Die Souls-Spiele von From Software sind für ihren Schwierigkeitsgrad berüchtigt, aber ich schätze sie noch viel mehr für ihre dichte und unverwechselbare Fantasy-Atmosphäre. Wenn euch das genauso geht, kann ich einen Blick auf Queen’s Domain empfehlen, denn das Indie-RPG will den Vibe früherer From Soft-Werke wieder aufleben lassen.
From Softwares Klassiker aus den 90ern
Bevor ich über Queen’s Domain sprechen kann, muss ich erst ein paar Jahrzehnte in die Vergangenheit springen – denn hier holt sich das neue RPG seine Inspiration. Noch vor dem großen Durchbruch mit Demon’s Souls und Dark Souls hatte sich From Software bereits mit einer anderen Fantasy-Reihe einen Namen gemacht: King’s Field.
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Queens Domain: Neues Retro-RPG erinnert wohlig an From Softwares vergessene Klassiker
Aus moderner Sicht sind die Klassiker für PS1 und PS2 vielleicht nicht sonderlich gut gealtert, aber bis heute gibt es Menschen, die mehr von der schon damals dichten, düsteren Atmosphäre haben wollen. Zu dieser Gruppe gehört wohl auch das Team von Freshly Baked Games.
“Queen’s Domain” ist nicht nur im Titel eine Hommage an “King’s Field”, sondern orientiert sich spielerisch – und sogar optisch – am historischen Vorbild. Das Ergebnis ist ein richtig cooler Retro-Look und ein simples, aber beeindruckendes kleines RPG-Projekt.
Ich habe ungefähr eine Stunde mit der kostenlosen Steam-Demo verbracht und bin guter Dinge, dass die Vollversion ziemlich genau meinen Geschmack treffen wird.
Wie spielt sich Queen’s Domain?
Als gestrandeter Schiffbrüchiger auf einer mittelalterlichen Insel gibt es für uns alte Ruinen, verschiedene Monster und Waffen mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen zu entdecken. Für besiegte Feinde bekomme ich XP und Level-Ups, außerdem werde ich mit einzelnen Waffen besser, je mehr ich sie benutze. Trotz regelmäßiger Kämpfe liegt der Fokus des Spiels aber eher auf der Erkundung in Ego-Perspektive.
Anstelle der Leuchtfeuer aus der Souls-Vorlage gibt es magische Säulen, an denen ich speichern und die Gegner zurücksetzen kann – getrennt voneinander, wohlgemerkt. Falls ich meinen Spielstand sichern will, ohne mich zu heilen und alle Monster wiederzuerwecken, kann ich das tun.
Queen’s Domain ist unter anderem deshalb zwar kein Strandspaziergang, aber längst nicht so fordernd wie Dark Souls und seine Nachfolger. Das liegt auch am Kampfsystem, das grundsätzlich anders funktioniert.
Ausweichen gibt es nicht. Die Fülle der Ausdauerleiste bestimmt stattdessen die Stärke der Schläge. Wenn ich schnell hintereinander Angriffe spamme, ohne die Regeneration abzuwarten, verursache ich kaum Schaden. Aufgeladene Treffer sind deutlich effektiver, aber dauern eine ganze Weile, in der ich mich nicht treffen lassen sollte – denn Heilitems sind rar gesät.
Das spielt sich relativ träge und langsam, ist allerdings im Großen und Ganzen das Original-System aus King’s Field, was mich sehr freut. Ihr solltet also eure Erwartungshaltung entsprechend anpassen und keine epischen Elden Ring-Effektgewitter erwarten.
Das Highlight ist eindeutig der Vibe
Meine Highlights von Queen’s Domain sind aber ohnehin nicht die Kämpfe, sondern die Optik und das Leveldesign. Ich kann mich im Startgebiet der Demo grundsätzlich frei bewegen, aber eine klassische Open World gibt es nicht.
Stattdessen fühlt sich die Map eher nach einem Labyrinth aus Arealen und Pfaden an, die ich nach und nach erschließe. So entdecke ich mit der Zeit etwa einen alten Tempel, einen Leuchtturm oder verfallene Burgruinen am Strand, die alle sehr detailliert gestaltet sind.
Mit dabei sind natürlich auch die klassischen Abkürzungen, durch die ich nach Respawns an den seltenen Speichersteinen lange Wege vermeiden kann.
Die vergleichsweise einfachen Polygon-Modelle von Charakteren, Monstern und der Landschaft treffen in meinen Augen den nostalgischen Retro-Vibe sehr gut. Außerdem lassen sich über das Optionsmenü noch ein paar Einstellungen vornehmen und etwa bestimmen, wie stark verpixelt das Bild sein soll.
Der Soundtrack ist ebenfalls an alte Dungeon-Crawler vergessener Tage angelehnt und trägt zusätzlich viel zur Stimmung bei.
Für die Vollversion verspricht das Entwicklerteam ziemlich viel. Über 50 Nahkampfwaffen soll es etwa geben, mit denen über 100 Gegner bekämpft werden können. Ebenfalls mit dabei sind besondere Waffen wie das Heilige Schwert, mit dem die Spielfigur kurz fliegen kann, um Abgründe zu überwinden.
Einen Releasetermin hat Queen’s Domain derzeit noch nicht und ist für PC via Steam angekündigt.
Falls euch das anspricht und ihr alternative Retro-RPGs sucht, kann ich euch unter anderem Lunacid, Monomyth oder Dread Delusion ans Herz legen, die ungefähr in eine ähnliche Kerbe schlagen wie Queen’s Domain.
Was denkt ihr: Feiert ihr auch den Vibe des Retro-RPGs?
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