Switch 2: Nintendo reicht Patent ein, das den nervigsten Hardware-Fehler der ersten Switch ausschließt

Ein driftender JoyCon-Stick ist bei der Switch (leider) kaum wegzudenken, ein kürzlich veröffentlichtes Patent soll jedoch eine Gegenmaßnahme darstellen.

Nintendo hat eine clevere Form von Analog-Sticks patentiert. Nintendo hat eine clevere Form von Analog-Sticks patentiert.

Driftende Analog-Sticks sind heutzutage bei allen Konsolen ein Problem, bei der Switch nahm das häufige Auftreten des Controller-Defekts jedoch groteske Ausmaße an. Nintendo wurde mehrfach verklagt und reagierte daraufhin mit einer lebenslangen Garantie. Die dürfte ganz schön ins Geld des Mario-Publishers gehen, weshalb wohl an einer Runderneuerung gearbeitet wird.

Magnetische Flüssigkeiten gegen driftende Sticks

Wie die eSport- und Gaming-Culture-Seite Dexerto berichtet, hat Nintendo am 11. Mai 2023 ein Patent eingereicht, das vor wenigen Tagen freigegeben wurde.

Das wird darin beschrieben: Im Patent geht es um eine neuartige Stick-Technologie, die einige Prinzipien des sogenannten Hall-Effekts übernimmt.

Dabei handelt es sich um eine Technik, mit der Stick-Eingaben erfasst werden, indem die Spannungsveränderungen in einer Spule gemessen werden. Diese werden durch die Bewegungen von Magneten ausgelöst, die sich in den Analog-Sticks befinden.

Hall Effekt-Sticks auf einer Platine passgenau für Valves Steam Deck. (Bildquelle: GuliKit) Hall Effekt-Sticks auf einer Platine passgenau für Valves Steam Deck. (Bildquelle: GuliKit)

Im Gegensatz zu herkömmlichen Analog-Sticks mit sogenannten Potentiometern (übereinanderliegenden Kohlenstoff- und Metall-Scheiben) entsteht dabei keinerlei Reibung, weshalb Bedienelemente mit dem Hall-Effekt weitaus langsamer verschleißen.

Die technische Zeichnung der von Nintendo vorgeschlagenen Sticks ähnelt sehr Steuerknüppfeln in herkömmlichen Controllern. Die technische Zeichnung der von Nintendo vorgeschlagenen Sticks ähnelt sehr Steuerknüppfeln in herkömmlichen Controllern.

Nintendo verfolgt jedoch einen etwas anderen Ansatz: Statt einfach nur die Funktion von Hall-Effekt-Sensorik zu kopieren, kommt im möglichen Switch 2-Patent zusätzlich eine magnetorheologische Flüssigkeit zum Einsatz.

Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich ein Stoffgemisch, das aus einer Trägerflüssigkeit (zum Beispiel Wasser, Öl oder Ethylenglucol) sowie magnetisch beeinflussbaren Eisenpartikeln besteht.

Aus magnetorheologischen Flüssigkeiten können solche Skulpturen geformt werden. (Bildquelle: INVENTUS Engineering Wikimedia) Aus magnetorheologischen Flüssigkeiten können solche Skulpturen geformt werden. (Bildquelle: INVENTUS Engineering / Wikimedia)

Die Flüssigkeit verfestigt sich beim Anliegen eines Magnetfelds, wodurch ein Widerstand aufgebaut wird, der einen zur Seite driften Stick verhindern soll. Nintendo wäre damit also ein ganzes Stückchen von klassischer Hall-Effekt-Technik entfernt, wie hier in diesen Dritthersteller-JoyCon-Sticks:

Neue Sticks schon in der Nintendo Switch 2?

Wie bei allen Patenten stellt sich die Frage, ob die Sticks mit der magnetisch beeinflussbaren Flüssigkeit jemals in der Praxis umgesetzt werden. Viele Patente schaffen es nie in die Serienreife, weshalb wir auch hier starke Zweifel anmelden.

Zumal das Nintendo-Patent erst vor einigen Monaten eingereicht wurde, neue Technologie erstmal teuer in der Produktion ist und die nächste Switch laut vieler Gerüchte schon um die Ecke lauert.

Mehr Infos zur angeblichen Nintendo Switch 2 findet ihr hier:

Dennoch ist die Überlegung von Nintendo hochspannend, denn ein driftender Analog-Stick ist wirklich einer der nervigsten Gründe für den Austausch eines Controllers. Und auch einer der kostspieligsten.

Würdet ihr einen höheren Anschaffungspreis bei der Switch 2 in Kauf nehmen, wenn dafür ihre Controller länger halten?

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