das Gebäude, rein ins Nachbarhaus. Eine Gruppe vom Kiffern sitzt um ihre Bong, die Wasserpfeife blubbert, im Hintergrund eine ganzes Gewächshaus voller Graspflanzen. Doch auf solche Kleinkaliber hat es der Hitman nicht abgesehen. Er schaltet sogar noch zwei der Polizisten aus, die auf der Suche nach ihm den Laden hochzunehmen drohen.

Der Hitman tritt hinaus auf die Straße und mischt sich unter die Menschenmenge. Er nimmt die Mütze ab. Eine Menge Glatzköpfe sind unterwegs an diesem Tag. Ein guter Tag, und ein guter erster Auftritt des neuen Hitman.

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