Nächste Xbox bricht laut Leak mit einer 12 Jahre alten Technik-Tradition und verändert eine wichtige Hardware-Komponente

Der Prozessor der nächsten Xbox ist wohl schon so gut wie fertig und beim Design ändern sich einige Konventionen der letzten Jahre.

Der Chip der nächsten Xbox macht wohl vieles anders als sein Series X-Gegenstück. Der Chip der nächsten Xbox macht wohl vieles anders als sein Series X-Gegenstück.

Dass sich die nächste Xbox-Generation bereits in der fortgeschrittenen Entwicklung befindet, sollte kaum überraschen, schließlich hat Microsoft die Arbeiten daran vor längerer Zeit bestätigt. Daher ist es auch kaum verwunderlich, dass jetzt die ersten Hardware-Details durchsickern, darunter eines, das genaue Angaben zum Prozessor macht. Der soll nämlich regelrecht riesig sein und einige Design-Entscheidungen der letzten Jahre über Bord werfen.

Leaker zeigt "Magnus"-Chip von AMD mit ungewöhnlichem Layout

Microsoft hat bereits vor einigen Wochen verraten, dass in kommenden Xbox-Geräten Prozessoren von AMD werkeln werden. Auf einen davon ist augenscheinlich der bekannte Leaker Moore's Law is Dead gestoßen. Er hat in einem Video (ab Minute 15:30) den Aufbau einer als "Magnus" deklarierten APU auf Basis interner Dokumente des Chip-Riesen nachgestellt:

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Als "APU" oder "Accelerated Processing Unit" wird der Verbund aus einer Grafikeinheit (GPU) und einem Prozessor (CPU) bezeichnet, sie bildet also das Herzstück des Geräts. Mit fast 400 Quadratmillimeter an veranschlagter Fläche fällt der Magnus-Chip 40 Quadratmillimeter größer als die zentrale Hardware-Komponente der Xbox Series X aus, und die war schon ein kleiner Gigant.

Magnus wirft dabei auch eine jahrelange Design-Konvention über den Haufen: Statt eine CPU mit acht Kernen zu nutzen, sind elf Kerne verbaut. Bei drei davon handelt es sich um herkömmliche Kerne der noch nicht veröffentlichten Zen 6-Architektur, während es sich bei den übrigen acht um sogenannte 'Compact' oder auch 'Zen 6c'-Kerne handelt.

Video starten 1:18 Nächste Xbox-Generation: Microsoft geht strategische Partnerschaft mit AMD ein

Was ist der Unterschied zwischen den Kernen? Die großen Zen 6-Kerne erhalten wohl deutlich mehr Cache-Speicher, während die kompakten Varianten auf deutlich mehr Effizienz getrimmt sind. Cache ist bei Spielen vor allem dann nützlich, wenn auf elementar wichtige Programmdaten ohne Latenz zugegriffen werden soll.

Bereits bei Zen 5 gab es eine C-Variante der Kerne, die wurde aber größtenteils bei Servern eingesetzt, nicht in Desktop-CPUs oder Mobilgeräten. (Bildquelle: AMD) Bereits bei Zen 5 gab es eine C-Variante der Kerne, die wurde aber größtenteils bei Servern eingesetzt, nicht in Desktop-CPUs oder Mobilgeräten. (Bildquelle: AMD)

Die kompakten Kerne sollen hingegen bei gleicher Leistung ihre Aufgaben abackern, durch den kleineren Cache aber weniger Energie verbrauchen. Und das ist bei einer schlanken Konsole ein wichtiger Faktor, da es sonst zu einer Kostenexplosion aufgrund eines üppiger dimensionierten Netzteils und einer aufwendigeren Kühlung kommen würde.

Übrigens werden es in der Praxis wohl eher keine elf Kerne: Einer der größeren Kerne dürfte als Puffer dienen, um die Ausbeute in der Fertigung zu erhöhen. In der Praxis sollte er also deaktiviert oder technisch unbrauchbar sein. Die nächste Xbox käme somit eher auf zwei große und acht kompakte Kerne.

PS6 oder nächste Xbox? Der Leaker hat sich wohl verkalkuliert

Moore's Law is Dead entdeckte in den Dokumenten zu "Magnus" den Hinweis, dass es sich um einen Chip der "Semi-custom Business Unit" handelt, er also mit spezifischen Anpassungen für den letztendlichen Gerätehersteller entwickelt wurde. Diese Kennung wurde beispielsweise beim Steam Deck verwendet, das eine speziell an die Wünsche von Valve angepasste APU erhalten hat.

Aufgrund der Größe des Chips und dem Fehlen von noch energieeffizienteren Low-Power-Kernen ist es nicht sonderlich wahrscheinlich, dass Magnus in einem Handheld oder Laptop landen könnte, sondern eher in einer Konsole. Wegen des lateinischen Codenamens vermutet der Leaker, dass es sich um die PlayStation 6 handeln könnte, allerdings ist das wohl ein Trugschluss.

Der zuverlässige Leaker Kepler_L2 geht nämlich von der nächsten Xbox aus, da bei 'Magnus' jeglicher Shakespeare-Bezug fehle. Die Chip-Namen der PS4 (Pro) und PS5 (Pro) bezogen sich nämlich allesamt auf Charaktere des weltbekannten Dichters.

Außerdem passe der riesige und kostenintensive Prozessor eher zur Microsoft-Philosophie:

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Zudem sei der Person schon der echte Codename der PS6 zu Ohren gekommen, dabei handele es sich aber nicht um 'Magnus'.

Aufgrund des schematischen Aufbaus der GPU kommt Kepler_L2 darüber hinaus zu dem Ergebnis, dass circa 80 Compute Units für Grafikberechnungen verbaut sein dürften, also sogar noch einmal 20 mehr als bei der PS5 Pro. Nur dürfte die GPU-Architektur des Magnus-Chips noch einmal eine Spur neuer und somit leistungsfähiger sein.

Die nächste Xbox-Generation könnte richtig teuer werden

Ein großer Chip mit viel Performance ist auf dem Papier erst einmal eine feine Sache, aber er ist auch enorm kostenintensiv. Kepler_L2 geht beispielsweise davon aus, dass es locker 1500 Dollar werden könnten, sollte Microsoft die nächste Xbox nicht mehr selbst fertigen lassen, sondern einen Lizenzierungs-Deal wie beim Xbox ROG Ally (X) abschließen.

Denkbar wäre aber auch die Preisregion der PS5 Pro, die hierzulande für immerhin 800 Euro verkauft wird. Vielleicht federt Microsoft den Preis mit einem günstigeren Modell wie der Xbox Series S ab, darüber ist bislang aber wenig bekannt.

Wäre für euch eine High Performance-Xbox der richtige Weg? Oder würde euch ein hoher Preis abschrecken?

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